hawadere
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Lovely Indonesia.

Veröffentlicht: 21.02.2019

25.02.2019

Die Zeit vergeht im Paradies einfach wie im Flug. Wir haben in den letzten Tagen so viele schöne Orte besucht, unglaublich tolle Leute kennen gelernt und eine wirklich gute Zeit verbracht. Von den gesamt vier Wochen in Indonesien ist für mich nun nur noch ein Tag übrig. Kaum zu glauben! Dann heißt es für mich Bye Bye lovely Indonesia - und auch Lisa :( - und ab in den Flieger nach Kuching, Borneo in Malaysia. Erstmal kein Beach- and Partylife mehr, sondern Wanderungen und Ausflüge in Nationalparks mit hoffentlich Unmengen an tropischen Tieren und anderen Abenteuern. Ich hoffe, dass ich auch dort wieder Gleichgesinnte treffe, mit denen ich meine Erlebnisse teilen kann. Aber erstmal ein kurzer Blick zurück.


Next Stop: Gili Air - für alle, die es nicht wissen. Die Gilis sind eine Kette von drei sich aneinander reihende Sandinseln, die sich nordwestlich von Lombok befinden. Es gibt Gili Air, welche am nächsten zu Lombok liegt und bekannt dafür ist, dass man dort einfach nur die Seele baumeln lassen kann. Dann ist da Gili Trawangan als westlichste und größte der drei Inseln - oft auch nur Gili T genannt -, auf der es keine Polizei gibt, weshalb dort die wildesten Partys gefeiert werden - leider häufig auch mit viel Drogenkonsum. Und dazwischen befindet sich Gili Meno ... ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was die Insel zu bieten hat. Aber bestimmt ist es dort auch traumhaft schön. 
Alle drei Inseln sind so klein, dass man sie in maximal 2 Stunden zu Fuß umrunden kann. Es gibt dort keine klassischen Fahrzeuge. Man bewegt sich entweder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad fort oder man nutzt eine der Pferdekutschen als Taxi. Einige Einheimische besitzen auch einen Elektroroller. Der nicht vorhandene Verkehr entschleunigt enorm. Und genau das ist das erste Gefühl, dass mich überkommt, als wir die Insel betreten - Ruhe!

Zum ersten Mal kommen wir an einem Ort an und wir werden nicht direkt von gefühlt tausenden von Leuten überrannt, ob wir ein Taxi oder irgendetwas anderes haben möchten. Auch generell ist es ganz schön ruhig hier. Als wir mit unserem Backpack geschultert einmal die ganze Insel durchqueren, um zu unserem Hostel zu kommen, spüren wir auch hier die Nachwehen des Erdbebens auf Lombok. Einige Gebäude stehen leer, andere sind ziemlich ramponiert, viel angeschwämmte Bambusstäbe liegen herum. Aber davon abgesehen ist die Inseln einfach nur zauberhaft. Beim Umrunden der Inseln läuft man barfuß durch feinen weißen Sand, vor einem erstreckt sich kristallklares türkis-schimmerndes Wasser. In der Ferne kann man je nach Standort einen Blick auf die beiden anderen Gili-Inseln oder zurück auf Lombok erhaschen. Es fühlt sich so nahe an, dass man sich einbildet, dass es ein Leichtes wäre, einfach schnell mal rüber zu schwimmen. Doch der Schein trügt. Immerhin um die 30 Minuten braucht es mit dem Boot, um von einer Inseln zur nächsten zu kommen.

Viele kleinen Strandbars und Warungs laden zum Verweilen ein - bei gutem Essen und leckeren Drinks. Relativ schnell merken wir, dass es auch nicht wirklich recht viel mehr zu tun gibt, als genau das. Deswegen buchen wir für den nächsten Morgen direkt unseren ersten Schorchel-Trip, um dem "Nichts-Tun" zumindest für ein paar Stunden zu entkommen.
Es geht raus mit dem Boot mit einer Gruppe von etwa 15 Leuten. Ziel sind vier Spots, die sich zwischen Gili Air und Gili Meno befinden. Dort angekommen werden wir ohne große Anleitung einfach mit einem Paar Floßen, einer Taucherbrille und einem Schnorchel ausgerüstet ins Wasser geschickt. Kann ja nicht so schwer sein, oder?
Und genau so ist es auch. Kaum taucht man sein Gesicht unter Wasser, eröffnet sich einem ein Meer aus Farben und Bewegung. Lauter kleine und größere Fische tummeln sich um Korallen, die traurigerweise größtenteils tot sind. Auf Nachfrage, warum das so ist, können uns die Einheimischen keine befriedigende Antwort geben. Für uns ist sicher, dass die Hauptursache wir selbst sind - Touristen, die zur Belustigung mit dem Boot umherfahren und beim Schnorcheln mit ihren Floßen die Korallen verletzen, um einen Blick auf möglichst viele Schildkröten zu erhaschen. Ebendiese bekommen auch wir zu Gesicht und es war einfach nur unglaublich. Als ich jedoch realisiere, wie die Gruppe die Schildkröten einkreisen, um den besten Blick zu haben und sie dabei ganz offensichtlich in ihrem Umfeld stören, kann ich den Moment nicht wirklich genießen. Lisa und ich ziehen uns zurück und setzen sogar einen Schnorchelspot aus, der so überlaufen ist mit anderen Schorchelgruppen, dass wir total die Lust verlieren. So wunderschön und überwältigend der Anblick ist, umso frustierender ist das ganze drum herum. Vor allem wenn man bedenkt, dass aktuell Low-Season ist und entsprechend wenig Tourismus stattfindet. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie die Bedingungen in der Hauptsaison sind.


Um darüber hinweg zu kommen, braucht es definitiv ein paar Drinks. Wir sind für den Abend zum oblikatoren Sunset verabredet, der schon so sehr zu unserer täglichen Routine gehört, wie das morgentliche Zähneputzen. Mariette ist inzwischen auch auf Gili Air. Toby haben wir bereits am Nachmittag bei der Umrundung der Insel zufällig getroffen. Es gibt nur ein gutes Café auf der Sunset-Seite der Insel, sodass wir auch Isabell zufällig dort wiedertreffen. Mit Toby habe ich mich für nach dem Sunset für einen Kochkurs angemeldet. Dank Low-Season sind wir beiden die einzigen Teilnehmer und genießen die volle Aufmerksamkeit unserer Kochlehrerin Bima, die erschreckend schlagfertig ist. Wir bereiten ein Menü aus drei Gerichten zu. Wir starten mit dem Dessert, damit wir es sowohl warm und frisch zubereitet sowie abgekühlt probieren können. Es soll Klepon geben - kleine grüne Reismehlkügelchen gefüllt mit warmen und flüssigen Kokosnusszucker und ummantelt von Kokosnussraspeln. Bima zeigt uns, was wir zu tun haben und wir folgen brav ihren Anweisungen. Das Ergebnis ist gar nicht so übel.
Als nächstes kümmern wir uns um die Erdnuss-Sauce, die wir zum frittierten Tempeh servieren. Tempeh ist ein traditionelles Fermentationsprodukt aus Indonesien, das entsteht, wenn man gekochten Sojabohnen mit speziellen Schimmelpilzen beimpft. Wir dürfen selbst entscheiden, wie viel Chilis wir in die Sauce tun möchten und unterschätzen dabei beide etwas die Schärfe der verwendeten Chilis. Dennoch ist es super lecker. Ich liebe Satê-Sauce. Leider gibt es die hier meistens nur gemeinsam mit Hähnchen-Spießen.
Zuletzt geht es ans Hauptgericht - Mie Goreng - welches in den letzten Wochen bereits zu unserer Hauptnahrungsmittel geworden ist, da man es überall bekommt, es super günstig ist und es eigentlich immer gut schmeckt. Im Prinzip ist es nichts anderes als klassische gebratene Nudeln mit etwas Gemüse, wie wir es auch aus asiatischen Resaurants in Deutschland kennen. Dementsprechend einfach ist es auch zuzubereiten. Trotzdem sind wir am Ende der Koch-Session beide am Ende. Die ohnehin schon warme Luft ist am Herd einfach nur noch unertäglicher. Wir schwitzen literweise und versuchen es durch ausreichend Bintang - das lokale Bier - auszugleichen.


Wir merken, dass es nicht mehr wirklich mehr zu tun gibt auf der Insel und entscheiden uns dafür, dass es nach zwei Nächten Zeit wird, weiterzuziehen. Für uns bedeutet das einen kurze Bootstrip weiter nach Gili T. Marietta begleitet uns. 

In unserem Hostel dann die Überraschung - wir treffen Benji und die zwei Jungs Finn and Maarten aus den Niederlanden wieder, die wir in unserem Hostel in Canggu kennen gelernt haben. Mit dabei ist außerdem noch Hugh aus England, der es irgendwie liebt, jedes zweite Bier zu exen. Dafür hat er sogar eine spezielle Methode. Er steckt einen Strohhalm in die Bierflasche und lässt ihn seitlich wegstehen, während er den Inhalt in sich hineinkippt. Dadurch kann die Luft entweichen und das Bier schäumt nicht.

Gemeinsam ergeben wir eine gute Gruppe für den Abend, um auszugehen. Es wird viel getanzt, getrunken und der Abend endet spät mit Frühlingsrollen mit Hugh - die er immer wieder ausspuckt, weil sie zu heiß sind und er zu betrunken, um damit umzugehen - und einer Poolparty in unserem Hostel.

Überraschenderweise ist der Hangover am nächsten Tag überhaupt nicht dramatisch gemessen daran, wie viel wir getrunken haben. Allerdings können wir uns trotzdem nicht vorstellen, noch eine Nacht zu bleiben, obwohl wir im Hostel zwei Nächte gebucht haben. Wir haben die Partynacht genossen und hatten mega viel Spaß, aber irgendwie konnte uns die Insel nicht genug einnehmen, um uns zum Bleiben zu bewegen. Wir entschließen uns kurzerhand und ganz spontan wieder zurück nach Bali zu gehen. Wir vermissen die Hindus, die Opferschalen, die Gerüche dort, die entspannten Leute. Das Ziel ist Uluwatu.

Also Speedboot und den Bustransfer auf Bali gebucht, Zeug gepackt und los gehts. Wir sind voller Vorfreude. Die Entscheidung fühlt sich gut an. Unser Transportmittel - die Golden Queen. Wir fahren zunächst die anderen Inseln ab, um noch weitere Passagiere aufzusammeln. Auf Gili Air kommt Toby dazu, der noch eine Nacht länger geblieben ist und jetzt weiterzieht nach Nusa Penida und Nusa Lembongan. Da möchte ich auch so unbedingt hin, sodass ich kurzerhand mit ihm verabrede, dass ich mich ihm nach 2 Tage auf Bali für einen kurzen Trip anschließe.

Aber jetzt heißt es erstmal Welcome back to Bali. Dort angekommen erwartet uns erstmal die harte Realität - eine Herde von Balinesen wartet am Hafen nur darauf, uns die Weiterfahrt anzudrehen. Natürlich super cheap, best price. Wir sind von der Situation so überfordert, dass wir uns erstmal in ein nahegelegenes Restaurant verziehen und auf unseren weiteren Transfer nach Uluwatu verzichten. Stattdessen organisieren wir uns einen Fahrer, der uns zurück nach Hause bringt - ins Mojo Surf Camp in Canggu. Wir haben Heimweh!


Wir verbringen ein wirklich gute Zeit mit vielen alten Freunden, aber lernen auch so viele neue kennen, die unseren Aufenthalt hier sehr prägen. Es fühlt sich an wie eine kleines Zuhause in der tropischen Ferne. Unsere Tage bestehen hauptsächlich aus gutem Essen, Abkühlen im Pool, Happy Hour, Sunsets, Chillen am Strand und durchtanzenden Nächten.


Als wir im Hostel ankommen ist Benji bereits wieder hier. Er hat Gili T schon etwas früher als wir verlassen. Auch die komplette Mojo Crew ist da - Benny aus den USA, der für jeden Spaß zu haben ist und alle immer zu Blödsinn motiviert - lovely Nye aus England, der total verliebt ist in Deutschland (sowas hab ich ja noch nie gehört!) und der deswegen immer unzusammenhängend etwas auf deutsch sagt. Der Surferboy Tim aus Holland, dem gerade die jungen Mädels hier alle verfallen sind. Kev aus Canada, der ständig in irgendeinem Sitzsack vor sich hinchillt.

Wir treffen auch Angi und die zwei Finninnen aus unserer ersten Woche in Canggu wieder. Und auch Toby kommt nach unserer gemeinsamen Zeit auf Nusa Lembongan - mehr dazu in einem extra Beitrag - nach einer Nacht länger dort nach, um seine letzten beiden Nächte in Asien in Canggu zu verbringen.

Neu dazu kommen viele neue Bekanntschaften, die vermutlich immer solche bleiben, aber auch Menschen, die wir direkt ins Herz schließen und die wir hoffen, bald wieder zu sehen.


Da ist Phil (29) aus Wales, der gefühlt den ganzen Tag schläft und immer noch aus seinem Zimmer kommt, um sich was zu trinken zu holen. Abends eskaliert er aber immer richtig und man kann richtig gute Gespräche mit ihm führen.

Jackson, oh Jackson. Vor allem Lisa hat einen Narren an dem Kerl aus California, USA gefressen. Er ist einfach nur verrückt. Egal was er macht, er bringt jedem immer zum lachen und man weiß nie, was er als nächstes treibt.

Oli aus Dresden und Alina aus NRW, die auch immer dabei sind - zu unserem Bedauern. Denn wir finden beide ziemlich anstrengend. Er ist berufsbedingt ein ziemlicher Klugscheißer (Lehrer) und starrt einen zu oft an. Unqualifizierte und unangebrachte Kommentare sind seine Stärke. Ihr sieht man tatsächlich die fehlende Intelligenz auf den ersten Blick an. Dauernd nur im Bikini gekleidet und mit einem komischen Band im Haar lacht sie viel zu schrill über alles und ihr Englisch ist trotz vorherigen einjährigen Aufenthalt in Australien einfach nur eine Katastrophe - und das sag ich!! Besonders ihre Aussprache entlarvt sie sofort als Deutsche. Schrecklich! Wir hassen sie heimlich.

Wir lernen Patrick (21) aus Norwegen kennen, der bei Lisas Gruppe ins Surfcamp in Java mit dabei sein wird. Und Oliver (21) aus Schweden, mit dem ich meine letzten Tage hier verbringe. Er ist super intelligent und erzählt von irgendwelchen Reisen, die er schon gemacht hat, sodass ich es nicht fassen kann, als er mir sein Alter sagt. Mit ihm hab ich bisher die besten und intensivsten Gespräche über einfach alles.

Dann sind da die zwei Dutchboys, mit denen man richtig gut Party machen kann. Und Morten (19) aus Schweden, der einfach nicht schwedischer aussehen könnte mit seinen tiefblauen Augen, blonden Struppelhaaren und einem verboten guten Körper, aber nicht wirklich viel spricht.

Wir verlieben uns unsterbliche in die süße Maus Matilda aus Schweden, die auch erst 19 ist, aber schon so selbstbewusst auftritt, dass man ihr das Alter überhaupt nicht ankennt. Wir verbringen sehr viel Zeit mit ihr und Lisa freut sich riesig, als sie sich kurzerhand dazu entschließt, sie zum Surfcamp zu begleiten.

An Lisas letzten Abend kommen noch zwei neue Personen dazu - Camille aus Argentinien und Kyle (28) aus Michigan, USA. Die beiden reisen schon eine Weile miteinander. Camille ist super süß, aber ich hab echt Schwierigkeiten sie mit ihrem Akzent zu verstehen. Kyle sieht ungelogen aus wie der Schauspieler, der Christian Grey in 50 Shades of Grey spielt. Er ist aber um einiges freundlicher als der Charakter und er ist für den Abend meine Sparringspartner für schlechte Witze und jeglichen Schabernack.

Die letzte Nacht vor Lisas Abreise war einfach legendär. Wir waren eine großartige Gruppe, alle waren total ausgelassen, wir haben viel getrunken, wie wild getanzt, im Old man's, am Strand. Ich werde viele der Leute hier sehr vermissen. Ich werde den Ort vermissen. Das Gefühl, das ich habe, wenn wir durch die Straße laufen, auf unserem Weg zum Old man's oder an den Strand. Ich werde das "Heimkommen" vermissen, wenn wir das Mojosurf betretten und man einfach immer super herzliche empfangen wird. Die Abende am Pool mit Kartenspiele. Die Sonnenuntergange bei einem Bier am Strand. Es war eine großartige Zeit, die ich niemals vergessen werde. Danke Canggu, danke Bali. Wir sehen uns wieder :) terima kasih ♥


P.S.: Bilder folgen in Kürze sobald ich besseres WiFi hab.

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