Geschichten vom roten Rucksack 2.0: Die Krabbencrew
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"Grüß Gott!" Zwei Tage in Wien

Veröffentlicht: 29.01.2020

27. Jänner 2020: 

Früh morgens am 27. Jänner (Januar auf österreichisch) stehen wir auf und fahren zum Flughafen Münster-Osnabrück. Wir fliegen nur mit Handgebäck und kommen nach einer Stunde in Wien an. 

Bereits in Münster kaufen wir die Vienna City Card online und ich lade mir die App auf´s Handy. In Wien aktivieren wir sie direkt und können damit in der ganzen Innenstadt mit U-Bahn, Bus, Straßenbahn und anderen Öffis fahren. Zusätzlich gibt es an vielen Attraktionen Rabatte mit der Vienna City Card.

Es ist kalt in Wien, aber wir sind bereit die Stadt zu Fuß zu erkunden bis uns warm wird. Der Flughafen liegt ein bisschen außerhalb von der Innenstadt. Also ab in die Bahn Richtung Wien Mitte

Dort laufen wir als erstes durch den Stadtpark. Er ist zur aktuellen Jahreszeit natürlich nicht besonders viel besucht und leider kann man die Blumenpracht hier nur erahnen. Da an den Wegen jedoch eine Sitzbank an der nächsten steht, ist der Park im Sommer und an warmen Tagen sicherlich ein vielbesuchter Ort. In diesem und allen anderen besuchten Parks fällt direkt auf, dass hier sehr viele Statuen und Denkmäler stehen.

im Stadtpark

Da man jedoch nicht viel Erkunden kann, ohne ausreichend gestärkt zu sein, laufen wir direkt zum Restaurant Meissl & Schadn. Hier soll es das beste Wiener Schnitzel geben! Das - und der knurrende Magen - überzeugen uns und schon stehen wir in einem sehr schicken und edlen Restaurant mit eleganten Kellnern und Möbeln. Hinter der Türe wird uns die Jacke abgenommen, aufgehängt und wir werden zu einem schönen kleinen Tisch für Zwei geführt. Wir entscheiden uns beide - na klar - für ein Wiener Schnitzel. Julian nimmt einen Gurken- und ich nehme einen Erdäpfelsalat dazu. Als dann das Wiener Schnitzel kommt, stauen wir nicht schlecht! Der ganze Teller wird von dem leckeren Fleisch ausgefüllt. Das Fleisch ist so dünn geklopft, das es ganz zart ist und sehr gut schmeckt. Da das Restaurant so vornehm ist, haben wir ein bisschen Angst, etwas falsch zu machen und "flüchten" trotz des freundlichen Kellners nach dem Essen und dem Bezahlen direkt, um die Stadt zu erkunden.

Wiener Schnitzel bei Meissl & Schadn
Wiener Schnitzel - Glück

Mit einem Kaffee in der Hand laufen wir zur Karlskirche. Von außen ist die Kirche sehr schön. Leider muss man Eintritt zahlen, sodass wir uns die Kirche nicht von innen anschauen. 

Karlskirche

Über einen kleinen Umweg kommen wir zum Schloss Belvedere, das für Prinz Eugen von 1714 bis 1723 erbaut wurde und aus zwei Schlossbauten und einem großen Barocken-Garten besteht. Wir schauen uns den Garten und das obere Belvedere von außen an. 

Garten vom Schloss Belvedere
oberes Belvedere
oberes Belvedere

Von hieraus ist es nur ein kleiner Spaziergang zu unserem Novum Hotel Prinz Eugen. Von außen ist das Hotel nicht besonders einladend, sodass ich erst einen kleinen Schreck bekomme. Von innen ist es jedoch sehr schön und man hat das Gefühl, dass man eine Zeitreise in die Vergangenheit unternimmt. Dieses Gefühl hat man an jeder Ecke von Wien. Hier passt ein Zitat von Gustav Mahler: "Wenn die Welt einmal untergehen sollte, ziehe ich nach Wien, denn dort passiert alles fünfzig Jahre später."

das Foyer unseres Hotels

Nach einer kurzen Pause fahren wir mit der U-Bahn zum Stephansdom. Hier können wir auch den inneren Bereich besichtigen. Der Steffl - wie ihn die Österreicher nennen - liegt direkt in der Innenstadt und an der Straße Graben. Der Graben ähnelt einem Platz, an dem kleine schmale Gassen abgehen und an dem viele luxuriöse Geschäfte liegen.  Besonders auffällig ist die Wiener Pestsäule, die ein sehr markantes Kunstwerk am Graben ist. Sie wurde 1683 vom damaligen Kaiser Leopold I. in Auftrag gegeben, als die Pestepidemie in der Stadt beendet werden konnte. 

Stephansdom - Steffl
Shopping!
Wiener Pestsäule

Wir machen uns auf den Weg zum Wiener Rathaus. Auf dem Rathausplatz ist der Wiener Eistraum aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine riesige Eisfläche über zwei Etagen, auf der man Schlittschuh laufen kann. Wir leihen uns Schuhe aus und wagen uns auf das Eis. Am Anfang gebe ich kein besonders gutes Bild auf dem Eis ab. Aber nach einiger Zeit wird es immer besser. In dem Eis sind blaue Leuchtstreifen, die die Fahrtrichtung anzeigen. Es gibt mehrere große Flächen, die durch Eispfade verbunden sind und teilweise ansteigen und abfallen. Außerdem gibt es eine Art Terrasse, zu der man über eine lange Eisrampe fahren kann. Nach 1 ½ Stunden beenden wir unser schönes, aber auch anstrengendes Eislaufen. 

beim Schlittschuh fahren
Wiener Eistraum
Wiener Eistraum
Wiener Eistraum
Wiener Eistraum

Zurück im Hotel setzen wir uns an die Bar des Hotels und planen den nächsten Tag.


28. Jänner 2020:

Am nächsten Morgen frühstücken wir lange im Hotel und machen uns dann direkt auf den Weg. Mit der U-Bahn fahren wir in Richtung Justizpalast. Die ganze Innenstadt besteht aus wunderschönen und prachtvollen Gebäuden, sodass wir den Justizpalast erstmal gar nicht finden. Stattdessen laufen wir durch ein paar Straßen und bewundern die Gebäude und die Menge an Museen

Der kleine Elefant...
... vor dem Naturhistorischem Museum.

Als wir den Justizpalast finden, fährt erstmal ein Polizei-Bulli vor und ein Mann wird in Handschellen abgeführt. Hier scheinen wir richtig zu sein. Von außen kann man gar nicht erahnen, wie großzügig und schön das Gebäude im Inneren ist. Vorher müssen wir jedoch durch eine Kontrolle, wie beim Flughafen: alles metallische ablegen und durch eine Schleuse gehen. Der Rucksack wird kontrolliert. Dann stehen wir in der Empfangshalle. Wir sind so überrascht, wie schön und prachtvoll die Halle ist. Eine riesige Treppe führt in das obere Stockwerk. Dabei läuft man auf die sitzende Justitia mit ihrem goldenen Schwert und einem Gesetzbuch zu. Wir fahren in den fünften Stock, stehen auf der Dachterrasse und haben eine schöne Sicht auf die Stadt. Leider spielt das Wetter nicht mit und viele Gebäude liegen im Nebel. Trotzdem machen wir ein paar Fotos, bevor es wieder raus geht und wir Richtung Volksgarten laufen.


Justizpalast
Justitia
Empfangshalle des Justizpalastes
1. Etage des Justizpalastes
Ausblick vom Dach des Justizpalastes
Empfangshalle des Justizpalastes

Im Volksgarten muss ich unbedingt das Sisi-Denkmal sehen! Also laufen wir durch den ganzen Garten und suchen Sisi. Ganz am äußeren Rand des Volksgarten sitzt sie dann. Leider ist der Brunnen nicht an und auch die Beete sehen ein bisschen traurig ohne Blumen aus. Dass das Denkmal so versteckt liegt, geht auf den Wunsch ihres Mannes Kaiser Franz Joseph zurück, da Sisi zu Lebzeiten es hasste, angegafft zu werden. 

Sisi-Denkmal
die "private" Sisi
Blick von dem Garten auf das Sisi-Denkmal...
... und der Blick in die andere Richtung - Hofburg.

Die nächste Station ist die Hofburg, die direkt an dem Volksgarten liegt. Hier gehen wir ins Sisi-Museum. Es sind ziemlich viele Touristen unterwegs, sodass es am Anfang der Tour recht voll ist. Mit einem Audioguide laufen wir zuerst durch die Silberkammer. Hier gibt es gefühlt unendlich viel Silber-, Gold- und Porzellangeschirr, Gläser, Koch- und Backutensilien. Danach laufen wir durch das Sisi-Museum. Dieser Teil ist mein persönliches Highlight und so höre ich mir alles genau an. Hier werden viele persönliche Dinge wie Kleidungsstücke, ihre Reiseapotheke, Repliken ihres Schmuckes und der Totenschein gezeigt. Ich verfolge gespannt die Ausstellung, die versucht die wahre Sisi und nicht die romantische Figur aus den Filmen zu zeigen. Leider darf man keine Bilder machen, sonst hätte ich wahrscheinlich einen ganzen Beitrag nur damit füllen können! Julian ist ein bisschen schneller durch die Ausstellung und ist die Strecke gefühlt fünfmal gegangen, da er immer wieder zu mir zurück gekommen ist.  An das Sisi-Museum schließen direkt die Kaiserappartements an. Auch hier durfte ich keine Fotos machen. Besonders spannend waren die persönlichen Zimmer von Sisi mit ihrem Turnzimmer und dem ersten eigenen Badezimmer. 

Eingang zum Sisi-Museum

Als wir aus der Hofburg rausgehen, laufen wir zum Schmetterlingshaus. Es ist ein Tropenhaus mit vielen freifliegenden Schmetterlingen, das wir aber nur von außen angucken. 

das Schmetterlingshaus

Danach laufen wir zum Naschmarkt. Hier reiht sich ein Stand an den nächsten und es gibt nicht nur süße Sachen zu kaufen, sondern ganz unterschiedliche Leckereien. Leider fängt es an zu regnen. Ich bin froh, dass wir uns für einen kleinen Snack reinsetzen und uns ein bisschen aufwärmen können. 

Danach laufen wir mit einem Kaffee zur U-Bahn und fahren zum Prater. Aktuell sind die meisten Attraktionen geschlossen. Das berühmte Riesenrad war eins der wenigen geöffneten Sehenswürdigkeiten. Wir laufen trotzdem durch einen kleinen Teil des Praters bis zum nächsten Bahnhof und fahren dann zum Hauptbahnhof, um die Verbindung zum Flughafen für den folgenden Tag herauszufinden. Denn am nächsten Morgen geht der Rückflug schon sehr früh.

Das bekannte Riesenrad auf dem...
Prater!

Den Abend  lassen wir mit einem letzten Getränk an der Hotelbar ausklingen. 

die Hotelbar

Am nächsten Morgen müssen wir sehr früh aufstehen, fahren mit dem Zug zum Flughafen und fliegen in etwas mehr als einer Stunde nach Münster zurück.

Sonnenaufgang beim Rückflug

Unser Fazit von Wien:

Ein zweiter Besuch lohnt sich auf jeden Fall und zwei Tage waren eindeutig zu kurz, um alles gesehen zu haben. 

Die Vienna City Card hat sich auf jeden Fall gelohnt, da man bei vielen Attraktionen unterschiedliche Rabatte erhält. Besonders gut fand ich, dass man die Vienna City Card mit einer entsprechenden App nutzen kann.

Wien ist schon recht teuer. Das muss man auf jeden Fall beachten. 

Und die Jahreszeit war nicht optimal gewählt. Wenn die ganzen Gärten und Parks blühen, hat Wien sicherlich noch einen viel größeren Charm. Also müssen wir im Sommer nochmal nach Wien.

Trotzdem haben uns die zwei Tage sehr gefallen. Besonders, weil man viel zu Fuß erkunden konnte und die Stadt einfach einen schönen Flair hat. 

Antworten (1)

Andy
Ein toller Bericht! Und....Wien ist im Sommer wirklich lohnenswert 😊

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