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Kulinarischer Ausritt in die Pampa und unerwartetes Schildkrötentreffen

Veröffentlicht: 18.06.2019

Tag 6 und 7:

Huch, da bin ich ja wieder! Ja, ich habe mir gestern tatsächlich mal eine Schreiber-Pause gegönnt, denn es war Sonntag und ich hab nur am Strand gegammelt und nichts Abenteuerliches ist geschehen, deswegen dachte ich mir, dass ich mir meinen lyrischen Erguss aufspare 😂 Aber hier bin ich wieder und ich habe erneut von einem wunderbaren Tag zu berichten! Wie ich mit Schildkröten schwamm und was ich Außergewöhnliches probierte, lest ihr im heutigen Beitrag.

Was für viele Bürger der DDR damals nach einem Traum klang, wurde heute Wirklichkeit für mich: es ging in den Westen! Ich kam zwar nicht mit bunten Tüten und guten Jeans wieder, aber dafür mit schönen Eindrücken. Eigentlich wollte ich ja schon gestern einen Ausflug nach Westpunt (der westlichste Punkt Curacaos)  machen, aber dadurch dass die Busse hier sonntags erst nach 12 fahren, weil die Einheimischen alle in die Kirche gehen, hätte sich das nicht gelohnt und ich habe meinen Ausflug auf heute verschoben und alles hat prima geklappt! Da soll mir noch einmal jemand sagen, dass die Busse hier nicht geeignet sind - so ein Blödsinn! Ich bin von einem Ende der Insel zum anderen gekommen und wieder zurück und das war eindeutig kein Hals- und Beinbruch. Also fuhr ich heute Vormittag erst nach Punda, um von dort aus den Bus nach Westpunt zu nehmen. In Punda hatte ich noch ein wenig Zeit und so ging ich etwas auf dem Markt schlendern, schaute mir die verschiedensten Gewürze und Öle an und kaufte mir schließlich einen echt guten Mango-Shake, den mir zwei super freundliche Mexikanerinnen zubereiteten. Mit diesem pflanzte ich mich noch etwas in die Sonne und wartete auf den Bus. Dieser kam auf die Minute pünktlich und fuhr mich in Windeseile nach Westpunt. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde und führte durch die Pampa Curacaos - kein Haus, kein Baum, nur Dürre, Kakteen und eine Straße, die zum Glück erst neu gemacht wurde und die Fahrt deswegen keiner Achterbahn glich. Auch in diesem Bus waren keine Touristen, also eigentlich war fast niemand weiter im Bus, außer ich halt 😂 In Westpunt angekommen kreuzte erstmal eine Herde Ziegen die Straße. Was mir sofort auffiel war die unglaubliche Stille. Kein Straßenlärm, keine Menschen, es war komplett ruhig, bis auf ein paar exotische Vögel, die ein bisschen piepten und zwitscherten. In Westpunt gibt es eine steile Küste, weswegen ich zum Strand die Treppen runtergehen musste. Dort lagen dann vielleicht 5 weitere Menschen - sonst niemand. Es gab einen Steg und einen kleinen Taucherladen. Hier ist der Strand außerdem nicht so fein und weiß wie an den Traumstränden, sondern eher steinig. Das liegt vor allem daran, dass es sich um Korallenreste aus dem Meer handelt. Ich fand das aber gerade cool, weil ich mal ein bisschen nach Muscheln gucken konnte. Und tatsächlich: ich hab einige schöne gefunden und auch einen spitzen langen Zahn ... von welchem Monster der wohl ist? 😱 Allerdings meinte meine Mama, dass ich das Zeug lieber hier lassen soll wegen des Zolls. Nicht dass ich noch verhaftet werde wegen ein paar Muscheln 😂 Man hat ja schon Pferde kotzen sehen. 

Heute hatte ich außerdem das erste Mal den Schnorchel mit. Ich hab mich vorher ja nur mit der Taucherbrille getraut, aber heut dachte ich mir, dass heut der Tag gekommen ist: meine Schnorchel-Entjungferung! Westpunt ist beliebt und bekannt für seine schönen Korallenriffe und die Vielfalt, also perfekte Voraussetzung! So schwamm ich also raus und tauchte ab und was soll ich sagen? Es war wunderschön und ich war bestimmt 20 Minuten ohne Auftauchen unter Wasser! Bis zu diesem einen Moment, in dem ich mich mal wieder dermaßen erschrocken hab, dass ich wieder kurz vor einer Panikattacke stand 😂 Das Wasser verdunkelte sich und etwas Großes schwamm an mir vorbei: EINE RIESENSCHILDKRÖTE! Ich war so baff und gleichzeitig so fasziniert und hab mich total gefreut, eine gesehen zu haben! Tolle erste Schnorchel-Erfahrung. Nach der Aufregung lag ich noch etwas in der Bucht, bis es sich zuzog und ich entschloss, noch etwas in Westpunt rumzulaufen und vielleicht nach etwas Essbarem zu suchen, in der Hoffnung, dass es sich nicht um einen lost place handelt. Ich muss sagen, dass ich die Natur etwas gespenstisch fand im Gegensatz zum Rest der Insel, den ich schon gesehen habe. Hier befinden sich nur Kakteen, trockene Büsche, Leguane, bunte Tropenvögel, Eidechsen - sonst eigentlich nichts weiter. Als ich ein paar Meter ging fand ich tatsächlich ein niedliches Lokal, in welches ich dann ging, um ein kühles Bierchen zu trinken und etwas zu essen. Bis auf ein Pärchen war auch dieses Lokal nicht doll besucht und ich wurde super freundlich begrüßt und nahm am vermutlich schönsten Essensplatz der Welt platz. Direkt mit Blick auf die Küste. Beim Blick auf die Karte fiel es mir sofort auf: Iguana!  Für all diejenigen, die jetzt nicht wissen, was das ist: ich kann euch beruhigen, ich wusste es vor meinem Aufenthalt hier auch nicht, aber es bedeutet Leguan.  Ich hatte bereits gelesen, dass Leguansuppe hier eine Spezialität darstellt und gerne mal auf den Tisch kommt. Wusstet ihr, dass der Verzehr von Leguanen nur in Amerika und einigen wenigen anderen Ländern legal ist? Curacao gehört zumindest dazu. Die Leguane werden hier übrigens auch grüne Hühnchen oder Hühnchen der Bäume genannt. Also dachte ich mir: wenn ich das jetzt nicht probiere, dann wohl nie wieder in meinem Leben. Also bestellte ich Leguan in BBQ-Sauce mariniert mit Salat und French Fries. Erst war ich etwas skeptisch, weil ich eigentlich eine kleine Mimose bin, wenn's darum geht, irgendwelche neuen Sachen zu probieren, aber ich muss sagen, dass ich den Teller innerhalb weniger Minute leer geputzt habe. Es war wirklich lecker und dem Vergleich zum Hühnchen kann ich zu 100% zustimmen. Ich habe eigentlich geschmacklich kaum einen Unterschied gemerkt - nur dass deutlich mehr Knochen vorhanden waren, was mehr an Gräten von Fischen erinnert hat. Aber es war eine kulinarische Erfahrung, die ich gern mal gemacht habe (aber nicht noch einmal brauche). 

Nach meinem Schmaus holte mich der Bus auch wieder ab und fuhr mich bei wunderschönem Sonnenuntergang wieder Richtung Otrobanda, wo ich wieder gut angekommen bin! Eine Sache muss ich aber noch loswerden. Um es mit den Worten von Otto zu sagen: "schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich" - ich bin nun nach einer Woche wirklich total braun geworden! 😱😍 Aber das Brutzeln wird noch weiter gehen und ich hoffe, dass ihr mich nicht mehr wiedererkennen werdet! Beste Grüße in die Heimat!

Antworten (1)

Peggy
Jetzt hast du es geschafft... ich muss diese Insel auch unbedingt bereisen. Aber die Haselnuss ist nicht von Otto sondern von Heino 😉

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