Dibbeldabbeldour-Südsee-Teil 2
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13.-14.04.2019 # Whakatane

Veröffentlicht: 19.04.2019

Am Samstag machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück bei bestem Spätsommerwetter auf den Weg nach Rotorua. Das ist die nächste größere Stadt, ungefähr 100 km nördlich von Whakatane. Maike möchte gern Kiwis sehen und dort gibt es die beste Möglichkeit. Mich zieht es derweil in den dortigen Musikladen, weil ich noch ein Ukulelen-Case besorgen will. Unterwegs passieren wir einige größere Seen, die zum Tauchen einladen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja in der Zukunft mal etwas.

In Rotorua angekommen, haben wir in kurzer Zeit alle Besorgungen erledigt. Ich bekomme zwar nicht ganz das, was ich haben will, aber zum Trost gibt es noch ein neues Jäckchen für mich. Nach einem Kaffee bei Starbucks geht es direkt zum Rainbow Springs Wildlife and Naturepark. Der Eintritt ist mit 40 NZD p.P. nicht gerade günstig, aber es lohnt sich auf alle Fälle. In diesem Park gibt es neben allerlei anderem Getier auch eine Kiwi Hatchery, also eine Art Aufzuchtstation. Der Wappenvogel der Neuseeländer ist in seinem Bestand ziemlich gebeutelt worden und man kümmert sich hier aufopfernd um die Arterhaltung. In einem speziellen Kiwi- Haus gibt es neben einer Menge Aufklärung auch einen separaten Raum, in dem man die seltsamen, flugunfähigen Vögel dann auch live betrachten kann. Der Raum ist abgedunkelt und man wird eindringlich ermahnt, möglichst keine lauten Geräusche zu machen. Fotografieren ist leider nicht gestattet, wäre aber wegen dem Sicherheitsglas eh etwas schwierig. Aber wenigstens gesehen haben wir sie mal.

Als nächstes bringen uns Lutz und Blake zu den Thermal Pools in Waikite Valley, etwas außerhalb von Rotorua. Nachdem wir unterwegs in der Waiotapu Taverne noch schnell ein leckeres Mittagessen eingenommen haben, erwarten uns dort mehrere heiße Pools mit unterschiedlichen Wassertemperaturen. Die werden aus einer mineralreichen natürlichen Quelle gespeist und der heißeste bringt es auf 43 Grad. Obwohl es den ganzen Tag überwiegend sonnig war, frösteln wir nach unserem Lunch im Schatten schon ein wenig. Da kommt ein heißes Bad gerade richtig und wir verbringen mehrere Stunden mit dösen und relaxen in dem heißen Wasser. Herrlich.

Kurz bevor die Sonne untergeht verlassen wir unsere Badewanne und fahren wieder in Richtung Rotorua. Dabei machen wir noch einen Stop an der Waiatopu Scenic Reserve und schauen uns einen Mud Pool an. Das ist ein unterirdisch gespeister See aus Schlamm, in dem es fortwährend blubbert und der kleine Matschfontänen ausstößt. Witzig anzusehen, es stinkt nur gewaltig nach Schwefel.

Zu Abend essen wir dann im Novotel in Rotorua. Das ist zur Zeit gut besucht und dementsprechend voll ist auch das Restaurant. Gut, dass Blake einen Tisch reserviert hatte, so müssen wir nicht lange warten. Nur Löffel sind wohl gerade Mangelware, so dass wir unsere mühselig ergatterten unter Servietten verstecken, wenn wir ans Büffet gehen :-) Nachdem wir uns davon alle reichlich bedient haben, fahren wir wieder nach Whakatane, wo wir satt und zufrieden gegen halb zehn ankommen. Blakes Mum hatte sich tagsüber um die Hunde gekümmert, so dass sie jetzt nur noch eine kurze Spielrunde im Wohnzimmer bekommen. Ein 12-jähriger Schotte aus Lutz‘ Hausbar rundet einen superschönen Tag perfekt ab.

Am nächsten Morgen stehen wir etwas eher auf. Da unser Flieger zurück nach Auckland erst am Nachmittag geht und die Wettervorhersage beste Bedingungen verspricht, wollen unsere Gastgeber mit uns eine Bootstour aufs Meer machen. Mit dem eigenen Boot, versteht sich. Also holen wir die ‚4in Kiwi‘ aus der extra angemieteten Garage und fahren zum Hafen. Wir sind nicht die Einzigen, die Einschiffen wollen, denn an der Slipanlage ist schon mächtig Betrieb. Aber nach zehn Minuten ist unser schnittiges Schiff im Wasser und wir fahren in Richtung Whale Island. Als Lutz ‚den Hebel auf den Tisch legt‘, spüren wir, wie viel Kraft der Außenborder entwickelt. Meine Mundwinkel gehen nach oben, während Maike hofft, dass ihre Tablette wirkt.

In der Nähe der Insel ankern wir eine Weile. Die ganze Tour ist ja nicht nur zum Spaß gedacht, sondern hat auch einen praktischen Grund. Das Abendessen soll besorgt werden. Und so tun wir, angeleitet von den zwei Profis, schon wieder etwas, was wir sonst nie tun. Wir fischen bzw. angeln. Ziel ist es, je einen ausreichend großen (das wird ab und zu im Hafen kontrolliert) Fisch für Lutz, Blake und Blakes Mum zu fangen.

Obwohl wir in regelmäßigen Abständen etwas an der Rute haben, müssen wir noch zweimal unseren Standort wechseln, bis wir endlich etwas Brauchbares herausziehen. Ab und zu haben wir den Eindruck, dass wir immer den gleichen Fisch an der Angel haben. Der Eindruck verfliegt, als ich mit einmal zwei Stück unterschiedlicher Arten auf einmal herausziehe. Aber das hat nur statistischen Wert, denn auch die beiden sind zu klein und wandern unverzüglich wieder zurück in ihr Element. Maike fängt derweil den dicksten Fisch. Leider taugt der nicht zum Braten, sondern muss geräuchert werden. Hat er wohl Glück gehabt und darf auch weiter schwimmen. Schließlich haben wir mit vereinter Kraft das Tagesziel erreicht und widmen uns dem Sightseeing.

Die Insel ist zum Einen landschaftlich sehr reizvoll und zum Anderen bekannt für ihre Robbenpopulation. Man darf zwar nur mit geführten Touren an Land gehen, aber selbst zum fotografieren vom Boot aus, lohnt es sich, hierher zu fahren. Als wir die Insel umrunden, bewundern wir zuerst die Elefantenfelsen, bevor wir zu den Robben kommen. Einige sonnen sich auf den Steinen am Ufer, während andere einfach träge auf dem Wasser dösen. Wenn das Wasser wärmer wäre, könnten wir jetzt sogar mit ihnen schnorcheln. So nah haben wir sie wohl noch nie erlebt.

Auf dem Weg zurück darf ich bis kurz vor den Hafen den Steuermann machen. Das macht Laune. Ich glaube, wenn ich mal groß bin, will ich auch ein Böötchen haben ;-)

Zurück am Haus machen wir gemeinsam zu den Klängen von Queen das Boot noch gründlich sauber. Es war wohl seine letzte Fahrt für diese Saison. Der Herbst nähert sich mit großen Schritten und solche Bedingungen wie heute wird es so schnell nicht wieder geben.

Nach einem schnellen Imbiss mit Fotoshooting auf der Terrasse ist es schon wieder einmal Zeit für uns. Auf dem Weg zum Flughafen bringen wir noch schnell das Boot zurück in die Garage, bevor wir pünktlich am Check-in sind. Aber eilig hat es hier keiner, sodass wir uns noch ausgiebig verabschieden können.

Vielen Dank für das wunderschöne Wochenende, Lutz und Blake! Ihr wart wirklich super Gastgeber und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen. Thanks a lot for an awesome weekend, Lutz and Blake! You have been really super hosts and we look forward to a soon good reunion.

Nachdem uns die kleine Metro III der Air Chathams wieder sicher nach Auckland gebracht hat, halten wir 30 Minuten lang vergeblich nach unserem Kiwi-Taxi Ausschau, dass uns wieder zum Naumi Hotel bringen sollte. Dann beschließen wir, uns nach einer anderen Option umzuschauen. Ein Taxifahrer erzählt uns von dem Shuttlebus, der verschiedene Flughafenhotels mit den Terminals verbindet. Also kaufen wir uns zwei Tickets und nach fünf Minuten kommt der Yellowbus auch schon. Wir sind froh, dass wir zuerst einsteigen, denn am internationalen Terminal wird es so voll, dass es keine Sitzplätze mehr gibt. Stattdessen macht sich so manches, an der Seite abgestellte Gepäckstück auf seinen Rollen selbständig und irrt durch den Gang.

Wir sind etwas später am Hotel, als wir geplant hatten. So verzichten wir auf eine Fahrt in die Stadt, wo wir eigentlich noch auf den Skytower hoch wollten. Stattdessen videochatten wir lieber mit den Ore Mountains (dem Erzgebirge) und essen anschließend gleich im Hotel etwas.

Als die Taschen wieder umgepackt und der Schlaftrunk leer ist, fallen wir geschafft ins Bett. Morgen früh geht es auf die Insel. Noch einmal früh aufstehen, dann ist endlich Urlaub :-)

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