flog
flog
vakantio.de/flog

Die Westküste der Südinsel Neuseelands

Veröffentlicht: 02.11.2018

Wer nach den letzten zwei direkt nacheinander folgenden Beiträgen gedacht hat, es gibt jetzt regelmäßig einen Beitrag, den musste ich leider enttäuschen :D Dafür gibt es heute wieder ein etwas größeres und bilderreiches Update darüber, was ich in den letzten Tagen so getrieben und gesehen habe. Die Westküste der Südinsel ist infrastrukturell nicht wirklich ausgebaut. Aller paar hundert Kilometer kommt mal ein kleines Dörfchen und eine Tankstelle. Man hat fast nirgendswo Handyempfang, geschweige denn WLAN, daher lies der Beitrag etwas auf sich warten. Als Erstes möchte ich euch noch ein paar Bilder zeigen, die ich von der Fähre aufgenommen habe. Die Überfahrt verlief ohne Probleme und nach ca. 3 1/2h Fahrt mit der Fähre fuhr ich als Vierter mit meinem Van vom Boot. Ich parkte erstmal etwas abseits im Hafen von Picton, kochte mir etwas zum Mittag und beobachte die Fähre wie sie entluden und später wieder beladen wurde. Da es bereits Nachmittags war, fuhr ich nur noch ca. 100 Kilometer bis zu meinem Schlafsplatz. Dieser Platz sollte mir in Erinnerung bleiben, da es die mit Abstand kälteste Nacht hier war. Die Natur welche ich mit der Fähre und später auch nochmal mit dem Auto durchfuhr, nannte sich Marlborough Sounds. Die Marlborough Sounds sind ein ausgedehntes Netzwerk an Meeresarmen im Norden der Südinsel von Neuseeland, die durch den Anstieg des Meeresspiegels und der dadurch verursachten Überflutung von Flusstälern entstanden sind. Teilweise erinnerte es etwas an die Fjordlandschaft in Norwegen. Am nächsten Morgen ging es gestärkt und ausgeschlafen als Erstes zur Buller Gorge Swingbridge, die größte Hängebrücke in Neuseeland. Trotz meiner Bedenken gegenüber Höhe, habe ich mich drauf und auch drüber getraut :D danach wartete ein kleiner dreißigminütiger Rundgang auf mich entlang des Buller Rivers, ein früheres Goldwäschergebiet. Zurück am Auto fuhr ich weiter in Richtung Küste. Als ich dort ankam, hatte ich einen herausragenden Blick auf die wunderschöne Küste. Die Straße verlief auch direkt an der Küste entlang, was es umso schöner machte. Mein letztes Ziel an diesem Tag waren die Pancake Rocks. Ein angelegter Wanderweg führte durch die Gesteinsformationen, die über tausenden von Jahren so entstanden sind. Aufgrund der Löcher in den Felsen, gab es immer wieder riesige Wasserfontänen, wenn eine Welle dagegen knallte. In der Gischt entstand anschließend ein kleiner Regenbogen. Ein wirklich tolles Naturspektakel. Die Felsen sahen zudem wirklich wie gestapelte Pfannenkuchen aus. Kurz danach suchte ich einen Platz für die Nacht und parkte auf einem Parkplatz direkt hinter dem Strand. Nachdem Abendbrot drehte ich noch eine große Strandrunde und danach ging es mit dem Sonnenuntergang ins Bett. Am nächsten Tag hatte ich nicht viel vor, es galt jedoch eine relativ große Autostrecke zurück zu legen um in die Nähe der berühmten Gletscher zu kommen. Am Morgen erblickte ich dann relativ zeitig, immer noch entlang der Küstenstraße, die Neuseeländischen Südalpen. Die schneebedeckten Hügel brachten mich abermal zum Staunen! Allgemein ist es so, dass ich keine 20 Kilometer am Tag weit kommen würde, wenn ich an jedem Spot an dem ich denke Wow was für ein Anblick, anhalten würde. Die Natur und Landschaft ist hier so beeindruckend und ändert sich gefühlt aller paar Kilometer. Heute auf dem Weg zu den Gletschern, war ein kurzer Abstecher zum Hokitika Gorge geplant. Ein kleines Gebiet am Fuß der Neuseeländischen Südalpen. Dort wartete türkisblaues Gletscherwasser und eine kleine Hängebrücke auf mich, ein wirklich toller Anblick. Ich kostete auch das Wasser und es war herlich erfrischend. Am liebsten hätte ich mir etwas abgefüllt. Aber meine Flaschen hatte ich bereits am Vortag mit Wasser gefüllt und sie daher auch gleich im Auto gelassen. Danach machte ich noch einen etwas längeren Stop in dem Dorf Hokitika, dort gab es ausnahmsweise eine Bibliothek mit Internet und ich konnte perfekt die nächsten Tage planen und etwas recherchieren. Danach fuhr ich weiter in die Nähe des Ortes Franz Josef und schlug abermal mein Camp für die Nacht auf. Am nächsten Morgen fuhr ich ganz zeitig zu dem Parkplatz am Franz Josef Gletscher. Bereits gegen 07:00 Uhr war ich dort und auch weit und breit der Einzigste. Ich nutzte die frühe Stunde und lief drei Kilometer bis zum Aussichtspunkt für den Gletscher. Dort wartete lediglich ein Ranger aus Plastik auf mich, der mir zu erkennen gab, dass es hier nicht weiter geht. Da ich weit und breit der einzigste Mensch war, nutzte ich die Chance und machte ein paar Selbstauslöserfotos. Gegen 08:30 hörte man dann die Helikopterrotoren. Sehr viele Menschen lassen sich für sehr viel Geld auf den Gletscher fliegen. Ich hatte bereits vorab gelesen, dass ab einer gewissen Uhrzeit keine Ruhe mehr herrscht und ein Helikopter nachdem anderen in Richtung Gletscher fliegt. Na nur gut, dass ich bereits so früh auf den Beinen war :D  Nach ca. 30 Minuten war ich immer noch alleine an der Aussichtsstelle und machte mich auf den Rückweg. Dann dauerte es nicht lange und und ein paar Naturparkangestellte kamen mir mit einem neuen Ranger in der Hand entgegen. Danach folgten dann auch sehr viele Wanderer. Zurück am Auto aß ich Frühstück und fuhr weiter zum ca. 30 Kilometer entfernten Fox Gletscher. Dort waren dann jedoch bereits sehr viele Autos auf dem Parkplatz und ich begegnete vielen anderen Wandern. Wenn man so an den anderen Wanderern vorbei läuft, erinnert das oft an den Flurgang auf Arbeit, wenn man andere Kollegen morgens sieht. Manche Wanderer sind sehr nett, grüßen einen und schenken einen ein Lächeln und ein Guten Morgen. Viele ziehen aber auch nur mürrisch an einem vorbei, ohne etwas zu sagen. Naja der Weg zum Fox Gletscher war zwar nicht sonderlich lang, aber dafür sehr anstrengend, da es andauernd hoch und runter ging. Nach einer halben Stunden stand ich jedoch auch dort vor dem Pappranger, wenn auch nicht mehr ganz so alleine wie noch am Franz Josef Gletscher. Die Aussicht war aber dennoch wunderschön und ich bestaunte den Gletscher aus der Ferne. Bei so einem Gletscher finde ich es immer faszinierend, wie groß sie einmal waren und wie schnell sie sich zurückbilden und schmelzen. Weiterhin ist die Vorstellung, dass es sich dabei um jahrtausende altes Eis handel einfach total beeindruckend. Bei beiden Gletschern waren Schilder aufgestellt, bis wohin der Gletscher einmal reichte in den verschiedenen Jahren. Nach diesen zwei sehr schönen Wanderungen fuhr ich mit meinem Camper weiter in Richtung Süden und schlief gestern an einem riesigen See. Überall ragen hier weiße Gipfel empor, es gibt riesige blaue Seen und eine atemberaubende Landschaft. Leider ist es etwas kalt geworden und das Wetter spielt nicht mehr so oft mit. Viel Regen und dicke Wolken rauben einem oft die perfekte Aussicht. Aber wie bereits gesagt, machen wir das Beste drauß! Für die nächsten Tagen habe ich eine Besichtigung des weltberühmten Milford Sounds geplant, auch dort soll es wohl regnen :( Ich habe bereits online eine zweistündige Bootsfahrt gebucht und freue mich trotz des Wetters sehr darauf. Sobald ich wieder Zeit und Wlan habe werde ich mich melden. Bis dahin!

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#neusseland#gletscher#südinsel#camper#van#neuseeland