Veröffentlicht: 15.06.2022
Ich freue mich, als ich am Morgen nach drei Tagen endlich wieder auf dem Rad sitze und die "Hauptstadt" der Åland Inseln Richtung Nordosten verlasse.
Zunächst geht's ans Ende dieser Insel bis Hummelvik, das sind 47 km von Mariehamn.
Die Strecke ist prima zu fahren, Wetter ist fantastisch und unterwegs gibt es auch etwas zu sehen.
Nach einiger Zeit komme ich in Kastelholms slott an. Es ist die einzige Burg auf den Åland Inseln.
Während ich die Erklärungstafeln lese, wird mir bewusst, wie strategisch wichtig die Inselgruppe war und vielleicht immer noch ist. So war sie von Dänemark, Schweden, Finnland und Russland besetzt und auch Deutschland hatte Pläne für eine Übernahme.
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die Mehrheit der Ålander wohl immer noch gegen eine Militarisierung und für den hohen Grad an Eigenständigkeit ist.
Ich erreiche den Fähranleger und zusammen mit einer Gruppe Franzosen, ebenfalls per Rad unterwegs, nehme ich die Fähre nach Lappo.
Gute zwei Stunden später kommen wir in Lappo an.
Ich werde von Tiina abgeholt. Meine Hütte liegt direkt am Wasser.
Auf der 4 x 4 qm kleinen Insel leben 30 Leute. Es gab mal eine Schule, inzwischen müssen die Kinder zur zwanzig Minuten entfernten Insel Brändö mit dem Boot übersetzen. Das gilt auch für Bestattungen, die nach Brändö überführt werden müssen.
In der Nacht werde ich gegen 1.45 Uhr wach und bewundere die Schönheit des Himmels. Es ist so unglaublich still hier.