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Fährfahrt über den Koman-Stausee

Veröffentlicht: 04.11.2017

Den besten Eindruck über diese wirklich tolle und abenteuerliche Fährüberfahrt bekommt man wohl, indem man sich die Fotos ansieht... Trotzdem will ich hier noch einige Anekdoten erzählen :) Denn davon gibt es reichlich...

Los ging es mit unserer Ankunft in Koman. Da wir noch keine Fährtickets hatten, wollten wir zum Anleger fahren und diese dort kaufen und uns auch erkundigen, wie und was und wo, die Fähre am nächsten Tag fährt. Koman selbst besteht eigentlich nur aus ca. 5 Häusern und einem riesigen Steinbruch am Berg, sowie dem Wasserkraftwerk (mit ausrangierten französischen Turbinen) im Lake Koman. Der Weg zum Fähranleger führt über eine unbefestigte Straße durch einen unbefestigten Tunnel und wirkt eher unscheinbar... Da wir etwas ratlos auf der Straße standen, hielt gleich ein albanisches Auto mit einem jungen Mann, der fragte, ob er helfen könne. "Ja zur Fähre wollen wir" "Ja perfekt, mir nach, da fahre ich auch gerade hin." Dort angekommen, stellte sich heraus, dass er der Kapitän ist. Er bot uns an, unser Auto gleich jetzt auf die Fähre zu fahren, da wir so morgen keinen Stress haben und auch gleich dort schlafen konnten. Da wir aber erst noch etwas essen wollten und unseren Reiseplan noch gar nicht fertig hatten, lehnten wir ersteinmal dankend ab. Er verkaufte uns die Tickets (45 Euro mit Auto), die wir nicht einmal bezahlen konnten, da wir nicht genügend Bargeld hatten. Kein Problem, das regeln wir schon bei der Ankunft in Fierze meinte er. Gemeinsam fuhren wir zurück ins Dorf und aßen gemeinsam Abendbrot in einer kleinen Gaststätte, die glücklicherweise auch Wlan hatte. Dort vor der Tür verbrachten wir (beschützt von mehreren Straßenhunden, die sich verteidigend vor unser Auto legten) auch die Nacht und planten am Abend noch unsere weitere Reise. Eigentlich wollten wir in den Albanischen Bergen noch etwas wandern: Von Valbona nach Theth bzw. diese Strecke mit dem Auto fahren. Nach unserer Recherche stand aber fest, da gibt es keine Straße. Nur einen absolut unbefestigten Weg, den wir Winniefred aber nicht antun wollten, da wir schon den Zustand der offiziellen Straßen in Albanien kannten. Wie sollten dann nur die inoffiziellen Feldwege aussehen? Es stellte sich also heraus, dass unsere Fährüberfahrt eigentlich eine Sackgasse war. Also die Fährfahrt ausfallen lassen? Nee. Dafür sind wir jetzt nicht 40 km Huckelpiste durch die Berge gefahren. Oder hin und wieder mit der Fähre zurück, zurück nach Shkodra und dann nach Montenegro über die Grenze oder einfach rein in die albanischen Berge und da ja... ähh.. bleiben. Hm. ne. Kaum zu glauben, aber es gibt da oben wirklich kaum Straßen. Eine andere Möglichkeit, die wir erst etwas später in Erwägung zogen war es, die Gebirgsstraße durch den Kosovo zu nehmen. Das war eigentlich nie unser Plan. Aber warum nicht. Das schien für uns noch die beste Lösung zu sein. Und laut Internet war es auch für Winniefred die beste Lösung, da die Straße ganz gut ausgebaut sein sollte. Also dann. Ein neues ganz ungeplantes Land auf unserer Reise. Der Kosovo.

Nachdem das geklärt war, schliefen wir ein. Die Fähre fuhr am nächsten Tag 9 Uhr...Gegen 8.30 Uhr waren wir am Anleger, wo schon verdammt viel los war. Das EInweisen auf das Schiff war echt unfreundlich. Floh durfte duch anhören (als 3 Leute gleichzeitig unterschiedliche Einweiseungen gaben): "You are not the driver". Schließlich fuhren sie das Auto dann die letzten cm selbst auf die Fähre, absolute Maßarbeit, da wir an den Seiten jeweils noch 3 cm und nach hoben ca. 2 cm Platz hatten. Die 2 cm nach oben verschwanden dann aber vollständig, als die Fußgänger noch an Bord gingen, sodass Winniefred komplett eingeklemmt dahing. Der Arme. Hoffentlichlich hält das die Dachbox aus... Hat sie aber zum Glück.

Die Fährüberfahrt selbst war wirklich toll, atemberaubende Landschaften ähnlich wie in Norwegen und viele nette Leute aus aller Welt, mit denen wir ins Gespräch kamen. 

Das Anlegen war auch noch mal witzig. Es gab keinen Anleger. Die Fähre fuhr einfach an den Berg heran, wo etwas Schotter aufgeschüttet war, die Rampe wurde runtergelassen, mit den Füßen noch etwas die Kante zugescharrt und dann konnten wir runterfahren. Echt abenteuerlich das ganze. Aber irgendwie auch witzig. Da wir ja noch zahlen mussten, sollten wir einfach einem Personentransport in den nächsten Ort folgen, der uns zum Geldautomaten führte und dann das Geld dem Fahrer geben. Uns schien es ohnehin, als seien in der Region alle miteinander verwandt oder zumindest befreundet. So wurde es also gemacht und wir standen mitten in den albanischen Bergen.


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