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Anreise und Zion Nationalpark

Veröffentlicht: 20.10.2021

11.10. Wieder war es eine bitterkalte Nacht und alles ist gefroren. Dafür werden wir mit schönen Nebeln über dem See belohnt. Wir fahren nach Circleville wo wir in einem typisch amerikanischen Café frühstücken. Auch das ist für einmal typisch amerikanisch: Spiegeleier, Speck und Hash Brown (Rösti) mit Toastbrot – wir teilen uns einen Teller wohlgemerkt, die Mengen sind einfach krass hier.

Wir erfahren, dass wir die Lotterie für die Subway gewonnen haben, juppieh! Wir haben sogar doppelt Glück, da wir uns für zwei Tage angemeldet hatten und nun für beide gezogen wurden.

Wir fahren also weiter in den Zion Nationalpark. Da das Wetter für Dienstag schlecht wird (Regen und Schnee) melden wir uns für den Mittwoch an. Im Zion erfahren wir dann, dass wir am Dienstag nochmals antanzen müssen, da die Permits jeweils nur einen Tag im Voraus vergeben werden. Das bedeutet für uns: jetzt eine Stunde zurückfahren, dann wieder je eine Stunde rein und zurück morgen… wir sind langsam müde vom vielen Fahren. Wir zotteln wieder ab und suchen uns einen Schlafplatz. Die ersten beiden Campings sind voll besetzt und es sieht schlecht aus, es sei Columbus Day heute, was auch immer das bedeut!? Also fahren wir zu den Yant Flats, drehen aber wieder um, da das Wetter so schlecht aussieht und wir auf einer Dirtroad fahren müssen, auf der du nicht sein willst wenn es regnet! Genervt davon das heute so gar nichts klappen will, fahren wir nach Leeds und finden endlich einen Campingplatz. Yacik, polnischer Dauergast seit einem Jahr auf dem Camping ruft extra Janet die Besitzerin an (ein Ausbund an Ironie und Sarkasmus) und wir finden einen Schlafplatz neben dem Bathhouse mit Dusche – ein Luxus. Danach kaufen wir uns feines Bier und lassen den restlichen Tag verstreichen. Wir finden irgendwo auf der Strecke auch unseren Humor wieder und können den Abend geniessen. Gegessen wird im ansässigen mexikanischen Restaurant, wobei wir uns an einem der Kellner der völlig überflüssig zu sein scheint, amüsieren.

In der Nacht beginnt es zu regnen und zu schneien!

12.10. Als wir erwachen ist der Himmel immer noch verhangen und die Luft ist winterlich kühl. Wir gönnen uns eine ausgedehnte, heisse Dusche und machen uns danach gemütlich auf den Weg in den Zion um das Permit für die Subway abzuholen. Heute hat es definitiv weniger Leute und wir finden rasch einen Parkplatz. Die Rangerin am Schalter ist streng und „macht einen schier Angst“ vor der Tour. Aber eben – sie weiss ja nicht wie erfahren oder unerfahren die Klientel ist die jeweils vor ihr steht. Und wenn etwas passieren sollte, müssen sie ausrücken um die Leute zu retten.

Mit dem Permit im Sack gönnen wir uns einen Belohnungsflight in der Parkeigenen Brewery. Was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag? Die Wolken verziehen sich und es wird etwas wärmer, so beschliessen wir den West Rim vom Zion zu erwandern, da der Observation Point geschlossen ist wegen Steinschlag. Endlich wieder zu wandern und sich zu bewegen tut so gut! Wir blühen richtiggehend auf und erfreuen uns an den tiefen Schluchten und den mit Schnee gepuderten roten Bergen – fantastisch!

Wenn wir schon da oben sind, machen wir auch noch den Abstecher auf Angel’s Landing. Vor 6 Jahren waren wir gemeinsam das erste Mal hier oben. Damals hatte es schrecklich viele Leute und jemand verstreute die Asche in einer Zeremonie, es war sehr speziell. Dieses Mal hat es weniger Leute und dafür noch drei kalifornische Condore die ihre Runden segeln. Jedes Mal wenn einer knapp über die Köpfe schwebt, hört man ein langgezogenes „swusch“ der Flügel, es ist wunderschön und sehr eindrücklich. Wir treffen Ty, ein Flasflood Wasserfallfotograf mit dem wir ein bi suchen plaudern.

Erst bei Sonnenuntergang sind wir wieder unten im Tal und machen uns auf den Heimweg zum Campingplatz. Roman kocht uns Znacht und ich räume schon einmal den Wagen um und koche Eier für den Hike von morgen. Gemeinsam geniessen wir den Abend.

13.10. Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir fahren gleich zum Trailhead und essen dort ein kleines Frühstück. Danach steigen wir in den Canyon runter und machen uns auf zur Subway. Wir überqueren den Bach etliche Male, balancieren über Steine und kraxeln dem Bachbett entlang – es fägt sehr! Zu guter Letzt wird der Canyon oben immer enger, und das Bachbett verbreitert sich zu einem Fluss. Das Wasser ist jedoch nicht tief und wir balancieren uns von einer halbwegs trockenen Stelle zur Nächsten. Die Subway Section selbst ist wunderschön wenn das Licht in das Tunnelähnliche Gestein scheint und da wir früh unterwegs waren, hat es auch nur 2 weitere Paare.

Man könnte zwar noch weiter in den Canyon hinein, aber dann müsste man schwimmen! Das lassen wir also lieber sein – das wäre ein Abenteuer für den Sommer. ;)

Auf dem Rückweg finden wir einen sonnigen Stein für die Mittagspause und nach 2 Stunden „Balancierplausch“ sind wir dann auch zurück beim Auto. Das waren tolle 15 Kilometer.

Auf dem Rückweg zum Camping kaufen wir noch ein. Danach kümmern wir uns um die Wäsche, essen frisch zubereitete Guaca und geniessen die Herbstsonne die uns auf den Pelz scheint. Roman schreibt am Blog weiter und es ist sehr gemütlich und entspannt. Gegen Abend lernen wir dann noch Walter kennen, unseren Wohnwagen-Nachbar und pensionierter und passionierter Pickleballspieler. Die Olympischen Spiele der Senioren finden in St. George statt und er ist dabei! Wir plaudern ein wenig bis Walter zu seiner Dinner-Verabredung muss. Wir haben uns so viel Guacamole gemacht, dass wir das Abendessen schlicht weglassen.

Stattdessen gehen wir früh zu Bett. 

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