clarasjourney
clarasjourney
vakantio.de/clarasjourney

Ausflug in eine Geisterstadt (15.07.2018)

Veröffentlicht: 15.07.2018

Heute habe ich erst einmal ausgeschlafen... Das hatte ich dringend nötig, da ich es geschafft habe mich zu erkälten. 

Mittags fuhr ich dann nach Jakriborg. Dies ist eine Siedlung in Hjärup, das in der Nähe von Lund gelegen ist. Jakriborg wurde ab den 1990ern von einer schwedischen Firma errichtet. Die kleine Siedlung spiegelt Aspekte des New Urbanism wieder. Wenn man die Geschichte nicht kennt, denkt man die Siedlung sei ein altes kleines Dorf. 

Als ich dort ankam, standen auf einem größeren Parkplatz mehrere Autos. Dies verwunderte mich nicht, da die Siedlung eine Touristenattraktion sein soll. Als ich dann jedoch in Jakriborg rein ging, war dort keine Menschenseele zu sehen. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in einer kleinen Geisterstadt unterwegs. Mir war schon etwas mulmig zumute... 

Ich ging jedoch trotzdem weiter und erkundete die kleinen Gassen der Siedlung und machte einige Fotos. Auf meinem Weg durch die Siedlung traf ich nur zwei Menschen, die mich nur komisch anschauten. So, als ob ich irgendetwas verbrochen hätte. Da es wirklich nur eine kleine Siedlung war und ich schnell alles gesehen hatte, beschloss ich also schnell wieder zu fahren und die Geisterstadt hinter mir zu lassen. 

Da ich jedoch noch einiges an Zeit hatte, suchte ich mir etwas in der Nähe, was ich noch anschauen könne. Mir wurde der Sankt Lars Friedhof vorgeschlagen. Ja, das hört sich makaber an einen Friedhof zu besichtigen, aber dort waren sogar Tafeln für Touristen aufgestellt. Bevor ich die gelesen hatte, wusste ich auch nicht wirklich, was mich dort erwarten würde. Also fuhr ich zu dem Friedhof. Es stellte sich heraus, dass es "der Friedhof von Lunds Geisteskrankenhaus und Asyl" war. Dieser wurde am 11. Dezember 1895 eingeweiht und am selben Tag wurde dort die erste Patientin begraben. Die Beerdigungen waren einfach gehalten. Die Särge waren schlicht und schwarz und als Grabzeichen wurden einfache Eisenstäbe geschmiedet, die einer Blume gleichen sollten. In die Eisenstäbe ritze man ausschließlich die Nummern der Krankenakten ein. Manchmal kam es jedoch auch vor, dass Angehörige Grabsteine mit Namen und Jahreszahl stifteten. Auf dem Friedhof wurden bis 1951 ca. 2000 Patienten begraben. 

Nachdem ich also mehr über den Friedhof wusste, schaute ich mir diesen an. Dabei hatte ich ein bedrückendes und schweres Gefühl in mir. Es war ein komisches Gefühl die aneinander gereihten Grabzeichen mit ihren Nummern zu sehen. 

Trotzdem ist dies zwar ein dunkler, aber interessanter Teil der Geschichte Lunds. 

Weiter mit einem komischen Gefühl im Bauch, fuhr ich dann zurück nach Hause. 

So verging ein weiterer sonniger Tag in Schweden. Morgen fängt dann die Arbeit wieder an...

Heute gefahrene Kilometer: 32,5

Antworten

Schweden
Reiseberichte Schweden
#roadtrip#schweden#jakriborg#st.larsfriedhof