Veröffentlicht: 22.12.2023
Der letzte Tag in Mada ist angebrochen :(
Wir trafen uns zum Frühstück wieder mit Michel und besprachen dann beim Essen ein wenig die vergangene Reise. Gleichzeitig lernten wir unseren Guide für die heute Altstadtführung von Antananarivo kennen.
Zu dieser brachen wir auch gleich nach dem Kaffee auf, und es war wirklich sehr interessant. Wir konnten die verschiedenen Architekturstile der Jahrhunderte betrachten, den Königspalast und einige andere Highlights. Die Altstadt ist der eher reichere Teil Tanas, das zeigte sich auch meiner Meinung nach deutlich.
Wir machten daher auch noch einen Abstecher in eine etwas ärmere Gegend, um keinen falschen Eindruck mit nach Hause nehmen. Das war dann auch wirklich wieder sehr beeindruckend. Nach circa 3 Stunden Führung sind wir dann leicht rötlich wieder am Hotel angekommen.
Dort packten wir unsere Sachen final zusammen und gingen noch ein Eis essen - Nina hatte schon die ganze Reise Lust darauf. Allerdings ist es meistens nicht so einfach, hier welches zu bekommen, da die Kühlung viel zu teuer wäre. Das Eis hier war dafür um so besser!
Wir sind dann noch schnell in einen Souvenirladen gefahren um die letzen Geschenke für die Liebsten zu besorgen. Dort war dann Michel plötzlich für einige Zeit weg und wir wussten nicht wohin, doch das Geheimnis sollte sich bald lüften...
Beim Weg zum Flughafen hatten wir echt viel Glück, denn es waren lange nicht so viele Staus wie am Tag zuvor. Am Flughafen stand dann der große Abschied von Michel an. Doch vorher holte er noch eine kleine braune Schachtel aus dem Auto und gab sie mir mit einem breiten Grinsen in die Hand. Ich machte sie also auf und fand: eine winzig kleine Schildköte!! Während wir im Souvenirladen waren, ist er kurz zu sich nach Hause gefahren, um die kleine abzuholen. Er weiß natürlich, dass ich ein Schildkrötenfable entwickelt hatte und wollte mir diese Mini-Schildkröten-Art unbedingt noch zeigen. Soooooo süß! Mitnehmen durfte ich sie leider trotzdem nicht :D
Wir umarmten uns dann alle und schon ging es zum Check-in. Dort lief auch alles reibungslos ab, wir kauften uns also noch etwas zu essen und warteten auf den Abflug. Als erstes musste ich mich von Edi verabschieden, denn er nahm einen Flug nach Mauritius. Zu dritt warteten wir dann auf unser Flugzeug, das aufgrund des Wetters leider eine Stunde Versätung hatte.
Irgendwann hoben aber natürlich auch wir ab und wurden nach 1,5 Stunden Flug von Tobias am Flughafen erwartet. Er war so lieb und holte uns ab, da um die Uhzeit keine Busse mehr fahren.
Ich muss ehrlich sagen, es ist ein unfassbar komisches Gefühl, vom Urlaub zurückzukommen und irgendwie immernoch nicht zu Hause zu sein...
Fazit Madagaskar
Diese Reise hat mir unglaublich gut gefallen.
Sie fing an sich schon spannend an, da ich vorher weder viel über Madagaskar wusste, noch unseren Guide kannte, noch überhaupt meine Mitreisenden wirklich kannte. Viele unsichere Aspekte, auf die ich mich einfach mal eingelassen habe - mit Erfolg!
Madagaskar ist ein facettenreiches und faszinierendes Land. Als zweitärmstes Land der Welt sieht man viel Leid und Armut, la misère. Das war für mich manchmal schwierig zu ertragen, allerdings gibt es ja auch nichts, was man tun kann. Langfristige Hilfe kann nicht von einer Person geleistet werden. Das habe ich mir immer wieder gesagt. Ich fand dafür sehr interessant, dass die Menschen hier recht glücklich wirken, sie helfen sich gegenseitig und respektieren sich. Sie teilen das wenige, was sie haben. Und sie waren sehr aufgeschlossen und freundlich uns Touristen gegenüber, das hat mich sehr gefreut. Ich wollte ungern als "reiche weiße Egoistin" wahrgenommen werden.
Dennoch war manchmal sehr klar, dass hier völlig verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Ein Mann auf Reisen mit drei Frauen und keine davon ist seine Freundin? Und alle schlafen immer im gleichen Zimmer, teilweise im gleichen Bett? Absolut undenkbar hier. Und das haben wir auch öfter mal zu hören bekommen. Die Kultur und die Sprache Madagaskars haben mich jedoch sehr in ihren Bann gerissen und ich möchte mich gerne weiter damit beschäftigen.
Auch die Landschaft war atemberaubend. Es war ein großer Kontrast zu La Réunion, allein schon von der Größe. Schon lange habe ich nicht mehr so weit Blicken können, ohne das Meer zu sehen. Außerdem war es sehr abwechslugsreich, gefühlt war man alle 100km in einer völlig anderen Umgebung. Urwald, Wüste, Stein, Strand, ... Einfach traumhaft!
Ich möchte auf jeden Fall nocheinmal (oder noch mehrmals...) dorthin, denn es hat eine ganz eigene Magie. Außerdem fehlt mir ja noch der Norden und der Osten, und das würde ich schon gerne noch sehen. Aber erst, wenn ich mehr als Mora Mora, Salama und Misaotra sagen kann :D Dann möchte ich allerdins weniger Luxusurlaub machen und eher bei den Leuten dort sein, denn diese Distanz zwischen mir und ihnen hat sich für mich oft ein wenig falsch angefühlt.
Es ist ein Land der Ambivalenz, der Vielfalt, der Entdeckung und des Lebens - eine zweite Ile Intense!