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Oregon

Veröffentlicht: 15.09.2022

24.08.2022 Mittwoch

Ganz zeitig geht es für uns heute zum Mount St. Helen. Einem Vulkan der zuletzt im März 1980 ausgebrochen ist. Dabei wurde die eine Hälfte des Berges weggeprengt. Beim Ausbruch ist heiße Asche bis zu 150 km weit geflogen. Noch heute sieht man die Folgen rund um den Berg. Viele kale Berge und Täler, die Bäume sind damals durch den Druck der heißen Asche wie Staub zerfallen. Aber auch neue Wasser Quellen in Form von Bergseen haben sich gebildet. 

Entlang des Rim Trails sind wir ein paar Kilometer gelaufen und haben zu spüren bekommen, was es heißt im trockenen Gebiet bei Sonnenschein unterwegs zu sein. Der Mund wird trocken, die Luft wird weniger und wir kommen schnell ins Schwitzen.

Nach einer Wasserpause drehen wir um und kühlen uns im Besucherzentrum erst einmal ab. Wir schauen uns einen 15 minütigen Film über den Vulkanausbruch an. Highlight am Ende des Filmes war es, als die Jalousien geöffnet wurden und wir durch die Panoramafenster den Vulkan gesehen haben.

Bei den heißen Temperaturen suchen wir den nächstgelegenen See auf. Im Coldwater Lake gehen wir schwimmen und dabei sind wir nicht die Einzigen. Denn plötzlich taucht hinter Jens eine Wasserschlange auf. Da wir uns mit den heimischen Schlangen nicht auskennen, gehen wir lieber auf Nummer sicher und verlassen das Wasser. Stattdessen spielen wir am Ufer.

Für die Nacht finden wir einen super Spot, mit Blick auf den Vulkan. Bei völliger Ruhe lauschen wir den Klängen die von der Ukulele der Nachbarin tönen. 

Der Abend wird noch von einem überwältigenden Sternenhimmel gekrönt. Da die Sonne recht zeitig unter geht, kann auch Benedikt diesen Anblick genießen. 

25.08.2022 Donnerstag

In Oregon gibt es keine Mehrwertssteuer, was das Einkaufen günstiger macht. Diese Gelegenheit nutzen wir und gehen heute in Portland shoppen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Mehrere Shopping Center und Shopping Straßen mit noch mehr Geschäften laden zum Geldausgeben ein. Das erste Shopping Center was wir ansteuern war ein Reinfall. Bis auf zwei Geschäfte gibt es hier nichts mehr.

Also weiter...wir kämpfen uns durch den Stadtverkehr und es wird immer heißer. Das Termometer misst jetzt schon 34 Grad und im Auto wird es wärmer und wärmer. Gut das die Geschäfte klimatisiert sind und einen Indoorspielplatz für die Kinder finden wir auch noch. 


26.08.2022 Freitag

Nach einem Tag in der Stadt geht es wieder in Richtung Berge. Unser nächstes Ziel ist der Mount Hood. Auf der Fahrt dorthin kommen uns immer wieder Läufer entgegen, sogar Begleitfahrzeuge stehen an Sammelpunkten bereit. Nach einer kurzen Recherche haben wir herausgefunden, das es sich um den größten 24h Staffellauf der Welt handelt. Dabei absolvieren Teams von 4 bis 8 Teilnehmer eine Strecke von 365 Milen. Diese reicht vom Mount Hood bis an die Küste. 

Wir legen einen Stop ein und begeben uns auf eine 14km Wanderung. Der Weg auf den Tom Dick Herry Mountain ist steil und schmal. 

Wir haben 600hM überwunden und erhalten ein sensationelles Bergpanorama. In 1.500 Metern haben wir einen Rundumblick auf die Vulkanberge Adems, St. Helens, Rainier, Hood und Jefferson.

Wir sammeln neue Kräfte bei einer Obstpause und Pfannkuchen. Danach geht es wieder bergab. Auf halber Strecke gehen wir an den Mirrolake und kühlen unsere Füße ab. Der Weg dorthin wird von Blumenbüschen versperrt. Ein schmaler Steg führt uns zum Wasser.

Erschöpft und zufrieden übernachten wir heute direkt am Vulkanberg Mount Hood.

27.08.2022 Samstag

Wir starten mit dicken Wolken und kühlen Temperaturen in den Tag. Am Vormittag machen wir eine Wanderung am Fuße des Mount Hood. Wir müssen nicht weit laufen, da gibt es den ersten Wasserfall zusehen.

Weiter geht es über bunte Wiesen durch den Wald. Am Ende des Weges erreichen wir einen zweiten Wasserfall.

Statt kleinem Spaziergang den wie heute eigentlich machen wollten, ist wieder eine größere Wanderung daraus geworden. Die Landschaft ist einfach zu schön, da wollen wir möglichst viel davon entdecken.

Wir haben hier im Gebiet auch wieder die Möglichkeit unser Trinkwasser, direkt an einer natürlichen Wasserquelle, am Waldrand aufzufüllen. Diesesmal sind wir beim befüllen unserer Wasserkanister selber ganz schön nass geworden. 


Nach dem Mittag fahren wir weiter Richtung Süden, für zwei Stunden. Dabei durchqueren wir das Warm Springs Indian Reservat. Wie der Name schon sagt herrscht aufeinmal trockene Hitze. Wir fahren direkt in einen Canyon hinein und sehen zum ersten Mal Wildpferde. So schöne große Tiere, sie stehen sogar einfach am Straßenrand. 

Nachdem wir einmal durch das Reservat gefahren sind, geht es wieder aus dem Canyon hinaus. Wir machen kurz vor Redmond halt an einem Rastplatz, der direkt am Canyon liegt. Dort hindurch fließt der Crooked River. An den Brücken schauen wir den Bungeejumpern bei ihren Sprüngen in die Tiefe zu. Ein bisschen kribbelt es mich schon, selber einen Sprung zu riskieren. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

28.08.2022 Sonntag

Kurz nach dem aufstehen bereitet Jens die Drohne vor und fliegt einmal durch den Canyon. Wir sind schon etwas angespannt ob die Drohne das auch schaffen wird, immerhin geht es tief in den Canyon hinein und wir kennen die Luftverhältnisse da unten nicht. Aber alles ist gut gegangen und ein paar schöne Fotos und Videos sind dabei entstanden.


Für das Frühstück haben wir uns wieder einen besonderen Platz rausgesucht. Im Smith Rock State Park gibt es Felsformation die besonders bei Kletterern beliebt ist. Wir erkunden einen kleinen Weg rund um den Parkplatz und sind fasziniert von den hohen Felsen, die in der Sonne gelb, rot und grün leuchten. Wir entscheiden uns morgen wieder zu kommen und selber einen Berg zu erklimmen.

Für heute geht es noch zum Großeinkauf von Lebensmitteln und zum Spielplatz für die Kinder.


29.08.2022 Montag

Neuer Tag, neues Glück! Heute besteigen wir einen Berg in Smith Rock State Park. Also stehen wir zeitig auf, damit wir noch die etwas kühleren Temperaturen nutzen können. Der Anstieg geht stetig steil Berg auf. Wir brauchen eine gute Stunde für gerade mal 2 km. Oben angekommen haben wir eine super Sicht zu allen Seiten. 


Für den Rückweg brauchen wir gerade mal 20 Minuten. Durch die heiße Sonne kommen wir jetzt ins Schwitzen. Ein Rasensprenger hält als kalte Dusche her. 


30.08.2022 Dienstag 

Heute vormittag testen wir eine neue Rennbahn für Roller, Fahrräder und Inliner. 

Benedikt düst mit seinem Roller verdammt schnell die Hügel hoch und wieder runter, da habe ich zu tun beim rennen mitzuhalten. Jessie fährt ihren neuen Roller lieber erstmal auf der Geraden. Dabei macht sie schon gute Fortschritte.

Nachdem Sportprogramm gehen wir zu den Radmond Caves. Das sind unterirdische Höhlen die sich aus Lavaflüßen ergeben haben. Eine gute Taschenlampe haben wir leider nicht dabei, es bleibt uns nur die Handylampe. Diese sind leider nicht so hell, so daß wir nicht allzutief in die Höhlen vordringen können.

In den Höhlen ist es vorallem staubig, da wir mit jedem Schritt die Asche aufwirbeln. Wir halten alle kurz inne und kein Ton ist zu hören. Absolute Stille! Unter der Erde ist es schön kühl, denn draußen herrscht bereits wieder eine Demse.


Am Abend erreichen wir Bend und suchen vergeblich ein kühles Plätzchen mit Windhauch.


31.08.2022 Mittwoch 

Zwei Stunden südlich von Bend, führt uns heute der Weg zum Crater Lake.

Der Sage nach lebte tief im Vulkan ein Monster in Krabbenform. Die Ureinwohner hatten Angst davor, dass dieses Monster ausbricht und Unheil über das Dorf bringt. Um dies zu besänftigen und das Volk zu beschützen, wollten zwei der Indianer sich opfern und in den Crater springen. Der Gott von den Indianern war davon so beeindruckt, dass er das Monster in die Unterwelt zurück getrieben hat, so daß es nie mehr heraus kommen wird.

Danach hat sich der Crater mit Regenwasser gefüllt und ist heute der tiefste See der USA und der siebttiefste der Welt mit 594 Metern.

Es ist atemberaubend wie tiefblau der See ist. Am Rand des abfallenden Kraters wachsen viele verschiedene Bäume, Sträucher und bunte Blumen. Wir umrunden den Krater auf der 60km langen Panoramastraße. Jede Kurve eröffnet einen neuen faszinierenden Blick auf den See.

Nachdem wir den halben Tag hier oben verbracht haben, geht es auch wieder runter ins Tal. Wir wollen morgen an der Pazifikküste sein und haben noch ein paar Kilometer vor uns. 

Wir fahren an einem kurvenreichen Fluss entlang und es geht schnell bergab. Das merken wir vorallem an dem Druck in den Ohren. Wir sind schockiert als hinter einer Kurve kein Baum mehr steht. Ein Waldbrand hat unglaublich viel Fläche in Asche versetzt.


01.09.2022 Donnerstag

Von dem heißen Innenland, geht es endlich wieder an die Pazifikküste nach Florence. Innerhalb von 2h kühlen die Temperaturen von 36 auf 19 ab. 

An den Sanddühnen vom North Jetty Beach toben wir uns aus. Es geht schweren Fußes die Dünen hinauf, doch das herunter rutschen macht doppelt Spaß.

Oben auf den Dünen haben wir den perfekten Blick auf das Wasser und entdecken dabei zwei Robben.

Das Ufer am Strand wurde vor Jahren mit mehreren Millionen Tonnen von Steinen abgesichert. Dabei wurde ein sicherer Zugang für Boote zum Hafen geschaffen. Andernfalls hätte der raue Pazifik mit der Zeit das Land abgetragen.

02.09.2022 Freitag 

Die Nacht haben wir direkt auf dem Parkplatz vom Sea Lion Cove verbracht.

Denn heute wollen wir uns die Seelöwen anschauen, die über das gesamte Jahr hinweg hier in der Höhle leben. 

Entlang der Küste riechen, hören und sehen wie letztendlich die Seelöwen auf einer vorgelagerten Klippe sitzen. Es ist ein unendliches Schauspiel den Tieren im Wasser zuzuschauen, wie sie versuchen mit den Wellen ans Ufer hinauf zu springen. Der erste Versuch ist meist vergebens, die Seelöwen finden nicht den nötigen Stand. Mit etwas mehr Schwung klappt es dann schon besser.

Jetzt geht es in die Höhle per Fahrstuhl. Bis zu 200 Tiere halten sich den Winter über in der Höhle auf. Doch dann die Ernüchterung, kein Seelöwe weit und breit zu sehen. Sie sind gerade draußen im Meer und machen Jagd auf Fische. Von August bis Dezember schlagen sich die Seelöwen den Bauch richtig voll. Danach bleiben sie den ganzen Winter über in der Höhle, ohne sie zu verlassen.

Es ist die größte Höhle weltweit, wo Seelöwen das gesamte Jahr über leben.

Wir könnten stundenlang den Tieren zusehen uns zuhören. Aber wir fahren zurück nach Florence uns schauen uns den kleinen Ort an der Waterfront an.

Viele kleine und alte Holzhäuser in den unterschiedlichsten Farben stehen nebeneinander. Es gibt viele Restaurants, Cafes, Büchereien und Galerien. 

An jeder Ecke sind bunte Statuen von Robben versteckt. 

Danach machen wir uns auf dem Weg in den Süden. Genaue Ziele haben wir nicht, wir lassen uns einfach treiben und wenn es uns wo gefällt, halten wir einfach an.


03.09.2022 Samstag 

Auf unserem Weg machen wir Halt am Oregons Islands National Wildlife Refuge. Der Sandstrand ist geprägt von großen Felsformationen im Meer. Die Aussicht von den Klippen ist traumhaft.

Ausgerüstet mit Eimer und Schaufel gehen wir über eine Treppe hinunter zum Strand. Es werden fleißig Burgen gebaut und Wassergraben ausgebuddelt. Das macht richtig Spaß. 

Einen Sprung in die Wellen wagen wir heute nicht, da wir etwas angeschlagen sind. Dafür pflücken wir Brombeeren die hier überall wachsen. Bereits in Kanada konnten wir an jeder Ecke welche davon Naschen.


Die Küste mit seinen steil abfallenden Klippen, den langen Sandstränden und den hohen Wellen hat immer etwas magisches auf uns. Und in der Nacht eröffnet sich immer wieder einer der schönsten Sternenhimmel.

Wir sind neugierig was der Highway 1 in Kalifornien für uns bereit hält.


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