Mit 125ccm von sozialistischen Alleen ins abenteuerliche Bergland

Veröffentlicht: 20.12.2023

Das Moped fahren haben wir sehr liebgewonnen und auch der Hintern ist ausdauernder geworden und hält jetzt länger durch. Unser Weg führt aus der Großstadt Vinh über das Geburtsdorf von Ho Chi Minh (mit wunderschönem Park) zu einem kleinen Homestay mitten im Teeanbaugebiet. Hier gab es tatsächlich mal andere Reisende, die wie wir per Moped das Land entdecken. Ein Abend um zusammen Erfahrungen auszutauschen war schön, sich immer an Hostels zu treffen, wo alle Reisende sind, wäre für uns nichts. Wir lieben unsere Ruhe und die Kontakte zu den Menschen vor Ort, so groß die Sprachbarriere manchmal auch sein mag.

Das Bergland des Pu Mat Nationalparkes hat uns vier wunderbare Tage geschenkt mit lieblichen Tälern, kantigen Bergen, Tee- und Reisterrassen, jeder Menge Bauernhoftieren und grasenden Wasserbüffeln, die quasi auf der Dorfstraße zuhause sind.

Der absolute Hammer war, dass wir auf unserem Weg in eine Ehrenfeier für ein verdientes Mitglied der Dorfgemeinschaft gestolpert sind. Wie alt der Würdenträger war, ist uns unbekannt, seine Brust war voller Abzeichen und wir haben wirklich oft auf ihn mit Reisschnaps angestoßen. Die lokale Englischlehrerin wurde schnell hinzugeholt, um zu übersetzten und jetzt werden wir auch bald digital in ihrem Unterricht dabei sein. Die Kinder sprechen die Sprache ihrer Minderheit und zur Einschulung kaum vietnamesisch, da ist die Bereitschaft, Englisch zu lernen eher gering, vielleicht können wir ein wenig motivieren.

Die Kinder in den Dörfern haben uns oft sehr überrascht angeschaut und einen Moment gebraucht um zurück zu winken oder ein paar Worte zu wechseln. Wir durften hier eine Willkommenskultur genießen, ob beim Ehrentag, beim Ochsenduell oder am Markstand, die uns sehr berührt hat.

Und da war da noch dieser eine Tag, wo unser Bungalow einfach in den Wolken versunken ist und wir bei Märchenfilmen den dritten Advent genossen haben. Auch das gehört für uns zum Leben auf Reisen dazu.