goingsouth-america
goingsouth-america
vakantio.de/goingsouth-america

Baños - Es wird branntheiß

Veröffentlicht: 23.10.2018

20.10.2018

Die Fahrt nach Baños verläuft ohne Probleme. Frühs gefrühstückt, dann jeden Bus sofort bekommen. Wir gehen jetzt nicht mehr zum Ticket-Schalter, sondern direkt zu den Bussen. Dort wird man meist direkt irgendwo hinein verfrachtet und ab geht die Lutzi.

Wir kommen am frühen Nachmittag an. Das Hostel ist im Stadtzentrum gelegen und hübsch. Kleiner Innenhof mit Hängematten, einer Gemeinschaftsküche und einer Haustierschildkröte. Das bananen-verschlingende Krabbelreptil lässt sich so manchen Happen von uns schmecken.

 


Baños ist ein von Thermalquellen umgebenes und mit Vulkanwärme beheiztes Backpackerstädtchen. Auch viele Einheimische zieht es über das Wochenende hier her. Die Umgebung hat viel zu bieten. Vom Mountainbiken über Canyoning bis hin zum lässigen Spaziergang über fast 1000 Höhenmetern. Wir nehmen uns letzteres vor.



An diesem Wochenende ist in Baños das Fest der "Jungfrau Maria". Die Straßen sind geschmückt und es werden Festumzüge mit traditionellen Tänzen und Liveauftritte veranstaltet. Dabei lassen sich die Darsteller nicht durch die hupende Metallawine hinter sich beirren und drehen ihre Boxen auf den Ladeflächen der Pickups so weit auf, dass das was aus ihnen dröhnt, nur noch wenig musikalisch klingt. Danach gehen alle in die Kathedrale, um an der Messe teilzunehmen . Wir sind vom kulturellen Schauspiel beeindruckt.

Kleine Anmerkung: Das Fest geht nicht nur einen Tag, ein Wochenende oder eine Woche... sondern einen ganzen Monat...  




Um den Tag locker ausklingen zu lassen, begeben wir uns in eines der vielen Thermalbäder. Wie in Island zuvor zieht es uns in voller Hoffnung  auf warme Quellen Richtung Stadtrand. Hier fällt ein Wasserfall direkt neben dem Freibad herab. Wir wählen das Bad, dem auch die lokale Menge eher zugeneigt ist (gleich nebenan, wäre auch ein schickes chlorbefeiertes Freibad). Eintritt bezahlt, in den katakombenartigen Umkleidekabinen umgezogen (danach gründlich die Füße gewaschen) und hinein ins Vergnügen. Gleich das wärmste Becken genommen. Zum Glück ist es an diesem Tag bewölkt und der Wind pfeift uns über die obligatorischen Badekappen. 


Hier versuchen wir auch erstmals unsere neu erworbenen Schnorchelmasken für je 5$ das Stück aus. Dicht sind sie, aber in der braunen Brühe erkennt man wenig. Trotzdem ist es schön warm und wir bleiben fast bis zur Schließzeit. 

Abends nehmen wir Kontakt zu unserem italienischen Kumpel Massimo auf, der sich ebenfalls im Kulturort aufhält. Wir verabreden uns zur Wanderung am nächsten Morgen. Am Abend dringt weiter Musik und Gelächter durch die Straßen von Baños. Wir beobachten das Feuerwerk vom Hostel aus und entschließen uns zum Abschluss des Tages einen kleinen Spaziergang durch das Städtchen zu machen.


21.10.2018

Nach dem Frühstück treffen wir uns mit Massimo. Dieser übernachtet auf einem nahe gelegenen Campingplatz. Wir berichten über unsere Erlebnisse und steigen den Berg zur "Jungfrau Maria" hinauf. Vorbei am Friedhof und entlang der Stufen, die sich den Hügel hinaufwinden, sehen wir Jogger, die scheinbar mühelos die Steigung nehmen. Aber auch Einheimische, die den Weg zur Selbstgeißelung auf sich nehmen, um der Mutti von Jesus an ihrem Ehrentag ganz nah zu sein. Eine von Ihnen bricht vor uns hyperventilierendauf den Stufen zusammen. Wir bieten Wasser und beruhigende Worte an. Kurz danach geht es für alle weiter.


Der Aufstieg zur Jungfrau stellt dabei das kleinste "Übel" dar. Die Stufen sind zwar steil, aber wenigstens trittfest - nicht so der weitere Weg. Staubig und trocken sowie etwas zugewuchert erstreckt sich der Wanderpfad. Annika freut sich aufgrund ihrer offenen Sandalen, die ihre Beine bald der Farbe des Bodens angleichen. Trotzdem macht es sehr Spaß. Etliche Aussichtspunkte geben erneut atemberaubende Aussichten frei.





Durch "Maps Me", welches wir als Offline-Wanderkarte nutzen kommen wir nach knapp 3 Stunden am Ziel an. Einer parkähnlichen Grünfläche mit zahlreichen "Attraktionen". Ein Teich, Picknickbereiche, ein Ausguck und..... Schaukeln am "Ende der Welt". Auf gehts


Wie schon gesagt, es war sehr trocken. Beim Aufstieg sehen wir vermehrt Rauch aufsteigen. Keinen scheint es zu kümmern. Als wir etwas später erneut hinschauen, lodern die Flammen. Nun muss Hilfe ran. Bis zum nächsten Morgen sollen Hubschrauber Löschwasser an den Brandherd bringen, um ihm den Gar auszumachen. Uns fällt zudem auf, dass dies nicht der einzige Fall ist. Überall züngeln Flammen an den Bergen und in Kanälen, die kein Wasser führen. Der bestimmende Geruch in Ecuador ist ganz eindeutig der verbrannter Erde. Gut, dass die Flammen hauptsächlich in unbewohntem Gebiet ihr Unwesen treiben, sodass man von keiner wirklichen Gefahr für Leib und Leben ausgehen muss.



Wieder in der Stadt angekommen nehmen wir als Trio in einem Kaffee Platz, welches wir schon am Tag zuvor ausfindig gemacht haben. Es soll einen " Freakshake" geben. Ein unglaublich übertriebener Milkshake, der scheinbar mit Anabolika so aufgepumpt ist, das seine eigentliche Gestalt nur noch im Namen erhalten ist. Diese so unglaublich unnötige, teure und diabetisierende Mahlzeit verspricht nichts als einen Zuckerrausch...

Wir nehmen 2.


Einfach nur köstlich.  

Aus dem daraus folgenden Fresskoma erwachen wir nur schwer. Abends treffen wir uns noch einmal mit Massimo im Park und lassen den Tag bei guten Gesprächen ausklingen.


22.10.2018

Wir verbringen mal wieder den gesamten Tag im Bus auf der Reise nach Guayaquil, wo wir morgen unseren Flieger auf die Galapagos Inseln nehmen werden.

Antworten (1)

x.wolkenkind.x
Hast du die schildkröte wenigends von mir gegrüßt? Wär traurig wenn nicht LG lene

Ecuador
Reiseberichte Ecuador