Veröffentlicht: 23.05.2018
Gut gelaunt starteten Ansgar und ich mit den Motorrädern Richtung Vietnam, um dort unseren Papa Rudolf zu treffen.
Schon nach zwei Stunden verließen wir die geteerte Straße und fuhren auf einer rotbraunen lehmigen Dirtroad immer bergauf. Bereits am ersten steileren Hang hing ich fest (da ich zu spät runter geschalten hatte) und konnte nicht vor und nicht zurück. Mir kamen zum Glück direkt ein laotisches Paar und Ansgar zu Hilfe und weiter ging es in vielen Kurven die z.T. sehr steilen Feldwege hinauf ins Bergland von Laos. Mein Mantra an diesem Tag wurde "Meter für Meter" und ich konzentrierte mich fast ausschließlich auf den Weg direkt vor mir.
Die paar Tage waren sicherlich einer der größten Herausforderungen meiner Reise. In Deutschland hatte ich vor ein paar Jahren noch halbe Nervenzusammenbrüche wenn ich mal Auto fahren musste und in Laos fuhr ich mit voll bepacktem Motorrad auf schlechten Straßen und Feldwegen durch die Berge. Teilweise war es bitterkalt, sodass wir unsere Hände kaum noch spürten oder es regnete stark, wir fuhren in Serpentinen durch den Dschungel, hatten Motorradprobleme oder in der Dämmerung immer noch keine Unterkunft zum Schlafen. Doch letztlich hat sich immer etwas ergeben und wir erlebten täglich neue Überraschungen und wuchsen daran.
Das erlösende Feuer zum Aufwärmen nach einem bitterkalten Tag. Danach gab es noch ein paar Schnäpse hausgebrannten LaoLao und Karaoke :)
Nach einigen Tagen erreichten wir Sam Neua nähe der Grenze nach Vietnam und entschieden wg. der Kälte mit dem Bus weiter zu reisen. Also Bikes hoch aufs Dach und rein in den Bus über die Grenze nach Thanh Hóa.
Und ich war echt froh diese Strecke im Bus zu sitzen und nicht auf dem Motorrad :)
Von Thanh Hóa aus fuhren wir mit dem Zug nach Hanoi.