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Please, stand clear of the closing doors!

Veröffentlicht: 22.05.2017

Die Bewohnerinnen und Bewohner von New York sollen ja überdurchschnittlich intelligent sein. Muss wohl stimmen. Alle, die den Schnitt versauen, sind bestimmt am Subway-System gescheitert und aus der Statistik gefallen. Die sind an Fragen gescheitert, ob die Bahn uptown oder dountown fährt, ob es ein Express ist oder oder einer, der an jeder Straße hält.  Die fahren seit Monaten in Gegenden rum, die sie ums Verrecken nicht wieder erkennen oder haben in abgelegenen Gegenden neue Familien gegründet.

Das New Yorker U-Bahn-System ist das vergammelste und irrste, das ich kenne. Im Inneren der Wagen geht es. Da ist es sauber und nicht vermüllt. Es gibt auch verhältnismäßig wenig Stinker und Bettler. Außen wird es dann finster. Die Wagen sehen zwar, silbern wie sie sind, schnittig aus. Näher betrachtet sieht man 1000 wie mit Ofenbronze überpinselte Stellen. Tape-Management. Der Krach beim Fahren ist unglaublich. Dafür zieht die Klimanlage dir die Schuhe aus und man sollte immer, ich sage immer auch bei 91 Grad Fahrenheit einen Pullover und eine Pudelmütze dabei haben.

Ganz finster wird es in den Stationen. Dunkle Löcher mit Bahnsteige so breit wie Handtücher voll mit Säulen, an denen planmäßige Änderungen angeschlagen sind und manchmal sogar der Stationsnahme. Die Auf-und Abgänge der Hochbahn sehen malerisch aus, was nur eine anderes Wort für halsbrecherisch und wackelig ist. Viele sind wegen Baufälligkeit geschlossen und Aufzüge gibts nur an jeder vierten Staition.

Was gibt es positves? Natürlich die netten hilfsbereiten Bürger der Stadt New York, die anscheinend seit dem Kindergarten die Linien und die Stationen gepaukt haben und sämtliche Baustellen kennen. Müssen sie auch, denn die U-Bahn ist das einzige vernünftige Verkehrsmittel der Stadt, außer den Füßen versteht sich. Taxis sind rausgeschmissenes Geld, weil man genauso im Stau steht wie mit dem Bus.

Es gibt ein sehr schönes Transportmuseum in Brooklyn, in dem sämtliche Waggons seit 1900 ausgestellt sind. Ein Heidenspaß, die verschiedenen Versionen von Komfort auszuprobieren. Ein schönes Bild zeigt einen der ersten Frauenarbeitsplätze von 1903. Die adrett gekleidete junge Frau in Schwarzweiß öffnet per Fußpedal die Sperre, sobald der Fahrgast seinen Fahrtpreis entrichtet hat. Schon 10 Jahre später ist sie wegrationalisiert durch elektrische Drehkreuze. War wahrscheinlich nicht so sauer, weil die rechte Wade mittlerweile 10 inch dicker war als die linke.



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