Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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51. Tag - 28. August: größte Synagoge von Europa & Liveübersetzung im Gottesdienst

Veröffentlicht: 30.08.2022

Heute am Sonntag hieß es früh aufstehen. Ich konnte aus drei verschiedene Gottesdienstzeiten 9,11 und 18 Uhr auswählen und entschied mich für den ersten Gottesdienst, 9 Uhr. Denn heute Mittag wollte ich nach zwei Tagen Budapest verlassen und zur Land-Stadt Gemeinde nach Dabas weiterradeln, aber vorher noch unbedingt die größte jüdische Synagoge von Europa besichtigen. Am Samstag war dies nicht möglich, weil wegen des jüdischen Feiertages - am Shabbat - ihr Gotteshaus geschlossen ist und der Tag in der Familie verbracht wird.

Im 9 Uhr Gottesdienst hatte ich die Gelegenheit mich, sowie meine Reise kurz vorzustellen und von den besonderen Begegnungen zu berichten. Im weiteren Verlauf übersetzte Feri`s Frau Klara für mich die Predigt mit einem nicht gerade einfachen Text aus dem Buch Jeremia. Im Gottesdienst gab es zudem Abendmahl und ich kniete mich dazu hin, wie es alle ungarischen Lutheraner es praktizieren. Nach dem Gottesdienst hieß es von Feri und seiner Frau Abschied zu nehmen und vor allem für die Zeit und den Abend zu danken.

Anschließend besuchte ich noch die beeindruckende Synagoge im orientalisch-maurischen Baustil. Sie ist die größte Synagoge in Europa  und die zweitgrößte der Welt. Zwar war der Eintritt relativ hoch, dafür konnte man alles besichtigen, ebenso das Museum und erhielt eine deutschsprachrige Führung. Der Innenraum und seine Gestaltung erinnert auch etwas an eine Kirche und hat sogar eine Orgel. Ultra-Orthodoxe Juden würden dies nicht als akzeptieren.  Heute leben wieder rund 20.000  Juden in der Stadt. Aber nur ein kleiner Anteil versteht sich auch als religiös. Zum jüdischen Gottesdienst kommen am Freitagabend rund 300 Gläubige. Während des Rundganges musste ich immer wieder an das Mahnmal am Donauufer denken, was ich einen Tag zuvor besichtigt habe.

Anschließend ging ich den kurzen Weg zurück zum Gemeindehaus, belud mein Rad und fuhr aus Budapest hinaus. Aus dem Gewirr von Schnell- und Hochstraßen, sowie Bahntrassen war es nicht immer einfach den richtigen Radweg zufinden. Nach rund 90 Minuten hatte ich den Großraum verlassen und fuhr an einem idylischen Donauseitenarm in Richtung Dabas entlang. Am Abend öffnete mir die Kuratorin das Gemeindehaus, wo ich übernachten durfte. Nach einer Dusche radeltete ich noch etwas in der beschaulichen Kleinstadt herum.  Eszter - die Pastorin von Dabas - kommt erst in der Nacht aus Deutschland zurück.  Was mich dann am nächsten Tag in der Gemeinde erwartete, überraschte mich sehr positiv.

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