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Kreta Tag 4: 7. Mai - Balos

Veröffentlicht: 12.03.2018

Unser nächster Halt führte uns nach Balos, was ca. 1,5 Stunden Fahrtzeit von Rethimnon entfernt liegt. Dort wollten wir uns gerne die Blaue Lagune anschauen.

Bereits die Fahrt war wieder sehr schön, mit Blick auf Berge und Meer und dazu noch die wunderschönen Blumen am Straßenrand. Hier war wirklich jede Strecke ein Erlebnis! Auch das Fahren klappte bisher wirklich super. Außerhalb der Städte war kaum Verkehr, kein Vergleich zu Deutschland, sodass wir immer ohne Probleme durchkamen.

Balos Beach Hotel

Angepeilt hatten wir das Balos Beach Hotel, wo wir uns auf Anfrage auch ein Zimmer anschauen durften, welches wir auch direkt nahmen. Das war auf der ganzen Rundreise unsere teuerste Unterkunft, es hatte sich aber in jedem Fall gelohnt! Die Zimmer waren riesig und hatten direkten Meerblick, die Anlage hatte einen eigenen Pool und sogar einen kleinen Privatstrand.


Eine unerwartet lange Fahrt

Unser eigentliches Ziel an diesem Tag war Balos Bay oder auch die Blaue Lagune genannt. Um dort hinzulgelangen gab es zwei Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: Mit der Fähre

Möglichkeit zwei: mit dem Auto

Da wir ja ein Auto zur Verfügung hatten, bot sich die Variante mit dem Auto eigentlich ganz gut an. Außerdem war ich bereits im Jahr zuvor mit meiner Mutter hier gewesen, im Rahmen einer organisierten Tour. Auf dieser hatten wir die Fähre genommen, welche einfach heillos überfüllt war. Das wollte ich dieses Mal nicht nochmal haben. Zudem waren wir mit dem Auto unabhängiger und mussten uns an keine Uhrzeiten halten. Da die Strecke im Reiseführer als unbetoniert und etwas holprig beschrieben wurde, fragten wir sicherheitshalber im Hotel nach, ob der Weg gut mit einem Kleinwagen zu befahren sei. Die Dame am Empfang versicherte uns, dass täglich viele Touristen mit dem Auto dort hinfuhren und das gut möglich war. Wir vertrauten auf ihre Aussage und machten uns auf den Weg Richtung Strand, der direkt hinter dem Hotel los ging.

Die Entfernung war als 7 Kilometer angegeben, so lange sollte man dafür ja also nicht brauchen. Dem wäre vielleicht so gewesen, hätte sich um eine normale Straße gehandelt. Der Weg entpuppte sich allerdings als wahre Schotterpiste und Luke traute sich kaum, auf's Gas zu drücken. So krochen wir im Schneckentempo dahin und wurden durchgeschüttelt, regelmäßig hörten wir lose Steine an den Unterboden des Autos hämmern. Dass man für diese Strecke auch noch 2 Euro Gebühr zahlen muss, ist uns unverständlich! Die Fahrt war jedenfalls ein Graus und wir machten uns große Sorgen um das Auto. Nach über einer Stunde kamen wir endlich am Parkplatz an. Wir waren heilfroh, es überhaupt hier her geschafft zu haben, wussten aber beim besten Willen nicht, wie der Rückweg zu schaffen sein sollte. Darüber wollten wir uns zunächst mal keine Gedanken machen und wanderten nun in Richtung Bucht.
 

Kleine Wanderung

Der Weg zum Strand führte uns wieder die Klippen runter, was nochmal ca. 20 Minuten dauerte. Der Ausblick entschädigte aber auch hier wieder alle Anstrengung.

Endlich angekommen!

Im Gegensatz zum Vorjahr war heute nicht so viel los in der Bucht. Es waren (noch) keine Ausflugsboote vor Ort und die Touris, die bereits da waren, verteilten sich sehr gut auf dem weitläufigen Strand, sodass es genug ruhige Flecken gab. Wir bauten unser Lager auf, was etwas mühselig war, denn es war wirklich sehr windig heute. Auch das Wasser war zu frisch zum Baden, der Anblick der wunderschönen Bucht genügte allerdings völlig. Sehr unpraktisch war allerdings, dass es hier keine sanitären Einrichtungen gab. Und so trieb uns der liebe Harndrang irgendwann wieder zum Rückzug an. Es war ohnehin unheimlich windig geworden, sodass man sich kaum gemütlich sonnen konnte, ohne ein unfreiwilliges Sandpeeling zu erhalten. So machten wir uns dann an den sehr anstrengenden Aufstieg, der wirklich eine gefühlte Ewigkeit dauerte.

Und weil's so schön war...

Völlig verschwitzt kamen wir oben am Parkplatz an, wo uns erst mal eine Horde Ziegen erwartete. Diese hatte auch auf dem Auto ihre Spuren hinterlassen. Und zwar in Form von Hufabdrücken auf dem Dach. Glücklicherweise war das Auto aber nicht beschädigt, die Hufabdrückte hatten sich nur auf dem komplett verstaubten Auto abgehoben. Nun kam, wovor es uns schon graute: die Rückfahrt. Diese sollte nicht sehr viel besser werden, als bereits die Hinfahrt. Leider hatte sich die Schotterpiste nicht in Luft aufgelöst und wurde durch gut befahrbaren Asphalt ersetzt. Man darf ja noch hoffen! Als wir den Weg schon fast geschafft hatten, verunsicherte uns ein schleifendes Geräusch am Auto, das nicht mehr weg gehen wollte. Unsere Laune war jetzt recht weit unten, denn wir hatten die Befürchtung, dass der steinige Weg nun doch seinen Tribut gefordert hatte und das Auto beschädigt war. Als wir endlich wieder auf dem Hotelparkplatz standen, untersuchte Luke erst mal das Auto, konnte dann aber nichts finden. Nach einer Proberunde auf betonierter Straße war das Geräusch dann auch wieder verschwunden. Vermutlich dann doch nur ein Stein, der sich irgendwo eingenistet hatte. Im Nachhinein würde ich niemanden empfehlen, diese Strecke mit einem normalen Auto zu fahren. Wir würden es selbst nur noch mit einem Offroader wagen, ganz egal, was andere sagen! Da ist dann wohl die Fähre doch die bessere Alternative...

Abendessen

Nach diesem doch etwas stressigen Erlebnis hatten wir nicht mehr viel Lust, das Hotel noch groß zu verlassen. Also duschten wir uns kurz ab und aßen dann im Hotel zu Abend. Das war zwar wohl etwas teurer als Außerhalb, dafür mussten wir aber zumindest nicht mehr groß weg gehen.

Wir gingen früh zu Bett, am nächsten Morgen wollen wir einen Ausflug nach Elafonisi starten.


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