Veröffentlicht: 23.03.2024
Heute habe ich seit langem mal wieder Geld für eine Aktivität ausgegeben - nämlich für eine Führung durch einen Lavatunnel.
Dafür fanden wir uns gegen 11h15 in Saint-Rose, also im Süd-Osten der Insel ein, direkt bei den erstarrten Lavaströmen von 2001 und 2004.
Dort warteten wir dann im leider ziemlich heftigen Regen auf unseren Guide, der uns auch direkt erkannte und sich mit Roby vorstellte.
Wir gingen zu ihm ans Auto und wurden alle ausgestattet mit Helm, Stirnlampe und Knieschonern. Dabei machte er schon durchgehend Witze und ich war mir sicher, dass es eine absolut lustige Führung werden würde.
Nach circa 5 Minuten Fußweg über das Lavafeld kamen wir an einem Höhleneingang an. Dort gingen wir auch direkt rein (immerhin regnete es) und fanden uns wie in einer Art Eingangshalle wieder (links und rechts waren sogar wir Bänke, alles natürlich entstanden).
Während wir auf den (recht feuchten) Bänken saßen, bekamen wir eine Einführung in die Entstehung eines Lavatunnels und der verschiedenen Strukturen in der Lava sowie in alle Metalle und Gase, die bei den ganzen Farben eine Rolle spielen. Und schon ging es auf in den dunklen Tunnel.
Wir sahen wirklich krasse Formationen und Farben. Besonders spannend fand ich, dass man die ganzen Wurzeln, die aus der Decke hängen, sehen konnte. Manche ganz zart und klein, andere richtig fest und beständig.
Teilweise sahen die Formationen gar nicht real aus, hier zum Beispiel erinnerte es mich einfach an zusammengekrempelte Alufolie oder Plastik.
Die Farben waren teilweise aber echt beeindruckend, genauso wie der harte Wechsel zwischen den Strukturen.
Anfangs verbrachten wir noch die meiste Zeit stehend, doch je weiter wir in den Tunnel liefen, desto öfter mussten wir uns bücken, krabbeln oder sogar robben. Erstaunlicherweise hatte ich aber gar keine Platzangst, denn in den Tunneln herrscht eine angenehme Temperatur von 22-24°C, es weht ein kleines Lüftchen (ehrlich gesagt keine Ahnung wie das sein kann haha) und die Luft ist angenehm zu atmen.
Einmal machten wir alle unsere Lampen aus, und es war wirklich stockfinster. Ich weiß nicht ganz, wie man das beschreiben kann, aber ich hab noch nie so eine Dunkelheit erlebt. Man reißt die Augen groß auf und erkennt wirklich absolut gar nichts. Die Dunkelheit ist nicht dunkelgrau, sondern pechschwarz. Das war ein richtig heftiges Erlebnis.
Nach ungefähr drei Stunden, die wir im Tunnel verbrachten, kamen wir zu immer noch strömendem Regen wieder aus der Erde gekrochen. Nass waren wir allerdings sowieso, denn in den Tunneln tropft überall Wasser von der Decke.
Ich bin super zufrieden mit dem Ausflug und habe viele interssante Sachen gelernt - jetzt hoffe ich nur noch, dass der Vulkanausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt!