Emils Schüleraustausch nach Argentinien
Emils Schüleraustausch nach Argentinien
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01. Davor

Veröffentlicht: 10.08.2022

Hallo zu meinem ersten Eintrag auf meinem Reisebericht. Ich möchte mit jedem in Kontakt bleiben und ein bisschen erzählen wie es mir geht und was ich mache. Wenn ihr fragen habt, schreibt mir bitte über die gewöhnlichen Wege. 
Im Moment sitze ich gerade an einem schönen Campingplatz im Odenwald, ein bisschen im Süden von Frankfurt. Schon hierher war es ein langer Weg. 

Es stand immer schon fest, dass ich einen Austausch machen würde, früher oder später. Als ich in einem passenden Alter war, kam Corona. Als sich die Lage im Herbst 21 nun zu beruhigen begann, machte ich mir Gedanken. Die Lage war passend, auch wenn ich schon knapp dran war, einige Länder waren bereits bei allen Organisationen ausgebucht. Ich ließ mich von verschiedenen Seiten beraten und entschloss mich schlussendlich für YFU, eine ehrenamtliche Organisation, die seit 1951 Schüleraustausche organisiert. 
Zunächst kam die Frage nach dem Land auf. Ich wollte hinaus aus Europa, nicht allerdings nach Amerika, die Kultur unterscheidet sich für mich zu wenig von der Deutschen. Da ich 21 in der Schule mit Spanisch angefangen hatte, bot sich nun Südamerika an. Da meine Eltern mit mir im Fahrradanhänger schon durch Chile und Argentinien gefahren waren, viel die Wahl schlussendlich auf Argentinien. Dann begann das Chaos. 

Bürokratie. 
Nachdem ich mich entschieden hatte, galt es nun sich zu bewerben. Dafür musste ich einige Texte sowie meine Interessen angeben. Nach einigen Wochen und einem Vorstellungsgespräch bekam ich eine Email mit der glücklichen Nachricht: Ich bekomme einen Platz für mein Wunschland, Argentinien. Jetzt fing es erst richtig an. Ich musste viele persönliche Daten für die Suche der passenden Gastfamilie angeben, zusätzlich zu den bereits angegebenen Daten aus der Bewerbung, meine Eltern "durften" einen Vertrag und EINIGE andere Dokumente unterschreiben, in denen sie unter anderem ihr Sorgerecht für ein Jahr der Partnerorganisation in Argentinien übergaben. Das komplizierteste war aber am Ende das Visum über ein Jahr, wofür ich unter anderem ein polizeiliches Führungszeugnis sowie meine Geburtsurkunde mit Apostille, benötigte. Hinzu kam, dass ich samt meinen Eltern (die mir übrigens den meisten Papierkram abgenommen haben, Danke!!) präsent im nächsten Argentinischen Konsulat erscheinen musste. Das ist leider erst in Frankfurt. Zum Glück geht allerdings mein Flug morgen auch ab Frankfurt, deswegen hab ich mein Visum auch erst Gestern, zwei Tage vor Abflug erhalten.  

Es geht los!
Ich weiß leider noch wenig wie es weitergehen wird. Alles was ich weiß ist, dass nach dem 12 Stündigen Flug in Buenos Aires in ein Camp gesteckt werden, in dem wir noch einmal landesspezifisch auf den Austausch vorbereitet, sowie den Jetlag von 5 Stunden minus ausschlafen werden. Nach einer Woche fahren oder fliegen wir je nach Entfernung mit Bus oder Flieger weiter zu unseren Gastfamilien. Wir sind 16 Schüler die alle mit YFU nach Argentinien für 6-11 Monate nach Argentinien fahren und dort in die Schule gehen werden. 

Die VBT
Die Organisation ist aber soweit super. Auch wenn es nicht gerade die unbürokratischste ist, so fühle ich mich doch echt aufgehoben. YFU besteht zum Großteil aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die bereits einen Austausch gemacht haben. Diese führen Vorbereitungsseminare wie zum Beispiel die Vorbereitungstage durch. Das war eine Schulwoche die ich mir im Frühling frei nehmen, um über Themen wie Aufklärung und Offenheit gegenüber den Kulturen zu lernen, die wir bald kennenlernen würden. Dafür waren ich und in etwa zwanzig andere Austauschschüler aus Bayern und Umgebung in Sonthofen.
Es hat unfassbar Spaß gemacht, gleichgesinnte kennenzulernen und sich mit ihnen auf die kommenden neun Monate vorzubereiten. 
Allerdings habe ich Glück. In Bayern ist es nicht erlaubt die Oberstufe im Ausland zu verbringen, erst recht nicht teilweise. Da ich nun die zehnte abgeschlossen habe, muss ich diese wiederholen. Danach kehre ich in die jetzige 9+ zurück und mache Planmäßig mein Abitur ein Jahr später. Das ganze ist aber ein wenig komplizierter. Aufgrund des Wechsels aus einem G8 Schulsystem in ein G9 System, gibt es eigentlich nach meiner aktuellen Abschlussklasse ein Jahr, in dem es gar kein Abitur geben wird. Das würde bedeuten, dass ich zwei Jahre verlieren würde. Ich habe nun das gewaltige Glück, dass das RGL (meine Schule) G9 oder Mittelstufe Plus als Teil eines Experimentes schon früher als Wahlmöglichkeit anbot. So gibt es eine Jahrgangsstufe, die diese Lücke füllt. 

Meine Gastfamilie
ist eine unglaublich nette vierköpfige Familie. Ich habe ihren Kontakt vor einigen Monaten bekommen und schreibe seit denen in erster Linie mit der Mutter. Die Eltern sind in mittlerem Alter, die beiden Söhne, sind 2 und 10 Jahre alt. Alles in allem ist es eine sehr sportliche Familie, ich weiß noch nicht ob ich mithalten kann, Ich werde berichten. Sie wohnen in Avellaneda einer Stadt mit in etwa 20.000 Einwohner in der Provinz Santa Fe. In der Nähe sind ein Nationalpark auf den ich schon sehr gespannt bin. In einer für Argentinien relativ geringen Distanz von 400 km finden sich Paraguay und Brasilien. 

Ich werde zumindest zu Beginn wöchentlich einen neuen Beitrag hochladen, da hab ich dann hoffentlich auch ein paar Bilder. Ich freue mich schon sehr auf dieses Neue Land und die Reise als ganzes, bin aber auch nicht ganz frei von Respekt vor der Reise. Es schmerzt auch sehr meine Heimat hinter mir zu lassen. 
Im Laufe der letzten Wochen hab ich allerdings auch gemerkt, wie grauenhaft ich im Verabschieden bin, also, 
Ich wünsch euch einen schönen Sommer(Ferien)! 
Wir hören uns!

LG Emil

Antworten (2)

Da
Du machst das schon mein Bester PS: Super Idee mit dem Blog👍 Felix🐐

Lukas
Ich wünsch dir viel Spaß und viel Glück auf deinem Abenteuer. Bin wirklich gespannt auf die Bilder 👍 Lg

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