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Ständig neue Begegnungen

Veröffentlicht: 27.10.2018


Ich habe schon einmal davon berichtet, dass es besonders ist alleine zu reisen, weil man dadurch ‚gezwungen‘ ist, ständig neue Kontakte zu knüpfen und offen zu sein. Das zählt nicht zu meinen größten Stärken. Aber in Afrika ist es leicht, weil definitiv auf dich zugegangen wird.

Nicht alle Begegnungen sind positiv und gerade die Männerwelt hier kann auch mal sehr aufdringlich wirken, aber mindestens genau so viele Menschen interessieren sich einfach dafür was du machst und wie es dir geht!

Mittwoch Abend kam ich gerade von einem Strandspaziergang zum Hotel zurück und bemerkte laute Musik und einen Strand voller Menschen und Kinder. Die Neugier packte mich und ich beobachtete zuerst aus der Ferne, was los war.

Eine Gruppe von afrikanischen Männern tanzten und führten Akrobatik durch.

Die Kinder sammelten sich daneben, testeten auch viele Übungen, wurden zu Sportspielen animiert und bauten teilweise auch einfach Sandburgen zwischendrin.

Es war so ein herzliches Miteinander.

Ich unterhielt mich mit den Mitarbeitern aus dem Hotel und entspannte am Rand. Doch nur Zuschauen ist nicht und so wurde ich direkt Teil der akrobatischen Show und eh ich es mich versah, stand ich auf den Schultern von zwei Afrikanern. Wir hatten super viel Spaß und unterhielten uns danach noch und ich erfuhr von ihrem Projekt.

‚Chopar moves Zanzibar‘

Clalence ist der Manager hier vor Ort. Er und sein Team werden in Kooperation mit einer dänischen Tanz- /Sportschule gesponsert, um den Straßenkindern der Dörfer Sansibars eine Möglichkeit zu geben, sinnvolle sportliche Aktivitäten durchzuführen, Ehrgeiz zu entwickeln, Teamfähigkeit zu trainieren, Selbstbewusstsein zu stärken, Vorbilder zu bieten und den Willen entwickeln zu können, etwas aus ihrem Leben zu machen.

In der Zukunft soll es auch eine Mischung aus Bildung& Sport werden. Wo zum Beispiel Englischkurse mit integriert werden. Das Projekt läuft jetzt etwa ein Jahr und wird von den Einheimischen dankbar angenommen.

Ich war begeistert! Fand diese Idee gut und wir blieben in Kontakt.

Gestern war erneut im Nachbarort meines Hotels eine 2-stündige Animationsveranstaltung für die Kinder und ich wurde herzlich eingeladen. Ich lief die 3km hin und genoss den Anblick der strahlenden Kinder, hatte dann auch eine kleine Truppe, mit denen ich Fangspiele machte und war dann aber Anlaufstelle zum kuscheln für die Kinder, die keine Lust mehr hatten.

Es war so eine gelungene Aktion!

Wir fuhren dann mit dem Bus zurück. Verabredeten uns zum Abendbrot. Die Akrobaten leben alle zusammen und luden mich und einige Freiwillige aus Dänemark ein. Es war mal wieder krass zu sehen, wie deren Lebensumstände sind. Sie tuen wirklich viel Gutes in meinen Augen und geben sich mit dem Minimalsten zufrieden.

Tisch& Stühle gibt es nicht und das Haus bietet nur Platz für Gemeinschafts- Schlafräume, kleine Küche und Bad.

Also fand das Essen im Hof davor statt, auf Palmenblättern sitzend und unter freiem Himmel.

Ich fühlte mich richtig schäbig danach in mein Hotel zu gehen, aber war dankbar die Menschen kennengelernt zu haben.

‚Wir reisen an weit entfernte Orte um fasziniert die Menschen zu beobachten, die wir daheim ignorieren.‘ 

Es muss ja nicht jeder Mensch ein Projekt ins Leben rufen, Freiwilligenarbeit verrichten oder große Spenden vollbringen. Aber wenn sich nur jeder Mensch vornimmt, einmal im Jahr irgendwem, der bedürftig ist, irgendwie zu helfen.. ich denke das ist für jeden möglich und bringt viel Nächstenliebe in die Gesellschaft. 

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