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Tibilisi

Veröffentlicht: 05.07.2023

Die Hauptstadt hat mich verzaubert. Hinter dem Vorhang hervorgekrochen mit müden Augen hat mich das mit erste Poster am Bahnhof trotz allem direkt etwas überrascht - "Stop violence against woman". Ich lass das mal ohne Kommentar stehen. 

Die Bahnfahrt bekommen wir alle zurückerstattet - das ist ist recht nett aber für die Überschwemmung können ja im Zweifelfall nur Menschen etwas, die auf das Klima Einfluss genommen haben und somit ist das schon etwas komisch für menschengemachte Problem von Menschen eine Rückerstattung zu bekommen. 

Ich hoffe meine Kritik und der Weltschmerz ist war einigermaßen verständlich und ist zum Ausdruck gekommen?

Weniger überraschend sind die kaputten Bänke auf dem Bahnhof - hat ein bissl was von Südost Asien. 

Der nächtliche Walk zum Hostle hat mich wieder daran erinnert, dass ich doch recht viel Gepäck habe - aber die Temperatur war erträglich, daher war das erste Kennenlernen im Dunkeln unspektakulär und erträglich und hat mich zeitgleich noch neugieriger auf die Stadt gemacht. 

Im Hostle dann die Überraschung - ich schlafe auf einer Matraze, die noch komplett eingepackt ist und knistert und raschelt. Im Nachgang habe ich erfahren, dass die Hostles hier Angst vor Bedbugs haben. 

Am nächsten Tag geht es nicht wie gedacht auf entdeckungstour - erst Mal wird gearbeitet und am Abend eine kleine Runde in der Stadt gedreht - auch hier kommen schon bekannte Reisende ins Spiel. 

Liebevoll als Froincvili umgetauft und Carliovili aus dem aktuellen Hostle stieg zuerst der Blutzuckerspiegel - denn wir sind von Dessert zu Dessert gelaufen und schließlich der Alkoholslpiegel. 

Die Partystimmung wurde dann aber durch etwas schlecht Musik getrübt und somit ist der nächste Versuch einer langen Partynacht verschoben. 

Am Samstag ging es nach Mzcheta außerhalb der Stadt - also wieder auf in eine Maschrutka und 25 min raus aus der Stadt und das Swatarowo Kloster und die Swetizchowell Kathedrahle anschauen und das Bebristsokhe besteigen. Ein netter Ausflug zum Samstag und auf der Rückfahrt in die Stadt war es sooooo voll ( es sind hier auch gerade Ferien, das ist nicht zu unterschätzen) dass die Brücke vor dem "Busbahnhof" den absoluten Flaschenhals darstellt und wir uns kurzerhand dafür entschieden haben, eher auszusteigen und den Rest zu laufen. 

Das Restaurant Mapshala hat dann wieder mit leckerem Essen gelockt und nach ein bissl Wartezeit - nicht, weil es keinen Tisch gab - nein, es gab nich genug Stühle... haben wir uns ganz zufrieden den Köstlichkeiten des Landes hingegeben und haben vorzüglich geschmaust. 

Dann ist Fußball ein doch eher internationaler Sport und auch am Abend sollte ein Spiel sein, somit haben wir kurz den Fans beim Vorfeiern zugeschaut um dann zu merken, dass die Ticketpreise so Last Minute vor dem Stadion mal überzogen teuer sind. 150 lari. Naja, das Angebot kann man nicht annehmen. Da ich eh kein Fan vom Fußball bin, wäre ich da auch sowieso nicht hingegangen. 

Am Sonntag heisst es das Wochendomizil beziehen. Jeden Tag gibts Frühstück und das Zimmer hat einen Blick über ganz Tilfis. Könnte schlimmer sein. Doch da wo einen Ausblick gibt, ist auch ein Berg nicht weit :-) Puh, das hochlaufen auf dem Berg ist ein gutes Workout. 

Ganz oben ist auch ein Sportplatz und öffentliche Sportgeräte - da die Kulinaria sich so langsam in eine Kalorinaria umwandelt und die Klamotten kneifen, ist es zeit sich mal etwas mehr zu bewegen!

Ganz oben auf dem Berg ist ein Friedhof - georgian style - mit kompletten Bildern auf den Grabsteinen. Wenn man möchte, kann man auch ein größeres Treffen und oder Picknick neben den Gräbern stattfinden lassen. Bänke und Tische gehören fast mit zum Grab. Etwas verwunderlich war, dass es so viele Zäune zu sehen gab. 

Empfehlenswert ist auch das Restaurant Baghdadi :-) Einfach großartig und super schmackhafte Erinnerung an die jordanische Küche. 

Einen anderen tollen Überblick bekommt man auch auch vom Mtatsminda Park über die ganze Stadt - Also auf geht´s zur Abendwanderung auf den Dienstag und ja, es ist schon ziemlich beeindruckend wie man die heranziehenden Gewitterwolken so beobachten kann. Der Regen war so heftig, dass beim Supermarkt um die Ecke die Decke nicht standgehalten hat und eine kleine Überschwemmung verursacht hat. 

Bemerkenswert und neu für mich war auch der unheimlich voluminöse Hund im "Guesthouse". Kaum zu glauben, dass der sich noch auf den Beinen halten kann. 

Fuer die weitere Reise soll mich noch eine Solarbetriebene Powerbank begleiten. Also ab an den Bahnhof und rein ins Elektronikfachmarktvergnügen. 

Ich konnte mich auf englisch verständigen. Das ist gut. Ich brauchte meinen Pass fuers Kaufen und habe tatsächlich an der Kasse eine Wartenummer gezogen.

Nach einen überraschenden Abschiedsmahl im Mapshalia am Freitag Abend hiess es dann am Samstag - goodbye Tiblisi und hello Bolnisi. 

Mit der Maschrutka ging es von der Metrostation Samgori los. Wieder begegnen mir alte ausrangierte Sprinterbusse aus Deutschland, diesmal ist die Menge der Busse aber übersichtlich. 

Bisher zusammenfassend kann ich sagen, das die Stadt voller Gegensätze ist - es steht ein fancy Hochhaus neben sehr alten rostigen kommunistischen Gebäuden.


 


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