Veröffentlicht: 16.10.2017
Entgegen seines verheißungsvollen Namens begrüßte uns der Sonnenstrand mit bedrohlich dunklen Regenwolken und einer satten Brise kühlenden Windes. Es war vom einen auf den anderen Tag Herbst geworden. Die Temperaturen sanken und das Sommerbadefeeling war schlagartig passé. Und hätten das die unzähligen Touristenströme, für welche die tausenden und gigantströsen Hotelanlagen gebaut wurden, schon längst vorher gewusst, waren hier nur noch vereinzelt Urlauber anzutreffen und somit Ende September die Saison schon spürbar zu ende. Nur einige Betreiber der abartig vielen Souvenir- und Bekleidungsgeschäfte sowie Vergnügungstände, Bars und Fastfoodläden entlang der Promenade, sträubten sich gegen das überall wuselnde Abbauen und Winterfestmachen. Da die Szenerie recht bedrückend wirkte, vergnügten wir uns mir einer Partie Minigolf und schlenderten anschließend eisessend entlang der Promenade durch diesen Touristensündenpool und gewannen vom hiesigen Steg noch einen Überblick über das gesamte Ausmaß der florierenden Geldmaschinerie. Da sich nicht viel mehr zum Verweilen für uns anbot, fuhren wir nach Nessebar, dem kleinen auf einer Halbinsel gelegenen Örtchen am südlichen Ende des Sonnenstrandes. Auch wenn die vielen verwinkelten Gassen durch urhübsche Häuschen, Restaurants, Kunstgallerien und geschichtsträchtige Kirchen und Ruinen per se ein ganz anderes Flair bieten, war die Nebensaisonstimmung doch auch hier schon die gleiche. Wir ließen uns nach einem Rundgang von einem der zahlreichen Restaurantbetreiber zum kleinen Salatabendbrot fangen und flohen daraufhin vor dem aufkommenden Sturm lieber zurück ins Auto.