django_offroad
django_offroad
vakantio.de/django_offroad

3.Teil: Bosnien nach Montenegro

Veröffentlicht: 20.09.2017

Den entscheidendsten Vorfall am Tag zuvor hatte ich vergessen zu erwähnen. Die nassen Straßen in Bosnien waren enorm glatt. Wenn dort ein Warnschild mit einem schlingerndem Auto steht, ist das in Bosnien, aber auch in Kroatien, wirklich ernst zu nehmen. Beim abbremsen und beschleunigen mussten wir sehr vorsichtig sein und dennoch hat es mich irgendwann gelegt. Auf gerader Strecke hatte ich nur leicht das Gewicht verlagert um nicht über einen dicken Bitumenstreifen zu fahren, da überholte mich auch schon mein Hinterrad. Gegenverkehr und das Auto hinter mir bremsten zum Glück geistesgegenwärtig ab. Die Leute waren sehr hilfsbereit, halfen mir die Maschine auf zu heben, was ich alleine nicht schaffte, da ich auf dem rutschigen Boden selbst mit Stiefeln keinen festen Stand fand. Sie boten mir direkt an mich ins Krankenhaus zu bringen, glücklicherweise war jedoch nichts passiert, außer, dass es den Kofferträger verbogen hatte. Selbst an der Regenjacke, welche ich über der Motorradjacke trug, war keinerlei Abrieb zu erkennen, so glatt war die Straße.

Der zweite Tag in Bosnien gestaltete sich, auch auf Grund des besseren Wetters als angenehmer.

Überraschend war, dass wir schon hier ungeplanter weise relativ viel offroad fahren konnten, da die in den Karten verzeichneten Landstraßen nicht mehr geteert waren, auch die provisorische Brücke aus rostendem Stahl und teils fehlenden Holzbalken wirkte abenteuerlich, unter dieser Brücke war noch die originale, im Krieg gesprengte Brücke zu sehen.

Auf der heutigen Tour waren nun auch vermehrt die Warnhinweise auf Mienen rechts und links der Straße zu sehen.

An der Grenze wurden dieses mal auch mein Pass, sowie Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte kontrolliert und eingegeben, es gab aber keinerlei Probleme, dass ich bei der Einreise nicht kontrolliert wurde, meine Bedenken waren also umsonst.

In Montenegro angekommen, fällt direkt auf, dass hier wesentlich weniger Müll in der Landschaft liegt, generell wirkt alles besser wieder aufgebaut, auch hier gibt es einiges an Ruinen und streunenden Hunden, aber in einem wesentlich geringerem Maße.

Direkt hinter der Grenze erwartete uns eine grandiose Landschaft. Zuerst über gut ausgebaute Straßen mit in den Fels gehauenen unbeleuchteten Tunneln entlang des Piva-Stausees, dann kleinere gewundene Straßen durch den Durmitor-Nationalpark . Vorsicht, hier liegt überall Geröll auf der Fahrbahn. Das Ziel war Zabljak, genau genommen das Kamp Razvrsje. Hier bezogen wir ein günstiges Apartment, in der Hoffnung unsere Kleidung etwas trocknen zu können. hier oben au ca 1500m Höhe war es abends dann doch schon sehr frisch.

Nach der Anreise gab es natürlich zur Begrüßung einen Schnaps, und da wir durchgefroren waren, direkt einen türkischen Kaffee hinterher.

Auf die Frage, wo wir einkaufen könnten, weil wir unter anderem noch Wasser bräuchten, bekamen wir auf Deutsch die Antwort, dass das Leitungswasser in Montenegro trinkbar wäre, hier sei es nicht wie in Deutschland. :) Wir hielten uns dennoch erstmal an die Hinweise, aus verschiedenen Foren und Reiseführern, dass man es nicht unabgekocht trinken sollte. Da die Heizung nicht funktionierte musste der Backoen unser Zimmer heizen.

Nun waren wir an unserem ersten Ziel angekommen. Hier wollten wir vier Nächte bleiben und in den kommenden Tagen in der Umgebung Touren fahren.

Fazit des Tages (Und im Grunde auch der ganzen Reise): Alles funktioniert irgendwie, aber nichts richtig. Im Folgenden nur noch als Balkanstyle bezeichnet.


Antworten

Montenegro
Reiseberichte Montenegro
#motorrad#offroad#tenere#bosnien#balkan#montenegro#durmitor