Anreise und Capitol Reef Nationalpark

9.10. Flagstaff ist der Ausgangspunkt für den Grand Canyon. Da wir ihn schon letztes Mal gesehen haben lassen wir ihn dieses Mal aussen vor und fahren Richtung Page. Vorher bestaunen wir den Horseshoe Bend, der inzwischen 10 Dollar Eintritt kostet. 300m unter uns fliesst der Colorado River in einer riesigen Aareschlaufe an uns vorbei, ziemlich eindrücklich!

In Erinnerungen schwelgend fahren wir nach Page um dort in unserem Lieblingsrestaurant zu Mittag zu essen. Wie geplant öffnet es just in dem Moment als wir ankommen und wir geniessen das wunderbare Fleischangebot der umgebauten Tankstelle: Ribs, Brisket, Pulled Pork mit Kartoffelsalat und Coleslaw. Wir wurden nicht enttäuscht! Da heute ein 7 Stünder an der Reihe ist, müssen wir uns ranhalten und weiterfahren. Im Escalante Visitor Centre erfahren wir dass die Cottonwood Canyon Road wegen der starken Regenfälle unbefahrbar ist. Das heisst rund eine Stunde Umweg fahren. In Torrey angekommen finden wir spontan eine Cidery, die von einem ehemaligen Neurowissenschaftler und seiner Frau betrieben wird. Etta Place, eine Outlaw die mit Butch Cassidy und Sundance Kid um die Häuser gezogen ist, ist die Namengebende der Apfelbrauerei. Das Tasting ist von hohem Niveau und wir kaufen ein T-shirt und einen Cidre bevor wir auf dem Sunglow Camping unser Abendessen zubereiten. Es ist inzwischen so kalt, dass die Pasta nach einem Drittel Teller schon kalt sind. Auch die Nacht ist an der Wohlfühlgrenze, unsere Scheiben gefrieren auf der Innenseite…

10.10 Erik hat uns zwar zurückgeschrieben aber vergessen, dass wir nicht telefonieren können. Somit werden wir ihn wohl nicht wiedersehen…Die Bakery von Torrey hat die besten Gipfeli die wir bis jetzt in den Staaten gegessen haben! Der Kaffee lässt indes zu wünschen übrig. Um 8:00 holen wir unseren Jeep ab um in das Cathedral Valley zu fahren. 200 Dollar plus Selbstreinigung sind kein Zuckerschlecken… Um an die entsprechenden Karten der Backroads zu gelangen, fahren wir zum Visitor Center des Capitol Reef National Park. Ratet einmal wer direkt neben uns parkiert? Erik! Er ist voll dabei und wir nehmen ihn auf unsere knapp 240km lange Rundreise durch den Park mit! Was für ein unglaublich schöner Zufall! Wir freuen uns alle sehr nochmals miteinander unterwegs zu sein. Die Fahrt durch den Fluss und durch die Wüste meistert Amelia souverän. Unterwegs gibt es schöne Aussichten und einen Mittagsstopp. Wir stellen das Essen, Erik das Dessert und die Soda. Nach tollen Gesprächen und vielen Kurven machen wir noch einen Umweg zu einem speziellen Ort, den ich vor ca. 1.5 Jahren auf der Seite eines Deutschen Fotografen gesehen hatte. Die Gesteinsschichten kannte ich von meinen Besuchen, und es dauerte nicht lange, bis ich den Ort auf Google Maps gefunden hatte. Der Bekanntheitsgrad des Ortes hat inzwischen schon zugenommen und das BLM (Bureau of Land Management) hat den direkten Zugang mit Jeeps gesperrt. 1 Meile zu Fuss hat noch niemandem geschadet und wir stehen kurz darauf vor dieser wunderschönen Felsnadel inmitten eines Amphitheaters von graugelbem Stein. Es hat sich wirklich gelohnt hierher zu kommen!

Danach fahren wir zurück nach Torrey und wollen den Jeep waschen. Doch weit gefehlt: die Waschanlage ist zu, unsere im Preis inbegriffenen Kilometer aufgebraucht und die Zeit drängt. Wir verabschieden uns von Erik und seinem offerierten Bier (das nächste Wiedersehen ist schon halb geplant :)) und fahren ins nächste Dörfli um den Jeep zu putzen. Am Ende sind wir 6 Minuten zu spät und die Besitzer zucken nicht mit der Wimper und berechnen jeden einzelnen Kilometer. Nun denn.

Das auserkorene Restaurant ist leider voll besetzt und so fahren wir weiter und essen in einem völlig schrägen Restaurant zu Abend. (Halb asiatische Küche, gemischt mit italienischer, jeder Restauranttester hätte seine Freude daran). Gestärkt fahren wir nochmals fast eine Stunde um im Otter Creek State Park ein ruhiges Plätzchen zu finden.