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Niagara-Fälle zum Geburtstag

Veröffentlicht: 15.08.2024

Über die Niagara-Fälle zu schreiben ist wie Farben zu erklären. Ihre Erhabenheit und beeindruckende Schönheit lässt sich für uns nicht in Worte fassen. An dieser Stelle sind daher eher die Bilder im Mittelpunkt. Der Besuch der Fälle war die von Herrn Ärmel selbst vorgeschlagene Aktivität für seinen Geburtstag, während Frau Waas ihn deswegen erst einen Tag später in den CN Tower zum Essen einlud.

Die Hinfahrt mit dem Bus von Toronto dauerte 2 ½ Stunden, die Rückfahrt aufgrund von Stau dauerte fast 4 Stunden.

Wir fuhren direkt zu den Fällen, da uns der sehr gute Busfahrer verriet, dass wir eine Haltestelle später aussteigen müssten als uns unsere App gebucht hatte.

Wir stiegen bei den Stromschnellen aus die munter in Richtung Abgrund drängten, wo das Wasser schließlich meerschaumgrün ca. 60 Meter in die Tiefe stürzte.

Bei den Fällen stiebt die Gischt hoch in den Himmel, so dass man bei entsprechendem Wind ordentlich durchgefeuchtet werden kann, da die Gischtwolke der Fälle gut doppelt so hoch steigt, wie das Wasser vorher gefallen ist. Uns beeindruckten sowohl die Möwen, die in diese Gischt flogen wie auch eine Extremsport-Gans, die sich rückwärts einen kleinen vorgelagerten Wasserfall von 2 Meter Höhe bei den Stromschnellen heruntergleiten ließ und unten aus dem Wasserstrudel aufgetaucht wieder weiter schwamm, nachdem sie sich kurz geschüttelt hatte als wäre das gar nichts. Leider gibt es davon keine Fotos, da wir zu gebannt zuschauten und noch versuchten, der Gans warnende Zeichen zu geben.

Die Niagarafälle sind von kanadischer Seite aus wesentlich besser zu sehen als von der US-Seite. Von dieser aus bei Buffalo kann man sie nur wirklich gut von einer vorgelagerten Aussichtsplattform sehen. Von unserer Seite aus gesehen hingegen hatten wir das volle Panorama, welches sich viel zu weit erstreckte, um es auf einem einzigen Foto zu bannen mit den breiten Fällen auf der einen Seite und den sogenannten Horseshoe-Falls auf der anderen, die wirklich ähnlich einem Hufeisen geformt sind. Man sollte unbedingt zwischendurch einmal die Augen schließen, um besser die tosende Geräuschkulisse und die Feuchtigkeit des Ortes auf sich wirken zu lassen, wobei die volle Wucht der Natur sich erst denen offenbaren dürfte, die unten mit einem der Charterschiffe direkt zu den Fällen fahren.

Zwar hatten wir bereits bei Quebec-Stadt einen über 80 Meter hohen Wasserfall gesehen, aber die tosende Wucht der Niagarafälle im Sommer (im Winter wird die Zufuhr durch Wasserkraftwerke gedrosselt) war extrem beeindruckend und wird uns unser Leben lang in Erinnerung bleiben.

Auch ohne, dass wir auf einem der Boote rausgefahren wären, wurden wir durch die Gischtfontäne feucht genug. Allerdings hatten wir als gut organiserte Lummerländer natürlich vorgesorgt und hatten unser Regenzeug dabei, das wir anfangs tatsächlich bei kurzen Schauern nutzen konnten, während am Ende unseres Besuchs noch die Sonne herauskam und den Fällen noch einmal eine andere Anmutung gab.

Nahe der Fälle verbindet eine Brücke Kanada mit den USA. Hier kann man im Duty Free-Shop einkaufen, wonach uns aber nicht der Sinn stand. Auch nach einem Besuch in den USA stand uns nicht der Sinn, da man mit jedem weiteren Grenzübertritt immer mehr in Verdacht geraten kann, Drogen zu schmuggeln und irgendwann vielleicht nicht mehr in die USA gelassen wird, die wir im Oktober noch besuchen wollen.

Die Stadt Niagara Falls hat neben den Niagarafällen vor allen Dingen einen ganzjährigen Rummelplatz und Casinos zu bieten, was man halt mögen muss. Der Ort Niagara Falls steht jedenfalls tief im Zeichen des Tourismus. Dennoch – und dies ist bemerkenswert – finden sich direkt bei den Fällen viele Parks und fast keine Restaurants oder Souvenirläden und die Menschheit drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund und lässt diesem Wunder der Natur platz zum Wirken.

Und ein schöner Abschiedsgruß der Fälle an uns war, dass sich uns in den letzten Momenten an diesem Ort noch ein Regenbogen zeigte und einen kaum zu übertreffenden Geburtstag abrundete.

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