Veröffentlicht: 12.12.2023
5 Uhr morgens, es ist dunkel, es regnet, der Nachtbus wirft uns in Windeseile am Highway aus, der Taxisfahrer lässt ausversehen die Jacken in den Dreck fallen und das Hotel hat erst in 8 Stunden ein Zimmer frei. So startet unsere Etappe in Hoi An, einer malerischen Stadt im Zentrum Vietnams – was sich uns aber erst später offenbart.
Erstmal mussten wir uns ordentlich sortieren. Was macht man in 8 Stunden Dauerregen und im Morgengrauen? Erstmal den Frust rauslassen, durchatmen und im Straßenkaffee auf den bunten Kinderstühlchen einen vietnamesischen Kaffee mit viel Kondensmilch nehmen, Zucker hilft ja beim denken und dann in die Stadt aufbrechen und schauen, wo es ein trockenes Plätzchen gibt. Nach viel weiterem Kaffee mussten wir einsehen, hier geht heute nichts mehr. Den Marktfrauen sind quasi die Fische wieder in den Fluss gesprungen, das Wasser stand in den Straßen und es war einfach alles doof. Irgendwie ging auch der Tag vorbei und dann…
Die einzige nicht von Kriegen zerstörte Stadt an der Küste zeigt uns ihre bunte, lebensfrohe und in den Straßen hinter dem Touristenangebot auch ursprüngliche Seite. Die Bilder sprechen hier für sich. Damit Robert noch besser einfangen kann, was wir erleben – gab es hier zum Geburtstag auch einen Straßenfotografie-Workshop mit einem richtigen Profi.
Die kleinen Gassen der Stadt mit ihren gelben Häusern sind mit bunten Lampions geschmückt. Abends fahren leuchtende Fischerboote über den Fluss und Menschen lassen kleine Laternen zu Wasser, um ihre Wünsche auf Reisen zu schicken. Schon sehr kitschig, aber herzerwärmend. Die meisten besuchen den Ort wirklich nur am Abend, so dass wir auch viel Zeit hatten, um ganz in Ruhe zu Genießen und in den vielen Tempeln Andacht zu halten.
Genuss und Zumutung gehen Hand in Hand, das hat uns Hoi An nochmal deutlich spüren lassen. Das Genießen, was gut tut und bei dem Rest gewiss sein, irgendetwas will es uns sagen…
Kathleen