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In und um Medellin

Veröffentlicht: 19.11.2018

Nachdem wir die ersten Wochen ausschließlich gereist sind und alle paar Tage unsere Sachen packen mussten, haben wir uns sehr auf die Zeit in Medellin gefreut, in der wir uns endlich an einem Ort einquartieren können. Der erste Eindruck des Hostels war ok und die Sprachschule nur wenige Gehminuten entfernt. So stellte sich schnell eine Routine ein, bestehend aus Yoga, Schule, Lernen und Essen. Das erste Wochenende stand jedoch erst einmal Halloween vor der Tür und wie sich herausstelle, wird dies hier ausgiebig gefeiert (das ganze Wochenende davor, an Halloween selbst und das ganze Wochenende danach). Wir haben uns zu diesem Anlass mit einigen Franzosen, die wir in Minca kennengelernt haben, getroffen, waren schick essen und anschließend das Nachtleben erkunden. Dabei sind wir auf einen Club gestoßen, in dem es einen Pool voll mit bunten Bällen gibt. Sau witzige Idee, hoher Funfactor, (nur etwas eklig/klebrig).



Mit der Sprachschule waren wir wohl beide nicht ganz so zufrieden. Die Einteilung der Klassen erfolgte etwas willkürlich, die Themen wurden nach einem Plan abgearbeitet, in den man einfach hineingeworfen wurde und zumindest meine Klasse ging mir ziemlich auf die Nerven. Aus diesem Grund habe ich in der zweiten Woche Privatunterricht genommen. Auch Franzi schien nach den Stunden nicht immer ganz zufrieden zu sein. Aber immerhin gab es zusätzlich noch einen kostenlosen Kochkurs (sehr lecker) und eine Tanzstunde, in der ich die Grundschritte und mehrere Figuren in Bachata einüben konnte.

Vor lauter Routine kamen wir jedoch gar nicht dazu uns Medellin anzuschauen. Dies wurde am zweiten Wochenende nachgeholt. Erstes Ausflugsziel war der Park Arvi, in den man mithilfe einer Seilbahn gelangt und der sich wohl gut zum Wandern eignet (sollte man das richtige Schuhwerk dabei haben...). Allgemein sind die Transportmittel in Medellin ausgezeichnet. Es ist die einzige Stadt in Kolumbien mit einem Metrosystem und wird nicht nur deswegen als Vorzeigestadt Südamerikas bezeichnet. Anschließend haben wir uns das Viertel um die Universität angeschaut, in der es einen großen Botanischen Garten gibt. Und auf dem Rückweg gabs noch einen Zwischenstop am Haupttourismus-Platz, dem Plaza Botero, an dem der Küstler - meiner Meinung nach sehr merkwürdige - Kuststücke präsentiert.



Unserer Erfahrung nach sollte man diesen Ort jedoch nicht allzuweit verlassen. Das Stadtbild ändert sich schnell und so kann es passieren, dass man sich plötzlich zwischen Prostituierten und Junkies befindet. Wir haben uns dort jedenfalls alles andere als sicher gefühlt, sind umgekehrt und haben den Ort schnellstmöglich verlassen. 

In der darauffolgenden Woche haben Franzi und ich beschlossen, fortan getrennte Wege zu gehen. Aber vielleicht können die Franzi-Anhänger sie ja dazu überreden, ihren eigenen Blog zu schreiben ;) Ich wünsche dir jedenfalls eine wunderschöne (und sichere) Reise, mit tollen Erlebnissen und sympatischen Menschen um dich herum.

Für mich gings anschließend weiter nach Guatape. Die geplanten 2 Tage wurden schnell zu 5 ausgeweitet. Nach dem Stadtleben in Medellin war etwas Zeit in der Natur mehr als notwendig. Noch im Bus habe ich eine Kolumbianierin kennengelernt, mit der ich die Zeit hier verbracht habe. Sie hat mir die kolumbianische Küche näher gebracht und da sie kein Wort englisch sprach, haben sich meine Spanisch-Skills in der Zeit deutlich verbessert (gezwungenermaßen). Guatape selbst ist ein kleines und extrem buntes Dorf. Hier 1-2 Bilder:



Hauptattraktion ist La piedra. Ein ziemlich großer Stein mitten in der Landschaft. Die Einheimischen sagen, dass es sich um einen Meteoriten handeln soll, aber...das bezweifel ich etwas. Die Aussicht ist jedenfalls echt schön.




Da es sich jedoch um ein verlängertes Wochenende handelte (ich glaube die Unabhängigkeit Cartagenas von den Spaniern wurde gefeiert - es gibt hier wahnsinnig viele Feiertage), war ziemlich was los in dem kleinen Dorf. Aber wer etwas sucht, findet schnell abgelegene und ruhige Orte, an denen man Yoga machen und sich etwas erholen kann. Wie beispielsweise dieser spiegelglatte See.


Radeln, Chillen, Yoga und das gute Essen genießen. Das beschreibt die 5 Tage wohl am besten. Und wie glücklich die Kolumbianer darüber sind, dass etwas Frieden in ihrem Land eingekehrt ist, habe ich erfahren dürfen, als ein kleines Mädchen auf der Straße zu mir herkam und sagte: "Thank you so much for visiting my country". Ein sehr bewegender Moment.

Anschließend gings für mich wieder zurück nach Medellin. Dieses mal jedoch in ein anderes Hostel. Leider gab es doch zu viele negative Erfahrungen im ersten Hostel: Neben einem sehr hohen Lärmpegel und einem exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum, wurde Franzi ziemlich viel Geldund ihr 20 in 1 Super-Shampoo geklaut und ich durfte unangenehme Erfahrungen mit meinem homosexuellen Zimmergenossen machen, der anscheinend nicht richtig versteht, was NEIN bedeutet. Umso schöner war das neue Hostel mit großer Dachterrasse in einer ruhigen Gegend und ausgezeichnetem Frühstück.

Ich hab mich nochmals mit der Kolumbianierin getroffen, die mit mir in ein Restautant oberhalb von Medellin gefahren ist. Hier hat man eine wunderschöne Aussicht über ganz Medellin und die Region ringsherum.


Das folgende Wochenende haben wir zusammen in Jardin verbracht. Drei Stunden südlich von Medellin und schon mitten in der Kaffee-Region. Das einzige Highlight des Dorfes ist der Park und die große Kirche. Doch um das Dorf herum gibt es einiges zu entdecken. Tolle Wanderwege, eine Rohrzuckerfabrik - mit Wasserkraft betrieben, Aussichtspunkte, Wasserfälle und Höhlen.





Heute gehts für mich weiter nach Santiago de Chile und auch wenn der Start in Kolumbien etwas holprig war, fällt mir der Abschied inzwischen wirklich schwer. In diesem Sinne: Salud por Colombia! Nos vemos en Chile!

Antworten (1)

Paola Carolina
Importante mantener contacto durante esta aventura pctabaress@unal.edu.co Buen viaje por las Américas Manuel. Saludos desde Colombia, pronto Chile también me espera. Un abrazo.