ginajourney
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Freitag, 8.3.19

Veröffentlicht: 13.03.2019

Das Wetter war heute leider immer noch grau und regnerisch. Ich ging deshalb am Morgen mit Steph und Paul in die Stadt und machte wieder ein paar Bürosachen. Auch heute lernte ich beim Marktplatz wieder eine lustige Person kennen. Und zwar Ionnis, der Grieche. Er ist vor etwa 50 Jahren von Korfu nach Südafrika ausgewandert. Er spendierte uns dann allen einen Kaffee. Aber nicht einen guten Kaffee aus Babettes Coffeeshop, sondern einen aus dem Automaten der Tankstelle. Er fände die besser und der Kaffee bei Babette ist im zu teuer (Kaffee bei Babette: 22.- Rand also etwa 15 Rappen). Im Herzen halt immer noch ein Grieche ;-)

Da Alistair krank war, ging ich heute nochmals ins Kinderheim nach Kwanokuthula. Als ich da um 13.30 Uhr ankam waren noch keine Kinder da. Aber endlich hatte dann mal jemand Zeit, mich etwas durch das Gebäude zu führen und mir alles zu zeigen (aber wieder erst, weil ich danach gefragt habe). Sie sind gerade dran, neben dem Hauptgebäude, ein weiteres Gebäude zu renovieren. Da kommen dann die neuen Schlafzimmer für die Mädchen rein. Sie haben im neuen Gebäude etwas weniger Platz, dafür mehr Privatsphäre. Im Moment sind etwa 10 Mädchen zusammen in einem Zimmer. Im neuen Gebäude haben sie dann immer zu zweit wie eine kleine Kabine, die etwas abgetrennt ist. Ich denke, das ist vor allem für die Teenager Mädchen besser, wenn sie nicht mehr mit den Sechsjährigen zusammen im Zimmer schlafen müssen.
Als dann die Kinder kamen, assen sie zu Mittag. Immer vor dem Essen müssen sie zusammen beten. Das Essen sieht qualitativ gut aus! Aber auch heute waren es viel zu grosse Portionen für die Kleinen. Sie liessen den halben Teller stehen. Nach dem Essen hatten sie etwas Zeit zum Spielen und um 15.00 Uhr mussten sie die Hausaufgaben machen. Die Kleinen, welche noch keine Hausaufgaben haben, müssen in dieser Zeit ein Buch anschauen oder etwas malen. Die meisten Kinder machten sehr gewissenhaft ihre Aufgaben, nur interessierten sich die «care worker» (angestellte Hilfskräfte) überhaupt nicht für die Kinder, sondern waren am Frisuren machen. Ein Mädchen sah zwar so aus, als würde sie Hausaufgaben machen, sie schrieb aber einfach irgendetwas in ihr Heft, da sie die Aufgabe nicht verstanden hat. Ich versuchte dann, ihr zu helfen. Leider verstand ich die Aufgabe aber auch nicht, da das Heft in der Sprache «Xhosa» war. Auch hatte das Mädchen nur einen etwa 3cm grossen Bleistift mit einer sehr stumpfen Spitze, mit welchem es fast unmöglich war schön zu schreiben. Wir suchten dann im ganzen Haus einen Spitzer, leider erfolglos…
Als sie dann die falsch gelöste Aufgabe ausradieren sollte, machte sie dies mit ein paar Restkrümeln eines Radiergummis. Wieder einmal wurde mir klar, wie gut wir es bei uns in den Schweizer Schulen haben! Aber auch wie pingelig wir sind und immer nur die beste Ausrüstung wollen und die alte einfach achtlos fortschmeissen. Mein Arbeitstag endete dann wieder um 16.00 Uhr.

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