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La costa norte

Veröffentlicht: 22.10.2018

Nach dringlichsten Bitten und verzweifelten Nachrichten, kommt nun endlich der zweite Blogeintrag:

...Da unser in höchsten Tönen gelobte Hostel in Villa de Leyva (angeblich) ausgebucht war, mussten wir uns ein Neues suchen. Der vermeindliche Stressfaktor stellte sich jedoch schnell als Glücksfall heraus. Unsere neuen Gastgeber, Schmitti und Fabian, informierten uns ausführlich über alle möglichen Tätigkeiten in und um das Dorf. Erstes Ausflugsziel: die Christus Statue auf dem Berg nebenan, welche über das Dorf wacht. Es ging ziemlich steil nach oben, doch der Ausblick entschädigt die Anstrengung.


Und abends erwartete uns ein 5 Sterne BBQ


Am nächsten Tag hatten wir unsere erste Yoga-Stunde, da zufällig eine Yoga Lehrerin im Hostel übernachtet hat. Fazit: Kann man durchaus öfters mal machen. Es folgte ein Ausflug zu bekannten Wasserfällen in der Region, bei welchem wir anschließend von unserem Fahrer zu regionalen Snacks (Zuckermasse mit KÄSE !?? ) eingeladen wurden. Nett sind sie ja definitiv, aber sehr fraglicher Essensgeschmack. Unser Aufenthalt in Villa de Leyva endete mit unserem ersten Tanz-Workshop. Der Tanzlehrer machte es vor und animierte uns schreiend zum intensiven nachmachen. 7 verschiedene Tänze in einer Stunde. Für mich war es eher ein sehr sehr anstrengendes Workout a la Bootcamp.


Unser anschließendes Ziel: Santa Marta. Eine etwas größere Stadt im Norden Kolumbiens. Endlich in den Tropen! Leider war mein Magen nicht ganz so erfreut und ich lag die ersten 2 Tage ziemlich kaputt im Bett. Franzi hat das aber nicht davon abgehalten, die Stadt und das Nachtleben auszukundschaften. Tags drauf gings mir auch plötzlich wieder hervorragend und ich konnte endlich auch das Hostel verlassen. Meine Eindrücke von Santa Marta: sehr laut. Das Leben spielt sich auf den Straßen ab. Musik an jeder Ecke. Intensives Starren und Gaffen scheint bei Männern normal zu sein (betrifft eher Franzi als mich). Und wir sind endlich auf das Menu del dia aufmerksam geworden. In vielen lokalen Restaurants gibt es ein Tagesmenü. Es besteht eigentlich immer aus Suppe, Zuckerwasser, (Kokos-)Reis, Kochbanane und Salat. Oft mit Bohnen. Wahlweise Hühnchen, Fisch oder Schweinefleisch. Gut essbar. Kostet zwischen 2,30€ und 3€. Die Region ist jedoch sehr touristisch, da besonders Amerikaner hier gerne Urlaub machen. So sprechen die meisten Leute englisch und es kommt nicht selten vor, dass man bei den Preisen etwas abgezockt wird. Hartes Backpacker-Leben. Allgemein bietet Santa Marta jedoch eine super Basis für Ausflüge in die Region. Und genau dafür haben wir es auch genutzt. Die großen Rucksäcke konnten wir in unserem Hostel lassen und dann gings auch schon los nach Palomino.

Zu dem Ort selbst gibts nicht viel zu sagen. Super gechillt. Ein Ort, an dem man die Zeit vergessen kann. Sehr schöner Strand.


Leider wurde unsere Erholung von dem extremsten Gewitter, das wir jemals erlebt haben, unterbrochen. Es begann mit starkem Regen. Aus den Straßen wurden Flüsse. Und dann begann das Gewitter. Es befand sich direkt über uns und war so laut, dass wir uns die Ohren zuhalten mussten. Mehrmals sahen wir Blitze in direkter Umgebung (200-500 Meter von uns entfernt) einschlagen, Funken sprühen und die Alarmanlagen meherer Autos heulten um uns herum. Zugegeben: Ganz wohl war uns nicht in unserer Strohhütte. 45min später hatten wir die Gewissheit überlebt zu haben. Hurra!

Aufgrund des vielen Regens fiel der geplante Ausflug in den Tayrona Nationalpark flach und so ging es für uns (nach kurzem Zwischenstop bei unseren Backpacks in Santa Marta) weiter nach Minca.

Dank Hannahs Empfehlung (vielen Dank dafür) haben wir eine Nacht im Casa Loma verbracht und konnten zusammen mit internationalen Backpackern die Aussicht über die Region - bis ans Meer - genießen.


Nach einer Nacht mussten wir das sehr alternative Hostel bereits verlassen, da alle Betten ausgebucht waren. Aber wie so oft stellte sich auch dies im Nachhinein als Glücksfall heraus, da wir in unserem anschließenden Hostel die drei wohl tollsten Schweizer der Welt kennenlernen durften, inklusive der "geilen Bea" (wir hoffen sehr, dass sich dein neuer Spitzname in der Schweiz durchsetzen kann ;)

Zusammen sind wir zu den Pozo Azul Wasserfällen gelaufen, die weitaus spektakulärer sind, als auf dem Bild zu erahnen ist. Man kann den Fluss noch einige Meter entlanglaufen und bekommt mehrere Wasserfälle, Stromschnellen und Schwimmöglichkeiten zu sehen. Der Ort ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Im Hostel wurde uns gesagt, sobald sich das Wasser verfärbt, es anfängt zu regnen, kleine Äste angeschwemmt werden, Menschen das Wasser schnell verlassen etc...sollen wir aus dem Wasser gehen, da es sehr plötzlich ansteigen kann und so ein reissender Fluss entsteht, in dem bereits mehrere Menschen ums Leben gekommen sind.


Nach Minca gings wieder einmal zurück nach Santa Marta. An unserem letzten Tag sind wir noch mit drei deutschen Maderls an einen Strand im Tayrona Park gefahren. Auch dies gestaltete sich als Abenteuer. Zuerst wollte mich kein Mototaxi mitnehmen, da es wohl in der Stadt verboten sei, Männer mitfahren zu lassen. Angeblich wurden in der Vergangenheit zu viele Fahrer von männlichen Passagieren ermordet. Da ich aber so harmlos aussehe (und mit Hilfe eines kleinen Aufpreises) wurde ich schließlich doch mitgenommen. Die Fahrt war verwirrend, da ich einmal umsteigen musste (weshalb auch immer) und wir uns immer wieder aus den Augen verloren haben. Bei der Rückfahrt gab es dann ein großes Chaos, da die Mädels mit dem Preis nicht einverstanden waren und teilweise etwas aggressiv wurden. "You´re fooling us" und "Don´t touch me!" wurde energisch von sich gegeben. Meiner Meinung nach etwas arg aggro... Aber ja, der Strand war schön:


Am Tag darauf nahmen wir den Bus entlang der Küste nach Cartagena. Dabei kamen wir auch an mehreren ärmlichen Dörfern vorbei. Eins davon ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Der Boden bestand komplett aus Plastikmüll, nur die Fußwege waren freigeschaufelt. Ziemlich beunruhigend. Cartagena hingegen (bzw zumindest das schöne Touriviertel) ist dafür wirklich schön anzuschauen. Es erinnert stark an eine spanische Stadt. An der Küste entlang gibt es viele Hochhäuser, was der Stadt den Spitznamen "Little Miami" eingebracht hat. Einziger Störfaktor: man wird ununterbrochen von Verkäufern angelabert.


Deswegen sind wir auch bereits zwei Tage später nach Tolu weitergefahren. Ebenfalls eine sehr touristische Stadt, aber hier verbringen fast ausschließlich Einheimische ihren Urlaub, was dem ganzen wieder einen positiven Touch gegeben hat. Von dortaus haben wir eine Bootstour auf die Islas de San Bernardo gemacht und dabei eine sehr nette Familie aus Medellin kennengelernt. Auf dem Bild ist die im Verhältnis zur Einwohnerzahl kleinste Insel der Welt zu sehen. Unglaublich, wie man so leben kann.


Jetzt sitzen wir in Medellin im Hostel. Hier werden wir vermutlich 3-4 Wochen bleiben. Am Montag startet unser Sprachkurs. Wir freuen uns drauf ;)

Antworten (2)

Helmut und Ulrike
Danke dir für den schönen Bericht und weiterhin gute Reise freuen uns auf mehr Alle Gute euch

Reinhard
Sitze am warmen Ofen und Reise innerlich mit euch....

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