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Zu Wasser. Zu Land. In der Luft

Veröffentlicht: 21.05.2017

Was ist die Lieblingsbeschäftigung der Amerikaner? Schlange stehen und Schlangestehen organisieren. Wahrscheinlich lernen schon die Schulkinder den Umgang mit Messingständern und Absperrseilen. Bisheriger Höhepunkt die Fahrt mit dem Water Taxi. Zwei Frauen sitzen in der Ticket Bude. Die eine nimmt unsere New York Pässe in Empfang und gibt Anweisung an ihre Kollegin, die Tickets druckt.

Dann verläßt die Chefin die Bude und übernimmt das Kommando über uns. "In a line please guys!" Wir nehmen unwillkürlich Haltung an und folgen mit drei anderen Guys im Gänsemarsch.  Wir werden um drei Ecken dirigiert und dann einmal im Kreis. Der erste kriegt Anweisung, wo er stehen soll, wir werden ausgerichtet. Ein Tor öffnet sich und der Guide vom Schiff kommt mit einem riesigen Trinkgeldglas und verabschiedet die Gäste der vorigen Tour.

Wir umrunden per Schiff Manhatten und haben tausend spektatkuläre Ausblicke, die leider trüb ausfallen. Der erste Tag mit nicht so klarer Sicht und bedecktem Himmel. Der Guide erzählt uns, dass just hier am Anlegeplatz "Sully" sein Flugzeug im Hudson gelandet hat.

Bei der Freiheitsstatue gibt es Foto-Orgien. Es werden von 10 Leuten jeweils hundert Bilder gemacht. Fast alles Selfies. Wir steigen unweit Ground Zero aus und gehen ins 9/11 Museum.

Hier die nächste bestens organisiert Schlange. Besser gesagt Schlangen. Etws undurchsichtig das ganze, aber fest im Griff von ca 100 Unniformierten, die immer dann wie Geister auftauchen, wenn man sich falsch anstellt. Erst die Pässe in Tickets verwandeln dann in die richtige Schlange. Halt aber erst in einer halben Stunde.

Bei der Einlasskontrolle falle ich mit meinem Taschenmesser auf. Ich kriege einen blauen Zettel und Anweisung, wo ich mein Messer wieder bekomme. Komisch. Gestern im Guggenheim hätte ich 10 Gemälde im Gesamtwert von 100 Mio Dollar schänden können.

Das Museum ist überfüllt, was die bedrückende Atmosphäre Ausstellung noch verstärkt. Man geht an den erhaltenen Fundamenten der Türme entlang und sieht etliche Fragmente der Stahlkonstgruktion und zerstörte Feuerwehrwagen. Für mich das anrührendste Bild: Der Blick des Jungen Ferwehrmannes, der auf der Treppe in den sicheren Tod geht.

Wir steigen aus der Unterwelt in die Ober-Ober-Welt. Empire-State-Building mit einer besonders nett organisierten Schlange. Hier falle ich zum zweiten Mal mit meinem Messer auf und bekomme Anweisung, das Teil morgen mal zuhause zu lassen.

Wir gehen den Weg zur Aussichtsplattform zu Fuß vom 80. Stockwerk aus versteht sich. Man guckt unwillkürlich, ob nicht irgenddwann Meg Ryan oder Tom Hanks um die Ecke kommen. Der alte Fahrstuhlfaher ist schon da....




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