Grosse Reise
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Silvester in Chiang Mai

Veröffentlicht: 01.01.2019

Mit dem Nachtzug nach Chiang Mai! Wir sind ziemlich überrascht, wie gut die Organisaiton hier insgesamt läuft. Unser vorher gekauftes Ticket holen wir in einem Ticketbüro ab, gehen dann später mit Sack und Pack zum Bahnhof, der Bahnhof ist modern und auf der Anzeige sehen wir sofort, welcher Zug auf welchem Gleis fährt. Wir holen noch tolles günstiges Essen am Bahnhof und schwupps - sitzen wir auch schon auf unseren Plätzen im Zug nach Chiang Mai. Nicht nur die Organisation, auch der Zug ist top (sauber, gut ausgestattet), sodass wir eine recht gute Fahrt haben (zwar mit wenig Schlaf, dies aber eher noch wegen unseres Jetlags). In Chiang Mai finden wir eine sympatische, gemütliche Stadt (wir haben nur den inneren Kern der Stadt gesehen, eigentlich ist Chiang Mai eine Grossstadt) mit vielen Cafés und noch viel mehr Tempeln, von denen wir uns einige anschauen. Unser Hotel hat gerade seit drei Tagen eröffnet, sodass wir in einem nigelnagelneuen Zimmer schlafen dürfen. Die Besitzer sind ausserdem supernett, sodass wir uns bald schon fühlen, als wären wir in einer Gastfamilie anstatt in einem Hotel gelandet. Obwohl wird noch nicht einmal richtig eingecheckt haben, bietet uns die Besitzerin bereits alle möglichen Früchte und weitere Frühstückssachen (z.B. Spiesse mit Schweinefleisch, Kokosreis im Bananenblatt) an und erzählt uns zu jedem einzelnen, warum es jetzt typisch „Thai“ sei. Unseren ersten Tag verbringen wir mit Tempelbesichtigungen und einem Kochkurs am Abend, zu dem wir mit einem Minivan abgeholt werden. Lustigerweise ist der Kochkurs etwas grösser angelegt als erwartet, sodass wir uns nach einem kurzen Marktbesuch mit knapp 40 anderen Touristen in einer „Eco Farm“ auf dem Lande ausserhalb von Chiang Mai befinden. Unser erster Gedanke ist, dass es schon fast eine Massenveranstaltung ist, dann darf unsere 8er-Gruppe jedoch etwas abseits kochen, sodass wir uns fühlen, als wären die anderen gar nicht mehr da. Unsere Gruppe besteht aus sechs Deutschen und einem lustigen US-Pärchen aus Las Vegas, die uns sofort auffallen, weil sie mit selbst mitgebrachten Champagner anstossen und danach den Wein öffnen und alles „incredible“ und „unbelievable“ finden, vor allem nachdem sie „the best food ever“ gekocht haben. Wir schmunzeln und freuen uns über solch illustre Gesellschaft. Jeder darf in seinem eigenen Wok eine Frühlingsrolle, ein Curry und eine Suppe zubereiten und am Ende sind wir glücklich über unsere Gerichte, die jedoch alle etwas „sepeicy“, also „spicy“ ausgefallen, aber trotzdem lecker sind.

Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug zu den „hot springs“, der sich wirklich gelohnt hat! Zwar müssen wir etwas im Stau stehen, da sehr sehr viele Einheimische, die bereits Silvester-/Neujahresferien haben, auch zu den Quellen wollen, am Ende lohnt sich der Weg aber sehr. Unter knapp 800 Menschen (Claudio sagt 1000), sind wir fast die einzigen Nicht-Asiaten, und das ist sehr schön. Zuerst kaufen wir uns ein Körbchen mit Eiern, die wir in die erste Quelle, die 100 Grad heiss ist, halten. Die Luft ist erfüllt mit „gekochte-Eier-Geruch“, aber nicht schwefelig, und neben uns sprühen eine Art Geysire Wasser in die Luft, sodass wir im Nieselregen Eier in der Quelle kochen. Dazu warten noch viele andere Menschen darauf, dass ihre Eier hart werden. Leider sind unsere gekochten Eier ungeniessbar, da sie vorher wohl in einer Salzlake eingelegt waren und eine Konsistenz wie Kerzenwachs haben und sehr salzig schmecken. Wir schenken die restlichen Eier später unserem Taxifahrer und er freut sich (ob ihm die Eier wohl geschmeckt haben...oder hat er sie gleich an der nächsten Ecke aus dem Fenster geworfen?). Danach halten wir unsere Füsse zuerst in ca 55 Grad heisses Wasser und ziehen sie kreischend wieder heraus, weil uns das viel zu heiss ist - die Thailänder um uns herum lachen uns herzlich an (aus?)! Im 40 Grad heissen Wasser geht es besser und in den 38 Grad Pools sowieso. Nach einer Fuss- und Wadenmassage (himmlisch) geht es zurück in die Stadt. Apropos Massage: hier in Thailand scheint man, zumindest in den touristischen Städten, Massagen wortwörtlich an jeder Ecke zu finden - an den Strassenrändern sind dann oft Stühle aufgebaut, bei denen sich die Leute auf der Strasse massieren lassen - egal, ob nebenan nun eine Bar oder eine grosse Strasse ist - der Lärm scheint nicht im geringsten zu stören.
Unser Silvester in Chiang Mai sieht so aus: zuerst schlendern wir über den riesigen Abendmarkt, der gerade aufgebaut wird. Dabei passiert uns noch etwas bemerkenswertes: gerade als wir einen kleinen Pavillion mit 2-3 „Offiziellen“ (Soldaten? Polizisten?) passieren, pfeift einer von ihnen in seine Trillerpfeife und wie auf Kommando bleiben alle Passanten (alle. Auch alle Touristen, die keine Ahnung hatten, so wie wir) stehen und die Nationalhymne ertönt laut. Kurz fühlen wir uns wie in einem Flashmob, oder wie bei der Reise nach Jerusalem, nur ohne Stühle. Als die Musik erstirbt, laufen wir alle weiter, als wäre nichts gewesen.Unser Silvester-Dinner nehmen wir uns dem Strassenmarkt zu uns, und zwar mit Bier aus dem „Kiosk“, auf dem Boden sitzend, mit tollstem frischen Streetfood...und es ist ganz wunderbar! Es gibt: fried mushrooms chips, frittierte Veggietaschen, Samosas, spicy pork Wurst (schmeckt toll nach Lemongrass), einen ganzen Squid für Elena, Suppe, Coconut Pancakes und einen Nutella-Erdbeer-Pancake für Claudio. Im Hotel holen wir noch unsere vorher gekauften Lampions und gehen dann zum Tha Phae Gate, um die Laternen aufsteigen zu sehen. Schon von weitem sehen wir die Laternen am Himmel, und es sieht aus wie ein naher Sternenhimmel, nur, dass sich alle Sterne bewegen. Angekommen am Gate ist die Stimmung sehr viel trubeliger, da sehr sehr viele Menschen unterwegs sind, der Verkehr ein reines Chaos ist und aus den Bars bereits laute Bumm-Bumm-Musik erschallt. Wir versuchen, den Trubel auszuschalten und uns auf die schönen Lichter zu konzentrieren und starten selber drei Laternen mit guten Wünschen für 2019, auf dass sie in Erfüllung gehen. Morgen reisen wir weiter nach Laos, in diesem Sinne: Kapun Ka (Elena), Kapun Krab (Claudio) - das heisst einfach „Danke“.
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