Türchen 17 - Geburtstag & Co

Wer mich kennt weiß, ich liebe Schmandkuchen und zu meinem Geburtstag wollten wir einen backen. Nach ewiger Sucherei hatten wir alle Zutaten beisammen (gar nicht so einfach in Australien). Das Ergebnis war, entgegen aller Erwartungen, fast auf Frau Winkler-Niveau; ich war begeistert. Leider fiel unser geplanter Trip nach Brisbane am Wochenende aber aus. Wir hatten extrem viele Bestellungen auf Arbeit und mussten Samstag auch noch ran. Was soll, gutes Geld und ein Tag mehr für die Farmtage. Dafür schafften wir es das Wochenende danach. Und das lohnte sich richtig! Wir kauften ein neues, besseres Solarpanel, um unseren Autokühlschrank in Zukunft besser betreiben zu können und besuchten im Anschluss die wohl interessanteste Brauerei in der ich bisher war. 10 kleine 50l Brauanlagen für experimentelle Sude, eine riesige Auswahl an verschiedenen, selbst gebrauten Bieren und einen Braushop nebenan, mit etlichen Malzen aus aller Welt (sogar das halbe deutsche Weyermannsortiment). Und nicht nur das, sondern auch etliche Holzfässer in denen spezielle Biere zwischen 6 Monaten und 5 Jahren gelagert wurden. Der feuchte Traum eines jeden Brauers. Wir kosteten das halbe Sortiment und ich entschied mich, nach einem langen und sehr interessanten Gespräch mit dem Brauer für eine Flasche Barleywine, 16,7%, 3 Jahre gereift im Octomore Islay Reserve Whiskyfass. Mit 27 Dollar das teuerste Bier, das ich mir jemals geleistet hab, aber jeden Pfennig wert. Vollmundig malzig mit einem Aroma von Trockenfrüchten, Nüssen und einem Hauch Pfeffer abgerundet von einer torfigen Eichennote, unbeschreiblich. Wir nahmen noch 9 andere Flaschen für gute $120 mit, die nach und nach verkostet werden. Im Anschluss trafen wir Sean und seine Brisbane-"Freundin" Lynette bei einer Lichtershow im Univiertel. Lynette musste dann allerdings los und wir fuhren mit Sean ins Fortitude Valley, um wieder das Geburtstagsspecial bei "Ribs & Rumps" abzugreifen, wie zu Claras Geburtstag. Sonntag nahmen wir Sean mit auf einen kleinen Straßenmarkt und einen Spaziergang am Fluss. Im Anschluss gings wieder nach Hause, denn Montag erwartete uns eine neue Woche voller Tomaten. Und das beste war, ich war zu diesem Zeitpunkt wegen der großen Menge an Bestellungen dauerhaft mit in der Verpackung, nicht mehr beim Pflücken im Gewächshaus.