Clara und Matze
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Türchen 16 - Arbeit und Leben in Cooroy

Veröffentlicht: 16.12.2019

Cooroy, unsere neue Heimat ist eine Kleinstadt, oder eher ein Dorf, 2 Autostunden nördlich von Brisbane. Unsere Wohnung lag am südlichen Ende auf der Crystal Street (ihr könnt auch auf "Map" oben in der Übersicht klicken). Der Ort verfügte über einen Supermarkt, diverse Second Hand Läden, Werkstätten, eine Bibliothek, eine Brauerei und sogar eine deutsche Bäckerei. Alles in Laufnähe, also perfekt für uns. Das WG-Leben gefiel uns diesmal so richtig. Die Mitbewohner, Julie aus Frankreich, Vie aus New Caledonia und Natascha und ihr Cousin Lukas aus Serbien waren super nett und das Haus war der Hammer. Die Arbeit war 15 Minuten mit dem Auto entfernt in North Arm und praktisch über den Highway (Autobahn) zu erreichen. Clara fühlte sich mit den anderen Frauen am Fließband sichtlich wohl und so überließ ich ihr den Job (es war leider nur ein Platz frei) und ging wieder zum Pflücken. Immerhin war es besser, als Erdbeeren. Außerdem kam ich mindestens 2 Tage die Woche (wegen vieler Bestellungen) auch mit ans Band und Mittwochs war Clara mit im Gewächshaus, da die Verpackung dort frei hatte.  Unsere Arbeit startete gewöhnlich halb 7 und endete gegen 3. Also hatten wir nachmittags und auch am Wochenende jede Menge Zeit, Sachen zu unternehmen. Die Gegend ist z.B. recht bergig, weshalb es viele kleine Wasserfälle gibt, die wir nach und nach abklapperten. Leider herrscht in Australien zur Zeit die größte Dürre seit Langem, weshalb bei vielen der Fälle nicht viel am fallen war. Die Natur und Wanderungen waren deswegen aber nicht minder schön. Außerdem gab es ja noch das Meer, was auch nicht weiter, als eine halbe Stunde Fahrt entfernt war. Donnerstags ging es wir immer zum Fimabend mit Biancas Leuten und ungefähr jedes zweite Wochenende fuhren wir nach Brisbane. Als dann nach gut zwei Wochen Natascha und ihr Cousin, zwei unserer Mitbewohner, in ein eigenes Haus umzogen, ging für der richtige Luxus los. Wir zogen aus James' Zimmer aus und in ihr altes Zimmer, die frühere Garage, ein. Dieses hatte knappe 20m^2 und ein Bad direkt daneben, welches uns alleine zur Verfügung stand. Im Zimmer war sogar eine eigene Balkontür zur Terrasse nach vorne, wo unser Auto stand. Während die beiden auszogen waren wir gerade in Brisbane, ein bisschen feiern nach der ganzen Arbeit und mal wieder mit Sean wandern gehen. Das Ziel diesmal waren die "Cedar Creek Falls" südlich von Brisbane. Wunderschön, mit mehreren großen Becken zum Baden und sogar noch fallendem Wasser, trotz der Dürre. Am Freitag, dem 4. Oktober kam uns Sean dann mal in Cooroy besuchen. Es gibt eine Zugverbindung und man braucht ungefähr 2 Stunden von Brisbane, sodass er entspannt nach Arbeit einsteigen und zu uns fahren konnte. Ich holte ihn kurz nach 8 am Bahnhof ab und er bestaunte unsere Wohnung. Er war total begeistert, wie groß und toll es war, zahlten wir doch nur so wenig. Samstag morgen trafen wir uns mit Elli, unserer Kollegin, zu Outdoor-Yoga und im Anschluss zeigten wir Sean Coolum Beach. Nach einem leckeren Frühstück verloren wir die Mädels und gingen an den Strand, wo sie auf uns warten wollten, fanden sie aber nicht. Als sie auch nicht auf unsere Nachrichten reagierten, beschlossen wir kurzerhand es uns gemütlich zu machen und ein Bier zu trinken. Irgendwann meldete Clara sich dann doch und sagte uns, wo wir sie einsammeln können. Das taten wir dann auch bald darauf und fuhren zu den "Gheerulla Falls", Nord-westlich von Mapleton . Dort fiel zwar auch nicht wirklich was, aber als wir den Felsen hochkletterten hatten wir einen Atemberaubenden Blick auf den Wald und die Gesteinsformationen von erkalteter Lava, die den Berg herabgeflossen sind, mit vielen kleineren und größeren Becken voller Wasser. In Vorbereitung auf Fraser Island wollte ich schon lange einmal testen, wie es ist, auf Sand zu fahren. Für die meisten Areale an der Ostküste braucht man dafür allerdings eine Genehmigung; außer für Rainbow Beach. Sonntag war dann die Gelegenheit gekommen. Wir machten uns auf morgens auf den Weg gen Norden und erreichten nach gut 2 Stunden und Halt auf einem Flohmarkt in Gympie Rainbow Beach. Auto in Allradmodus mit allen Differenzialen gesperrt, Reifen auf ca. 1,3 Bar und los gings. Es war ein echt lustiges Gefühl, wie das Auto in den Spurrinnen der anderen Autos hin und her schlingerte, aber wir kamen gut voran. Wir hielten an einer Sanddüne, kletterten hinauf und rutschten mit unserem Bodyboard (ein kleines Surfbrett) wieder herunter; ein Heidenspaß. Danach noch eine kurze Runde is Wasser und es ging wieder nach Hause. Sean musste seinen Zug erreichen. Ich brachte ihn zur Haltestelle und die Woche meines Geburtstages begann…
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