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May all beeings be happy - wenn es sein muss, auch Blutegel

Veröffentlicht: 14.12.2018

Fast sieben Wochen in Sri Lanka liegen hinter mir. Sieben Wochen in dem grünsten Land, in dem ich je gewesen bin. Ein Vipassana Kurs, zwei Wochen arbeiten in einer Eco Lodge mitten im Jungle und ein Kurzbesuch aus Deutschland haben für Eindrücke und Erfahrungen gesorgt, die sicher noch eine ganze Weile nachwirken. Und da ich vor ein paar Tagen direkt wieder im lauten und wuseligen Kolkata gelandet bin, war noch kaum Zeit, all das in Ruhe auf mich wirken zu lassen.

Nachdem ich im Anschluss an meinen Vipassana Kurs ein paar Tage ziemlich intensives Touristenprogramm durchlaufen hatte, stellte ich fest, dass das nicht die Art zu reisen ist, die mich gerade erfüllt. Also habe ich mich spontan entschlossen, mir einen Ort zu suchen, an dem ich etwas länger bleiben und auch etwas mit anpacken kann. Als ich kurzfristig die Zusage vom "Natural Mystic Sanctuary" bekam, habe ich mich sehr gefreut, da diese Eco Lodge in der Nähe des Sinharaja Regenwald liegt, den ich ohnehin noch besuchen wollte. Nachdem ich in Colombo ziemlich unkompliziert mein Visum für Sri Lanka verlängert hatte, fuhr ich am darauffolgenden Tag mit dem Bus nach Deniyaya. Als ich dort ankomme ist es zwar erst 18 Uhr aber schon richtig finster. Um die Eco Lodge zu erreichen, muss ich nochmal 20 Minuten mit dem Tuk Tuk fahren. Der Fahrer kennt die Unterkunft. Sam und Karina sind hier bekannt, da sie wohl die einzigen Ausländer sind, die hier ein Hotel betreiben. Als das Gespräch mit dem anfangs freundlichen Fahrer durch Fragen nach meinem Alter, meinem Beziehungsstatus und danach ob ich allein unterwegs bin, beginnt, mir unangenehm zu werden, hält er glücklicherweise an und sagt, dass ich den Rest zu Fuß gehen müsse. Karina hatte mir schon am Telefon gesagt, dass ihr Platz ziemlich abgelegen sei und es einfacher ist, bei Tageslicht anzukommen. Also war ich auf ein kleines Abenteuer eingestellt. Als erstes muss ich einen kleinen Fluss überqueren, der am Abend meiner Ankunft gar nicht mal so wenig Wasser hat. Mit zwei Rucksäcken und im Dunkeln ist das eine kleine Herausforderung. Da ich auch so schnell wie möglich den nervigen Tuk Tuk Fahrer verlassen möchte, vergesse ich, meine Flip Flops auszuziehen und verliere nach zwei Schritten einen davon im Wasser. Zum Glück kann ich ihn noch einsammeln bevor die Strömung ihn davonträgt. Ich bin froh, dass ich meine kleine Stirnlampe nicht zu weit weg gepackt habe. Ohne die wäre ich aufgeschmissen. Die Fotos sind zwei Wochen später auf dem Rückweg entstanden, der im hellen weit weniger abenteuerlich ist.

Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich auf der anderen Seite an. Von hier aus sollen es etwa 15 Minuten Fußmarsch sein, die mir allerdings eher wie 30 vorkommen.



Seit ich vor vielen Jahren die Steven King Verfilmung "Stand by me - das Geheimnis eines Sommers" gesehen habe, sind Blutgegel Lebewesen, denen ich am liebsten niemals begegnen möchte. Allerdings weiß ich durch das Lesen einiger Reiseberichte über dieses Gebiet, dass es hier ziemlich viele dieser wurmartigen Tiere geben soll. Nach einigen huntert Metern spüre ich plötzlich, dass sich an meinen Füßen irgendwas bewegt und leuchte mit meiner Taschenlampe in die Richtung. Und tatsächlich entdecke ich mindestens vier von den kleinen Biestern, die mit sehr eigenartigen Bewegungen über meine Füße kriechen und einen guten Platz zum andocken suchen. Leicht panisch versuche ich, sie abzuschütteln, was allerdings unmöglich ist. Und je länger ich stehenbleibe, um sie loszuwerden, desto mehr von ihnen kommen aus allen Richtungen angelaufen. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu ergeben und meinen Weg, nun in erhöhter Geschwindigkeit fortzusetzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich dann endlich das Natural Mystic Sanctuary und werde von zwei bellenden Hunden, zwei Katzen und Karina und Sam begrüßt. Die kleinen Blutssauger sind schnell entfernt, nur einer hat es geschafft, sich richtig festzusaugen. Die Stelle blutet dann allerdings auch noch eine gute Stunde und sorgt für einige Flecken auf dem Boden. Ich frage mich, ob ich es schaffen kann, mich in den nächsten 14 Tagen an dieses unangenehme Gefühl zu gewöhnen. Ich bin aber zu müde, um darüber nachzudenken. Nach einem super leckeren Sri Lanka Curry, falle ich um halb neun in mein Bett und freue mich darauf, den Ort bei Tageslicht zu sehen.

Das Lehmhaus ist meine Unterkunft, die ich mir zunächst mit dem Angestellten Rassika und später für kurze Zeit mit drei anderen Voluntären teile. In dem kleinen Zelt schläft die mutige Kaleigh, die extra aus den USA angereist ist, um hier etwas mehr über Nachhaltigkeit und Selbstversorgung zu lernen, bevor sie ein Studium in diesem Bereich beginnt.

Im Haus gibt es kein Bad. Dafür, ein paar Meter weiter, die wohl beste Dusche der Welt, versteckt unter einem Blätterdach.



Bei einem gemeisamen Tee am nächsten Morgen wird ziemlich schnell klar, dass es hier eine Menge zu tun gibt. Karina aus Deutschland und Sam aus England haben dieses zweieinhalb Hektar große, paradiesische Gelände vor etwa fünf Jahren erworben. Früher befand sich hier eine Teeplantage. Inzwischen ist alles bewaldet und man fühlt sich tatsächlich als wäre man mitten im Dschungel. Von der Rezeption und den Gästeunterkünften zu meiner Hütte sind es gute fünf Minuten Fußweg durch den Wald - also durch Blutegelgebiet. 

Diese Biester schaffen es sogar, sich durch die Sohle meiner Flip Flops einen Weg zu meinen Füßen zu suchen. Und es ist wirklich nicht einfach, sie wieder loszuwerden.

Dieser hier hatte sich zwischen meinen Zehen versteckt festgesaugt und mal wieder hinterlasse ich eine Blutspur. Nach einer Weile arrangiere ich mich damit, dass ich jeden Tag mindestens eine dieser Begegnungen habe aber zu Freunden werden wir in diesem Leben nicht.

Die Liste an Dingen, die zu erledigen sind, bevor die Hochsaison losgeht und mehr Touristen kommen, ist lang. Die ersten fünf Tage verbringe ich vor allem damit, Wände in einem neuen Haus zu streichen. 

Karina und Sam betreiben diesen Ort quasi allein. Es gibt zwei Angestellte, die bei allen Arbeiten helfen, die anfallen und Mala, die Köchin, die allerdings vor allem dann kommt, wenn auch Gäste da sind. Schnell wird mir klar, wieviel Arbeit hier drin steckt und ich möchte die beiden unterstützen so gut ich kann. Dennoch nehme ich mir zwischendurch immer wieder Zeit, um die unfassbar schöne Natur hier zu bestaunen und mich zu freuen, dass ich zwei Wochen an einem der wohl schönsten Arbeitsplätze der Erde zu verbringen. Es gibt hier so viel zu entdecken, von schönen Pflanzen und Bäumen, über faszinierende Insekten, bunte Vögel, drachenartige Eidechsen bis hin zu laut kreischenden Affen, die sich gegenseitig durch die Bäume jagen. 







Die schönste Spinne, die ich bisher gesehen habe















Neben den Blutegeln gibt es noch ein oder zwei andere Mitbewohner hier, die mir eher unheimlich sind. Dieser kleine Skorpion ist zum Glück nicht mehr am Leben. Sam hat ihn eines Morgens neben seinem Bett gefunden.

Umso lebendiger ist dafür dieses ziemlich große Exemplar:



Achja, und dann gibt es hier noch diese Hörnchenart, die einfach gigantisch groß ist:



Dieses Giant Squirrel hat es geschafft, an zwei Tagel allein eine riesige Jackfruit zu verputzen.

Eines morgens machen sich Karina und Sam auf den Weg nach Colombo, um ein paar Dinge zu erledigen. Gegen späten Nachmittag wollen sie zurück sein. Als es schon dunkel wird und die beiden noch nicht zurück sind, sage ich aus Spaß zu Kaleigh: "Wer weiß ob die beiden wieder kommen. Vielleicht haben sie ich spontan entschieden, sich eine Auszeit zu nehmen und an den Strand zu fahren." Wenig säter klingelt mein Telefon. Am anderen Ende ist Sam, der mir sagt, dass ihr Auto mitten auf dem Highway den Geist aufgegeben hat. Da sie noch nicht mal in Colombo angekommen sind, wisse er noch nicht, ob sie am nächsten Tag zurücksein würden. Diese Nacht würden sie jedenfalls am Strand verbringen. Schmunzelnd berichte ich Kaleigh von dem Telefonat, die davon überzeugt ist, dass ich eine Art Hexe bin und unbedingt möchte, dass ich ein paar Dinge herbeizaubere, die sie sich wünscht...  Als Karina am nächsten Morgen anruft und sagt, dass sie mindestens noch einen Tag länger weg sein werden, beschließen Kaleigh und ich, uns einen freien Tag zu gönnen und lassen alle Arbeit liegen. Dafür genießen wir die Sonne, nehmen ein Bad im Becken unter dem kleinen Wasserfall, der zum Grundstück gehört und ich nutze die Zeit, um meinen letzten Reisebericht zu schreiben.




Es ist niemand da, der Essen für uns macht, also kann ich endlich mal wieder selber kochen. Anscheinend habe ich es in über fünf Monaten auch noch nicht verlernt. Kaleigh schmeckt es jedenfalls gut.


Später regnet es, wie fast jeden Nachmittag - wir sind ja schließlich auch im Regenwald. 



Aber die Wolken verziehen sich schnell und wir können den wunderschönen Himmel zum Sonnenuntergang bewundern.

Nach insgesamt drei Tagen kommen Karina und Sam zurück und auch wenn es nicht geplant war, wirken sie entspannt nach ihrer kleinen Auszeit am Strand.

Mein nächstes Projekt, bevor ich bald auch schon wieder abreise ist es, die Treppe zu renovieren. Holz und Geländer abschleifen und alles neu streichen.


Da es nur Solarstrom gibt und die Sonne in den letzten Tagen nicht stark genug war gestaltet sich die Arbeit gar nicht so einfach. Immer wieder fällt der Strom aus und ich komme nur langsam voran. Waschmaschine, Kühlschrank und Schleifmaschine können auf jeden Fall nicht gleichzeitig benutzt werden. Es ist interressant mit welchen Schwierigkeiten man konfrontiert ist, wenn man versucht, ein halbwegs ökologisches Hotel, mitten im Wald zu betreiben. Ich kann mir vorstellen, dass auch Karina und Sam sich nicht aller Hürden bewusst waren, als sie sich zu  diesem Schritt entschieden haben. Allein die schwere Erreichbarkeit durch die abgeschiedene Lage und den Fluss, der den Ort von der Straße trennt, macht alles nochmal umständlicher. Es ist immer mit einem relativ großen Aufwand verbunden, Baumaterialien und sämtliche anderen Einkäufe hier her zu schaffen. Schon nach einigen Tagen hier bin ich froh, dass ich nur hier bin, um für eine Weile auszuhelfen. Zu wissen, dass ich nicht die Verantwortung habe, dieses Projekt am Laufen zu halten, lässt es mich entspannt genießen. Ich habe großen Respekt vor Sam und Karina, die hier all ihre Zeit und Energie reinstecken und sich so manches sicher einmal einfacher vorgestellt haben. In einer paradiesischen Umgebung Urlaub zu machen ist eben anders, als dort zu leben und zu arbeiten. 

Wie auch immer schaffe ich es, mein Projekt Treppe rechtzeitig zu beenden. Denn am 5.Dezember erwarte ich Besuch. Eric macht einen Kurzurlaub in Sri Lanka und da ich durch mein verlängertes Visum länger da bin als ursprünglich geplant, nutzen wir die Gelegenheit, uns zu treffen und ein paar Tage gemeinsam zu reisen. Eric holt mich an meinem Arbeitsplatz ab und stellt bei seiner Ankunft als erstes einmal fest, dass wir gerade in zwei völlig unterschiedlichen Welten leben. Das stimmt wohl, in Hamburg ist man im Alltag tatsächlich eher weniger mit Blutegeln, Riesenspinnen und Skorpionen beschäftigt. 

Am nächsten Tag machen wir noch eine geführte, kleine Wanderung durch den "richtigen" Regenwald, das heißt in den Sinharja Forest, der zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Die Tour war zwar ganz schön zum Abschluss aber für mich im Vergleich zu den letzten zwei Wochen, die ich mitten im Wald verbracht hatte, eher ein wenig entäuschend. Ein paar andere Tiere als vorher habe ich aber auch hier noch gesehen, obwohl wir nicht die Chance hatten, tief in den Wald hineinzugehen, sondern nur einen Pfad entlanggegangen sind, den wir uns mit Motorrädern teilen mussten.



Viele Tiere hier sind extrem gut getarnt und es dauert manchmal mehrere Minuten, bis wir entdecken können, auf was unser Tourguide da mit dem Finger zeigt zeigt. So wie diese eierlegende Eidechse:

Am Ende gibt es noch ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall.


Und dann fahren wir mit dem Tuk Tuk an die Küste nach Mirissa. Für die letzten vier Tage in Sri Lanka ist Strandurlaub geplant.


Wir liegen allerdings nicht nur faul am Strand herum. Denn an der Südküste Sri Lankas kann man, mit etwas Glück, bei einer Bootstour Wale sehen. Das war mich mich das Ereignis, auf das ich mich schon vor meiner Reise nach Sri Lanka am meisten gefreut habe. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Wal gesehen und wusste bis vor kurzem nicht, dass die Chancen dafür in Sri Lanka so gut sind. Auf der Fahrt nach Mirissa checke ich welche Anbieter empfohlen werden, immerhin will ich nicht auf Waljagd gehen, sondern die Tiere aus respektvoller Entfernung beobachten, um sie nicht zu verschrecken. Mit "Raja and the Wales" finde ich einen Anbieter der Whalewatching Touren, der vertrauenswürig klingt und auch etwas teurer ist als die 100 anderen Unternehmen, die in dem kleinen Örtchen Mirissa um Touristen konkurrieren. Am nächsten Morgen werden wir um kurz vor sechs Uhr aus unserer Unterkunft abgeholt und dann geht es auch schon aufs Boot, von dem aus wir bei einem wunderschönen Sonnenaufgang die Küste verlassen und aufs offene Meer hinausfahren.




Ich war noch nie Seekrank aber es schaukelt doch ziemlich auf unserem Boot. Zum Glück haben wir zu Beginn der Tour Tabletten gegen Übelkeit bekommen, die sehr schnell wirken. Sonst hätte ich diese Fahrt wohl nicht richtig genießen können. Nach nur etwa einer halben Stunde Fahrt sehen wir schon mal eine ganze Menge Delfine. In Kambodscha und Laos habe ich ein paar wenige Flussdelfine auf einer Kajaktour auf dem Mekong gesehen. Aber im Meer habe ich noch nie welche gesehen und allein dafür hat sich die Tour schon absolut gelohnt.





Nachdem wir zwei Gruppen von jeweils 30 bis 50 Delfinen ausgiebig beobachten konnten, fahren wir weiter, denn das eigentliche Ziel ist es ja, einen Wal zu sehen. Und tatsächlich, nur kurze Zeit später taucht in etwa 100 Metern Entfernung eine Rückenflosse auf, die unser Guide schnell einem Brydewal zuordnet, kurz darauf gesellt sich ein zweiter dazu. Wir beobachten die Tiere eine Weile beim Auf- und Abtauchen. Es fasziniert mich, woran die Bootsleute die Tiere so schnell erkennen, die doch immer nur sehr kurz auftauchen und auch nur einen kleinen Teil ihres Körpers zeigen. Plötzlich sagt der Guide, er habe ich weiter Entfernung etwas gesehen, dass möglicherweise ein Blauwal sein könnte! Wir ändern also die Fahrtrichtung und fahren eine ganze Weile. Immer wieder sagt der Guide: "da ist die Fontäne." Ein paar andere Touristen nicken zustimmend mit dem Kopf. Ich sehe nichts. Nach ein paar Minuten ist sich der Guide zu 100 Prozent sicher, dass es sich um einen Blauwal handelt. Noch ein paar Minuten später sehe ich ein ganzes Stück entfernt eine Art riesigen Spiegel auf der Wasseroberfläche. Hier sei der Wal vor einer Weile abgetaucht. Die Chancen, dass er in der Nähe wieder auftaucht stehen nicht schlecht. Und tatsächlich, nach ein paar Minuten sehe ich weit entfernt zum ersten Mal die Fontäne eines Blauwals. Ich bekomme gerade beim Schreiben schon wieder Gänsehaut. Immerhin sind Blauwale die größten und schwersten Tiere, die jemals auf der Erde gelebt haben.

Der Wal taucht kurz auf und gleich wieder ab. Aber allein schon, diese Schwanzflosse aus großer Entfernung zu sehen beeindruckt mich zutiefst. 

Der Wal taucht nun ab auf der Suche nach Futter. Es kann bis zu 20 Minuten dauern, bis er wieder an die Oberfläche kommt. Und er taucht wieder auf. Mindestens anderthalb Stunden beobachten wir dieses unfassbar große Tier. Alle anderen Boote, die anfangs noch da waren, sind inzwischen weitergezogen. Aber anscheinend kann auch unser Guide nicht genug bekommen. Und die Geduld lohnt sich, denn plötzlich kommt der Wal ziemlich nah an unserem Boot an die Wasseroberfläche.




Nach dieser Sichtung ist auf dem Boot zu spüren wie beeindruckt wir alle sind. Der Wal hinterlässt nochmal einen großen Spiegel an der Wasseroberfläche und wir fahren glücklich und müde zurück in Richtung Festland. Allein für diese Erfahrung hat sich meine Reise nach Sri Lanka absolut gelohnt. 

Am Abend genießen wir in Mirissa zum Abschluss des Tages noch ein unglaublich gutes Sri Lanka Curry, dass typischerweise aus Reis und sechs verschiedenen Gemüsezubereitungen besteht. 

Am nächsten Tag fahre wir von Mirissa ein paar Kilometer weiter nach Unawatuna, einem anderen Küstenort. Die Fahrt im Tuk Tuk ist ziemlich witzig, da wir bei strahlendem Sonnenschein an den schönsten Stränden vorbeifahren während aus den Lautsprechern des Fahrzeugs ein Weihnachtslied nach dem anderen ertönt. Das ist lustig und verstörend zugleich.


Unsere Unterkunft liegt zwei Kilometer vor dem eigentlichen Badeort und wir genießen einen menschenleeren Strand, abgesehen von den paar Fischern.

...und einen traumhaften Sonnenuntergang.

...und bekommen Besuch von einem kleinen Einsiedlerkrebs.


Nach zwei weiteren Tagen am Strand, die wir nun wirklich nur noch zum Faulenzen nutzen, ist dann ganz plötzlich die Zeit in Sri Lanka und damit auch die gemeinsame Zeit mit Eric schon wieder vorbei. Unsere Flüge gehen fast gleichzeitig. Während Eric zurück nach Hamburg fliegt, freue ich mich darauf, am nächsten Morgen wieder in Kolkata zu landen. Noch schnell ein Abschiedsselfie vorm Weihnachtsbaum am Flughafen, Gepäckaufgabe und ein Kaffee zum Abschluss und dann trennen sich unsere Wege. Ich sende viele warme Grüße an alle Lieben in Deutschland und sage hier nochmal von ganzem Herzen Danke für die lieben Grüße in Form von Weihnachtsutensilien und vor allem selbstgebackenen Plätzchen an meine lieben Eltern! Das war eine tolle Überraschung. Die meisten Plätzchen habe ich mit Eric aufgefuttert aber ein paar habe ich mit nach Kolkata gerettet und die sind hier bei meinen Freunden sehr gut agekommen. 







Nun, nach fünf Tagen in Kolkata, freue ich mich darauf, morgen wieder in die Sundarbans zu fahren. Ich habe gehört, dass ich dort schon erwartet werde. Das wird mein vierter Aufenthalt dort in diesem Jahr und ich bin gespannt, was mich erwartet. Die Hochsaison hat begonnen. Die Touristengruppen, die das Eco Village besuchen, werden immer größer. Die Atmosphäre dort wird sicher wieder eine ganz andere als bei meinen letzten Aufenthalten. Und es ist ziemlich kühl hier. Die Leute laufen zum Teil mit warmen Jacken, Schal und Mütze durch die Straßen. Und auch ich habe zumindest ständig kalte Füße. Als ich vor ein paar Tagen mit den von meiner Schwester gestrickten Socken im Büro der Backpackers sitze, wird mir gesagt, dass ich definitiv nicht aus Deutschland sein kann und mindestens zur Hälfte wohl inzwischen Inderin geworden bin. Wer weiß. 

Ihr Lieben, ich wünsche euch allen eine schöne restliche Adventszeit und ein paar ruhige Weihnachtstage. Fühlt euch alle gedrückt. Ich melde mich wieder hier, sobald es etwas zu berichten gibt und die Internetverbindung es zulässt... 

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