Veröffentlicht: 27.04.2019
13. April 2019
Am Mittwoch ging es nun endlich Richtung Schweiz. Knapp 76 km bei durchgehendem Regen. Die Fahrt am Rhein entlang war die reinste Schlammschlacht, aber immerhin durfte ich feststellen, dass ich nicht die einzige Bekloppte bin, die bei dem Wetter eine Radtour macht. Der erste Radreisende, den ich traf, war ein Franzose auf dem Weg nach Norwegen.
Angekommen in Basel, ging es zu meiner ersten Warmshowers-Gastgeberin Ann (eine Dänin, die schon seit ewigen Zeiten in der Schweiz lebt). Warmshowers ist ein ähnliches Portal wie Couchsurfing, wo Leute kostenlos eine Couch oder sogar ein ganzes Zimmer zum Übernachten anbieten. Der Unterschied zu Couchsurfing ist jedoch, dass es sich bei Warmshowers um gleichgesinnte Radreisende handelt und man teilweise sogar noch Essen bekommt. Das Ganze beruht auf dem Gegenseitigkeitsprinzip - d.h. es wird erwartet, dass man selber auch mal Gäste aufnimmt. Ich finde es grandios, dass es solche Möglichkeiten gibt und man lernt dadurch teilweise wirklich interessante Menschen kennen. Ann empfing mich sehr herzlich. Ich kam ziemlich durchnässt und schmutzig bei ihr an und sie machte mir erst mal einen Tee. Während ich duschen war, bereitete sie das Abendessen vor - was für ein Service. Nach dem Abendessen gingen wir noch zu einem Reisevortrag von einem Typen, der im tiefsten Winter mit Rad und Boot durch Sibirien gereist ist - da relativieren sich die Strapazen der eigenen Tour ein wenig, wenn man hört, was sich manch anderer so antut. Nach dem Vortrag haben wir noch bis 1 Uhr nachts gequatscht. Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Anschließend zeigte mir Ann noch einige ihrer Fotobücher ihrer Reisen durch Kanada, die USA und Norwegen - wirklich beeindruckend, was sie alles schon mit dem Rad gesehen hat. Gegen Mittag machte ich mich dann auf den Weg - Ann begleitete mich noch die ersten 5 km. Dann ging es allein weiter zu meinem Airbnb in Aarburg.