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Training für den Iron Man oder Urlaub?

Veröffentlicht: 11.06.2019

Tag 1: 

Leute, Leute, Leute. Da bin ich wieder. Fix und Fertig vom Tag, der Rücken brennt, der Schädel brummt und die Beine sind wie Gummi. Ihr denkt euch jetzt bestimmt warum, aber das ist leicht erklärt. 

Der Tag startete putzmunter um 5 Uhr - ja, ich war wach, weil ich ausgeruht war und nein, ich steh sonst nicht so früh auf. Jedenfalls habe ich mir dann schön Frühstück gemacht, was ich bei nahezu Sonnenaufgang auf der Terasse essen konnte. Das war schon mal ein 1A Start in den Tag. Ich bin auch direkt um halb neun losmarschiert - Ziel: irgendwie ans Meer kommen, allerdings zu fuß, weil ich ja weder Auto, Fahrrad oder Moped hatte. Das war auch alles ganz erträglich, bis Kilometer 7 sich näherte und noch kein Strand in Sicht war. Ich hab die Größe der Insel einfach falsch eingeschätzt muss ich an dieser Stelle mal sagen. Jedenfalls habe ich dann ENDLICH den Strand nach 10km Fußmarsch am morgen erreicht. Es war so schön! Stundenlang mutterseelenallein, einsam und verlassen am tiefblauen Meer mit weißem Sand. Wirklich ein Träumchen. 

So strichen die Stunden ins Land und ich entschloss mich zur Mittagszeit auf Essenssuche zu gehen und anschließend noch zur schwimmenden Königin Emma Brücke zu spazieren. Gesagt getan. Ich hab in meinem Reiseführer gelesen, dass kleine Essensstände richtig gut sein sollen. Wie der Zufall es so wollte, hab ich dann auch einen kleinen Stand an der Straße gefunden. Eine korpulente schwarze Mutti (vermutlich, will ihr nicht unterstellen, dass sie Kinder hat) strahlte mich über beide Ohren an. Ich fragte sie nach ihrem Lieblingsgericht und das bereitete sie mir dann auch direkt zu, nachdem wir eine Runde gequatscht hatten: Mini-Rippchen. Jaaaaa, eigentlich bin ich wieder Vegetarier, aber auf der Insel würde ich vermutlich verhungern, deswegen cheating-time! So genoss ich dann mit Blick aufs Meer die guten Stücke - sehr lecker, frisch und nicht teuer! Ein Hoch auf richtiges Streetfood und nicht die Pseudo-Scheiße aus Berlin!

Danach wie geplant zur Brücke und ein wenig durch die Innenstadt spaziert. Auf einem Platz dort standen riesige Buchstaben: einmal Curacao und einmal Dushi. Was ist denn Dushi? Dushi heißt hier Vieles: nett, lecker, lieb, sexy ... sucht es euch aus. 

Mir war leider gar nicht so dushi, dass ich die gegangen Kilometer irgendwie wieder zurück musste. So schaute ich nach einem Fahrradverleih, da ich mir Moped fahren ehrlich gesagt nicht zutraue - zumindest nicht zum ersten Mal und dann auf einer Insel, wo es nicht die gleichen Verkehrsregeln- und Sitten gibt wie bei uns. Ich fing an, die Strecke zu gehen und war schon total platt - hinzu kam die Hitze und ich wollte einfach nicht mehr. Ich habe nun schon öfters gehört, dass die Busse hier nichts für Touristen sind. Stimmt! An einigen Ecken befinden sich hier zwar schon "Bushalte" (so heißt das hier auch, witzig, oder?), allerdings ohne festen Fahrplan (da hängt Nichtmal einer), deswegen kann man eigentlich gar nicht wissen, wo der Bus hinfährt, wie teuer der ist und wann er kommt. Auf dem Viertel Strecke sah ich eine Bushalte mit Bänken - eigentlich wollte ich nur einen Schluck Wasser trinken und mich kurz hinsetzen, aber da kam er wie aus einer Fata Morgana herbeigezaubert: DER BUS!!! 

Ich hab natürlich nicht gezögert und dachte mir, dass ich es einfach versuche. So stieg ich ein, grüßte die Busfahrerin und gab ihr 2 NAF und wartete einfach, wo es hinging. Ich hatte nebenbei Maps laufen, deswegen konnte ich die Tour nachvollziehen. Der Fahrradladen rückte immer näher und schwuppdiwupp stieg ich aus und musste nur noch 10 Minuten laufen. Richtiger Jackpot war das! Die Busfahrerin hätte ja sonst wo hinfahren können. 

Im Fahrradladen (so ein Sport-Mountainbike-Professional-Store) war ich die Einzige. Also haben sich alle 3 Verkäufer mir gewidmet und ich bin letztendlich nun mit einem 20-Gänge und 3.000 € teurem Mountainbike rausgekommen. Der ganze Spaß hat mich 200 $ gekostet, aber für 12 Tage ist das voll in Ordnung und außerdem kann ich nun wirklich die ganze Insel erkunden - Wiese, Stein, Straße pipapo. Prima, oder?

Nun bin ich wieder im Apartment und total müde. Mein Rücken ist verbrannt, weil meine Arme nicht so lang sind zum einschmieren. Das ist der Nachteil am Alleinreisen sag ich euch! Kleine Statistik von meiner Google-Timeline: 16,2 km gelaufen (3 Stunden und 2 Minuten) und 5 km Fahrradfahren. Good job! Tag 2 kann kommen. Grüße! 


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