Wolfgang Zander
Wolfgang Zander
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NORWEGEN 2019 - Teil 3: Mit dem Leihwagen durch Fjordnorwegen

Veröffentlicht: 27.10.2020

Es gibt Abbildungen von Orten, die eine sehr suggestive Wirkung auf mich haben. Abbildungen, die mir aus diversen Sachbüchern zum Thema Reisen oder aus anderen einschlägigen Bildbänden seit Jahren bereits bekannt sind, während ich an den Orten selbst bis dato nicht gewesen bin. An Orten, die aufgrund der suggestiven Wirkung der Bilder eine unbeschreiblich starke Anziehungskraft auf mich ausüben . . . - Genau dort will ich irgendwann einmal stehen, denke ich mir dann beim Betrachten dieser Bilder. Genau dort, wo die unterschiedlichen Urheber dieser Bilder beim Fotografieren gestanden sind. Ganz genau so will ich die betreffenden Orte dann betrachten können. Sie so betrachten, wie sie sich auf den mir bekannten Bildern darstellen.

Zwei solche Orte, die mir bis dato nur aus Bildern bekannt gewesen sind, wollen wir heute besuchen: Die sehenswerte und mythologisch verwunschen wirkende Stabkirche in Borgund sowie den berühmten Wasserfall des Voringsfossen.

Um von Bergen aus allerdings dorthin zu gelangen, ist es ohne Alternative notwendig, einen Mietwagen zu organisieren. Und so starten wir bereits um dreiviertelzehn am Vormittag los, da wir, was Fahrzeit und Entfernung betrifft, eine gewaltige Tour vor uns haben. Um 21:00 macht der Autovermieter außerdem dicht, und bis dahin wollen wir, um keinen Aufpreis bezahlen zu müssen, den Wagen zurückgegeben haben.

220 Kilometer sind es bis Borgund, und dreieinhalb Stunden Fahrzeit sind in Norwegen dafür schon einzurechen. Eine erste Pause aber legen wir nach knapp zwei Stunden am Twinnefossen ein, bevor es über Aurland und den 25 Kilometer langen Laerdalstunnel nach Borgund geht. Die Stabkirche selbst mag ich nun gar nicht näher beschreiben. Die Wirkung der Bilder allein soll die Faszination, die derartige Orte auf mich ausüben, widerspiegeln.

Zurück fahren wir jetzt wieder über Aurland, am Twinnefossen nochmals vorbei Richtung Eidfjord. Über eine außergewöhnlich abenteuerlich angelegte Straße, die sich in Kehrtunnel wie ein Korkenzieher auf die Hochfläche der Hardangervidda hinaufschraubt, gelangen wir zum Voringsfossen. Über insgesamt 183 Meter stürzen die Wassermassen dort ins Tal hinunter. Stundenlang könnte ich dem Spektakel zuschauen, aber die Zeit drängt. Fast 18:00 ist es, und bis Bergen sind noch 170 Kilometer zurückzulegen. Der Schädel beginnt mir nach insgesamt neun Stunden Autofahrt nun auch schon zu rauchen. Nur die Leidenschaft, mit der ich reise, treibt mich weiter voran, und so erreichen wir Bergen noch rechtzeitig, wo ich um exakt 20:48 das Rückgabeformular unterschreibe und der Dame von der Vermietung den Autoschlüssel in die Hand drücke. 

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