Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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50. Tag - 27. August: Besonderes in Budapest

Veröffentlicht: 29.08.2022

Heute war ein kleines Jubiläum. Ich hatte meinen 50 zigsten Reisetag. Inzwischen habe ich zahlreiche Ev. Gemeinden in Tschechien, Polen, Slowakei und seit 6 Tagen in Ungarn kennengelernt. Zwischen Großstadtgemeinde bis kleiner Landgemeinde erstreckte sich die Spannweite. Etwas mehr als die Hälfte meiner geplanten Zeit ist nun vorbei.

Heute steht ein besonderes Museum an, das eine Ev. Kirchengemeinde betreibt. Direkt neben der Hauptkirche in Budapest befindet sich das Evangelisch-Lutherische Museum. Es präsentert die Geschichte der Lutherischen Kirche in Ungarn und zeigt verschiedene Gegenstände aus dem Alltagsleben der Pfarrer und der Gemeinde, wie Abendmahlskelche, historische Bibeln, Talare und die berühmte Lutherrose ist allgegenwärtig. Das Museum besitzt sogar eine berühmte Handschrift von Martin Luther. Seine Vermächtnisschrift, welche er kurz vor seinem Tod geschrieben hat.

Nach dem interessanten Museum besichtigte ich zuerst die große katholische Kathedrale. Aber nur von außen, denn die Schlange vor dem Ticketschalter war mir zur lang und so zog ich weiter zum sogenannten Schuhmahnmal am Donauufer, unweit des Parlamentes, das 2005 errichtet wurde. Dieses erinnert an das Progrom an ungarische Juden im Jahre 1944. Hunderte Juden wurden von nationalistischen Ungarn, den Pfeilkreuzlern, gezwungen sich am Donauufer aufzustellen. Dort wurden sie erschossen und anschließend in die Donau geworfen. Ein sehr bewegender Moment.

Nach einer Pause ging ich hoch zum UNESCO Weltkulturdenkmal, der Fischerbastei, und genoss den herrlichen Ausblick auf die Donau, das monumentale Parlament und die gegenüberliegende Stadtseite. Dann war die Besichtigungszeit schon vorbei, denn 16 Uhr war ich verabredet mit Pastorin Barbara Lötsch von der deutschsprachrigen-evangelischen Gemeinde in Budapest. Jeden Sonntag gibt es einen deutschen evangelischen Gottesdienst in der Kirche auf dem Burgberg, unweit der Fischerbastei. Sie berichtete, das ihre Gemeinde zu rund 1/3 Deutschen besteht die zweitweise in Budapest arbeiten und sich mit der Evangelischen Gemeinde verbunden fühlen. Ein weiteres Drittel besteht aus Deutsch-Ungarn bzw. binationalen Ehen und das letzte Drittel besteht aus Ungarn, die die eher staatsnahe Reformierte Kirche aus eher politischen Gründen, seit Orbans Machtübernahme, verlassen haben.  Wir unterhielten uns über die besondere Arbeit der evangelischen Auslandsgemeinde und ihrer Besonderheiten.

Nach ca. 90 Minuten mussten wir uns verabschieden, weil mich Pastor Feri und seine Frau zu einem Abendessen eingeladen hatten und wir uns noch weiter über das Gemeindeleben und theologische Fragen zu Martin Luther und seiner historischen Rolle unterhalten wollten. Nach fast zwei Stunden ging auch dieses sehr interessante Gespräch mit einem leckeren Essen vorbei.  Denn 21 Uhr wollte ich auf der anderen Donauseite sein. Die wenigen Brücken im Zentrum wurden gesperrt, die Tram fuhr auch nicht mehr, weil am Donauufer an diesem Abend das größte Feuerwerk in Europa stattfinden sollte.

Zehntausende Menschenmassen drängten sich am Donauufer, um das Feuerwerk zu sehen. Da ich schon mal da war, ging ich auch hin, obwohl ich kein besonderer Freund solcher Feuerwerke bin. Es war schon sehr interessant zu sehen, wie synrcon die Raketen in den Abendhimmel aufstiegen und eine großes "Farbenmeer" lautstark knallen ließen. Nach 30 Minuten war alles vorbei und ich ging in mein Quartier im Gemeindehaus.


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