Veröffentlicht: 29.10.2020
Mit der berühmten Bergenbahn, die als eine der schönsten Bahnstrecken Europas gilt und mit der zu fahren ein Abenteuer für sich allein schon ist, sind wir am Nachmittag Richtung Oslo unterwegs, wo wir, die Hauptstadt links liegen lassend, nur übernachten, um gleich am nächsten Tag um acht Uhr in der Früh mit dem Zug nach Trondheim zu fahren.
Bergen ist schön und wirklich sehenswert gewesen. Trondheim aber markiert, was norwegische Städte betrifft, meine eigentliche Favoritin. Gut eineinhalb Tage wollen wir hier nun verweilen, in Wolken verhangenen und Regen durchtränkten Tagen den bizarren Zauber auf uns einwirken lassen, der sich aus dem Kontrast zwischen düster und manchmal bedrohlich wirkender Himmelskulisse und der lebendig und bunt erscheinenden Stadtlandschaft ergibt, um wieder ein Stück tiefgreifender Faszination mitzunehmen, die ein Leben lang in der Seele dann weiterleuchtet.
Eineinhalb Tage bedeutet zum ersten Mal auf dieser Reise auch, Zeit und Muße genug zu haben, um all das Beeindruckende und Sehenswerte, das Trondheim zu bieten hat, in beständig gesteigerter vertiefender Wiederholung sehr ausgiebig und intensiv betrachten, besichtigen und bestaunen zu können. Gut ein halbes Dutzend Mal habe ich mir, auf mehrere Sequenzen verteilt, die links und rechts des Flusses Nidelva aufgebauten hölzernen Speicherhäuser und den altehrwürdigen Dom angesehen. Den Nidaros-Dom, der für sich alleine schon eine Besonderheit darstellt, da er den nördlichsten aus dem Mittelalter stammenden gotischen Bau der Welt markiert und darüber hinaus überhaupt die einzige gotische Kathedrale Norwegens ist.
Während wir anschließend durch den malerischen Stadtteil Möllenberg mit seinen Bars und Cafes Richtung Innenstadt spazieren, den Stiftsgarden und ein paar Speicherhäuser passieren, darf eine weitere Besonderheit dieser Stadt keineswegs unerwähnt bleiben: In Trondheim findet man den nördlichsten Straßenbahnbetrieb der Welt. Und während es nun wieder regnet, fahren wir damit bis zur Endstation hinaus und genießen einmal noch den Blick auf die Stadt, bevor wir uns zum Abschluss den Hafen anschauen, wo wir einmal mehr etwas Außergewöhnliches und Bemerkenswertes entdecken: Eine sich hebende Eisenbahnbrücke über der Hafenzufahrt. Als Bonusbilder sozusagen, habe ich zwei Fotos davon am Ende meiner Bilderserie angehängt. Das Schauspiel der sich hebenden Brücke selbst ist jedoch ein weiteres Erlebnis der Extraklasse gewesen, das unvergesslich in meinem Kopf nun abgespeichert bleibt.