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Von Queenstown in den Milford Sound

Veröffentlicht: 06.11.2018

Meinen letzten Beitrag habe ich aus Wanaka gepostet. Dort war es ein ziemlicher Krampf die vielen Bilder hochzuladen, da es nur sehr langsames und schlechtes Internet gab. Da es jedoch fast den ganzen Tag geregnet hat, hatte ich eh nicht viel vor und somit genug Zeit. Gegen Nachmittag fuhr ich dann in Richtung Queenstown, die größte Stadt in der Region. Da ich mir jedoch erhoffte am nächsten Tag besseres Wetter zu haben, fuhr ich nur durch und schlief auf dem halben Weg nach Glenorchy. Von Queenstown nach Glenorchy führt nur eine 45 Kilometer lange One-Way Straße, also musste ich eh zurück. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter nicht geändert, es war wiedermal eine sehr kalte und aufgrund des Sturms und Regens auch eine ziemlich laute Nacht. Bereits gegen 06:00 Uhr saß ich wieder hinterm Lenkrad und fuhr noch die kurze Strecke bis Glenorchy. Dieses Dörfchen diente bereits für viele Filme als Filmkulisse und muss wohl bei gutem Wetter wunderschöne Bergpanoramen, welche sich im See spiegeln, haben. Heute jedoch konnte man aufgrund des Nebels kaum fünf Meter weit gucken. Dieser Ausflug hat sich definitiv nicht gelohnt. Nachdem ich kurz meine morgendliche Routine auf dem öffentlichen Klo erledigte, fuhr ich zurück nach Queenstown. Da es immernoch wie aus Kannen goß, entschied ich mich erstmal einkaufen zu fahren. Nachdem ich dort mit meiner Freundin jedes Produkt via WhatsApp ausgewertet hatte und danach zurück zum Parkplatz kam, hatte es zumindestens kurz aufgehört zu regnen. Ich nutzte die Gunst der Stunde, fuhr zurück in die Innenstadt von Queenstown und ging ein wenig bummeln. Queenstown ist eine Stadt auf der neuseeländischen Südinsel, die am Ufer des Lake Wakatipu am Fuße der spektakulären Südlichen Alpen liegt. Queenstown ist vorallem in Hand von einem sehr jungen Backpacker Publikum, Touristen und sehr vielen Tourenbuchern für die Region. Vom Bundgeesprung, bis zur Bustour nach Milford Sound über eine Jetbootfahrt, kann man dort alles buchen und kaufen. Obwohl mir solche Städte so gar nicht zusagen, hatte Queenstown einen ganz eingen schönen Charme und die Stunde die ich fürs Parken bezahlte, verging wie im Flug. Ich lies es mir nicht nehmen und kaufte mir zwei T-Shirts. Danach setzte ich meine Fahrt fort in Richtung Milford Sound. Dabei ging es erstmal wieder etwas ins Innland, bevor es danach wieder in Richtung Berge ging. Ich fuhr vorbei an wunderschönen, sich sehr schnell änderten Landschaften, Seen und gefühlt eine Million Schafen und Lämmern. Am Nachmittag erreichte ich das kleine Örtchen Manapouri. Dort gönnte ich mir seit langem mal wieder einen bezahlten Campingplatz, inklusive dem Luxus unbegrenzter heißer Duschen, einen Aufenthaltsraum mit Kamin und einer großen Küche. Ich rasierte mich, wusch mich und mein Geschirr, tankte alle Akkus auf und lies den Abend sehr ruhig ausklingen. Am nächsten Morgen machte ich noch kurz Halt in dem Städtchen Te Anau, die letzte belebte Stadt vor dem Milford Sound. Dort nutze ich nochmal das Angebot in der Bibliothek kostenlos per Internet mit meiner Freundin zu telefonieren um mich dann am frühen Mittag in Richtung Milford Sound aufzumachen. Insgesamt liegen 120 Kilometer zwischen Te Anau und Milford Sound. Die sogenannte Milford Road, bietet jedoch soviele Ausblick und Highlights, dass man dafür gut und gerne zwei Tage brauchen kann, wenn man wirklich jede Wanderung und jeden Ausblickspunkt mitnimmt. Für mich galt es an diesem Tag 80 Kilometer auf dieser Straße zurückzulegen und im letzten, günstigen Camp vor Milford Sound zu schlafen. Ich hielt an den bekannten Stopps an und drängelte mich mit 1000 anderen Menschen um den besten Fotospot. Naja ganz so schlimm war es nicht, aber sobald ein Bus voll mit Asiaten ankam, wurde es immer eng und hektisch. Ich hatte teilweise Selfiesticks in der Nase und bin bestimmt auf 10-20 asiatischen Familienfotos zu sehen :D Bereits am frühen Nachmittag erreichte ich mein Camp, Cascade Creek. Dies war ein riesengroßer angelegter Park mit den notwendigsten Einrichtungen (Regenwasser und Plumsklos). Als ich dort ankam, war ich der Einzigste, am Abend waren dann bestimmt 50 weitere Camper auf dem Platz. Aber dank der Kulisse drum herum, war dies dennoch gefühlt purer Luxus. Von dort aus, konnte man noch eine ein stündige Wanderung zum Lake Gunn machen. Da ich eh keinen Handyempfang hatte und es auch erst Nachmittags war, lief ich also etwas durch die Wildniss und bestaunte den wunderschönen grünen Wald, ehe ich an einem kleinen Ausblick auf den See ankam. Zurück im Camper wickelte ich mich in meine Decke, guckte noch einen Film auf dem Laptop und ging nachdem Abendbrot zeitig schlafen. In Kanada fuhr ich noch durch die Nationalparks und schlief im nächsten Ort. In Neuseeland schlafe ich direkt und mitten in der puren wunderschönen Wildnis. Leider wurde auch diese Nacht wieder sehr kalt, sodass ich bereits gegen 05:00 Uhr wach wurde und die letzte verbliebene Wärme, meiner Wärmflasche mit den Füßen versuchte zu erreichen. Ich startet also sehr zeitig auf die letzten 40 Kilometer in Richtung Milford Sound. Auf diesem Weg, machte ich die erste Bekanntschaft mit dem Kea. Einem sehr frechen und neugierigen Bergpapagei. Diese Vögel sind sehr intelligent und leben in den neuseeländischen Bergen. Die Vögel zerlegen sehr oft und gerne geparkte Autos, zerstören dabei die Gummidichtungen an den Türen und die Scheibenwischer. Selbst als ich wieder losfuhr vom Parkplatz, hing der Vogel noch auf meinem Dach. Um nach Milford Sound zu gelangen, muss man den Homer Tunnel durchqueren. Dieser Tunnel ist 1,2 Kilometer lang und kaum beleuchtet. Es tropfte zudem die ganze Zeit von der Decke, ein wirklich komisches Gefühl. Als man dann auf der anderen Seite hinauskam, änderte sich zudem die Landschaft schlagartig und man fuhr in einem Gletschertal durch die Berge entlang bis zu dem kleinen Ort Milford Sound. Milford Sound ist ein Fjord im Südwesten der Südinsel Neuseelands. Er ist für den emporragenden Berg Mitre Peak sowie Regenwälder und Wasserfälle wie die Stirling Falls und die Bowen Falls bekannt, die an seinen steilen Hängen hinabstürzen. Da meine Bootsfahrt erst gegen 09:00 Uhr starten sollte, ich jedoch deutlich zu früh da war, lief ich noch etwas durch den Ort. Dieser hatte nicht wirklich viel zu bieten, außer riesige Parkplätze, ein paar Touristeninformationen, einen Campingplatz und den Hafen. Aber ich brachte die Zeit rum und um 09:00 Uhr startete mein Boot. Ich hatte extra etwas mehr gezahlt, als die billigste Fahrt die angeboten wurde. Dafür war ich mit 21 Menschen auf einem kleinen und schönen Boot und nicht mit über 100 auf einem riesigen Schiff mit Frühstücksbuffet. Obwohl mich dies auch gereizt hätte, also das Buffet :D Das kleine Boot hatte den Vorteil, dass das Schiff überall deutlich näher heran fahren konnte. Die Bootsfahrt durch den Milford Sound war dann auch wirklich das erhoffte Highlight. Entlang von wunderschönen Felsformationen, ganz vielen Wasserfällen, Pinguinen, Robben bis vor zum Meer. Dort wurden dann zwar die Wellen ganz schön heftig und es hieß sich gut festzuhalten, dennoch war es einfach mega schön dort zu sein und dies zu sehen. Auf dem Rückweg vom Meer nach Milford Sound, hatten wir dann einen schnellen und süßen Begleiter, in Form eines Delfins. Dieser schwom die ganze Zeit vor dem Boot entlang und nutze die Welle, welches das Boot erzeugte. Danach war es um die Landschaft geschehen und jeder hing nur noch kopfüber über dem Boot um den Delfin zu beobachten. Es war dann wirklich schwierig zu entscheiden wo man zuerst hingucken und staunen sollte. Am liebsten hätte ich sechs Augen und sechs Hände gehabt um alles zu sehen und zu fotografieren. Dies änderte sich erst wieder, als unser Boot direkt unter einen Wasserfall fuhr und die "Mutigen", für mich etwas dummen Menschen, die draußen geblieben waren danach pitschnass waren. Naja wers braucht und es lustig findet. Nach ca. zwei Stunden endete die Bootsfahrt in Milford Sound. Insgesamt war dies wirklich eines der absoluten Highlights meiner bisherigen Reise. Der Milford Sound wird oft als 8. Weltwunder bezeichnet, dass finde ich zwar etwas übertrieben, aber dennoch war es nahe an Perfekt. Nach diesem Erlebnis, aß ich etwas auf dem Parkplatz, um abermal einen Kea zu beobachten, der sich über die anderen Autos hermachte und fuhr langsam zurück nach Te Anau. Auf dem Rückweg machte ich noch den ein oder anderen Halt, den ich am Morgen ausgelassen hatte. Neben einer durch Wasser geformten Schlucht und einem einem wunderschönen Ausblick in das Hollyford Valley, ging es auch wieder durch den Homer Tunel. Danach fuhr ich aus der Bergregion raus und machte mich weiter auf den Weg in Richtung Süden. Am späten Nachmittag, kam ich an einem sehr schönen Strand an. Es schien die Sonne, war relativ warm und ich hatte so ziemlich meine Ruhe auf meinem Platz. Es fühlte sich sehr gut an, nach der langen Zeit in der kalten und verregneten Bergregion, der Westküste und des Milford Sounds wieder zurück am Strand zu sein und die warmen Strahlen der Sonne zu genießen. Am Abend lief ich meine obligatorische Runde am Strand und konnte dabei nochmal wunderschöne Aufnahme der Landschaft machen. Vorallem konnte man im Hintergrund noch die Berge der Fjordlandschaft sehen, ein wirklich kaum zu toppender Anblick. Als dann noch die Sonne unterging, war die Stimmung perfekt. Die letzte Nacht war zudem gefühlt die Wärmste seit dem ich in Neuseeland bin und ich schaffte es, dass erste mal, auch ohne Wärmflasche durchzuschlafen :) Jetzt sitze ich in Invercargill und versuche das Erlebte der letzten Tag einigermaßen zu verarbeiten. Diese Stadt ist nicht wirklich ein Highlight, hat aber einen sehr guten und schnellen Internetzugang in der Bibliothek. Dort sitze ich grade und gucke nebenbei noch das Champions League Spiel von Schalke. Heute heißt es einen Faulenzer Tag einzulegen und sich etwas Ruhe zu gönnen, bevor schon das nächste Highlight auf mich wartet. Bereits morgen geht es zur Catlins Küste. Dort erwarten mich mit Glück, viele Tiersichtungen und abermal eine atemberaubende Landschaft. Ich bin gespannt!

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