chicas de viaje
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Alltagstrott lässt grüssen

Veröffentlicht: 24.10.2016

Es ist erstaundlich wie schnell man sich an einem komplett fremden Ort einlebt. Gestern sind bei mir (Julia) neue Mitbewohner angekommen und nach nur drei Wochen Erfahrung in Trujillo, kam ich mir wie ein Local ihnen gegenüber vor. 

Die Wochen hier im Program in Trujillo gleichen sich, am Morgen gehe ich ins Spital und am Nachmittag in die Sprachschule. Da kam am Donnerstag eine Abwechslung gerade richtig. Ich durfte in ein anderes Spital am anderen Ende der Stadt und von dort aus mit einem Doktor mit auf Hausbesuche. Diese Besuche sind für über 80jährige Menschen oder Menschen mit Behinderungen, welche 24h-Betreuung brauchen. Denn es gibt keine Heime, wo diese Leute betreut werden. Sie leben mit ihren Familien. Wir gingen in die ärmsten Viertel, besuchten aber dort nur die etwas reicheren Familien, da dieser Arzt für die  Arbeiterversicherung ESSALUD arbeitet. Es war extrem spannend die Häuser der Leute zu sehen. Sehr viel, wie z.B. kochen, findet im Freien statt und Böden sind nicht immer vorhanden, manchmal bestehen sie einfach aus zusammengepresstem Sand und Dreck. 

 Auch Carole hat sich mittlerweile an ihr Leben in Pimentel gewöhnt. Sowohl der Surfkurs als auch der Spanischunterricht tragen Früchte. Ihr Spanisch ist schon ziemlich gut und sie versteht mittlerweile nicht nur viel, sondern kann sich auch selber schon viel besser ausdrücken. Offensichtlich so gut, dass sie kurzerhand als Dolmetscherin eingesetzt wurde... und das ist die Geschichte dazu: ein österreichisches Paar, das ebenfalls Kindern Englisch unterrichtet, hat ein Projekt auf die Beine gestellt, um das zerfallene Schulzimmer zu renovieren. Die beiden sprechen aber kein Spanisch und kaum Englisch. Darum nahmen sie Carole und ihre italienische Mitbewohnerin mit um Baumaterialien einzukaufen. Das wäre schon auf Deutsch eine echte Herausforderung gewesen, aber in einem Wirrwarr aus Spanisch, Deutsch und Englisch wurde es dann richtig spannend. Selbstverständlich existieren weder Baupläne noch sonst irgendwelche schriftlichen Dokumentationen. So versuchten sie dem Verkäufer und zwei anderen Peruanern, die ebenfalls in die Renovation involviert sind, zu erklären, dass sie die Wände nur neu streichen und nicht neu mauern wollten und daher kein Zement brauchten. Gleichzeitig diskutierten die Peruaner unter sich, welcher Zement sich wohl am besten für die neuen Wände eignet. Nach etwa drei Erklärungsversuchen verstanden sie endlich und es wurden schliesslich die passende Farbe und Rollen ausgewählt. Ähnliche Diskussionen gab es auch noch für den Boden und das Bücherregal. Zuletzt waren aber alle zufrieden und die Arbeiten konnten übers Wochenende starten. Sie sind nun gespannt, bis wann alles fertiggestellt wird und wie es dann aussieht.

Am Wochenende wollten wir an einem Trip, der von Caroles Surfschule organisiert ist, teilnehmen. Leider fanden sich zu wenig Teilnehmer und so fand er nicht statt. Also beschlossen wir die Reise selbständig zu machen. Wir entschieden uns, dass wir uns in Pacasmayo treffen. Ich fragte meinen Gastvater nach dem besten Bus und er empfahl mir LINEA. Also marschierte ich am Samstag morgen los zu deren Terminal. Dort angekommen, erklärte mir die Seniorita, dass sie keinen Bus nach Pacasmayo hätten und sie auch nicht so genau wüsste, wer da hinfahren könnte. Ich solle doch bei Crus del Sur nachfragen. Also stieg ich ins Taxi um zu deren Terminal zu fahren. Da ich den Taxifahren über meine Pläne in Kenntniss setzte, funkte dieser in seine Zentrale und erhielt die Antwort, dass auch Crus del Sur nicht nach Pacasmayo fahre. Also brachte er mich zu einem Haus mit der Aufschrift Pacasmayo. Ich war vollkommen verwirrt und extrem nervös. Dort wurde ich angewiesen in einen kleinen 10 Platz Bus einzusteigen, der schon fast voll war und nach etwa zwei Minuten losfuhr. Nach etwa zwei Stunden war ich in Pacasmayo und vergass fast auszusteigen, da dort sonst niemand raus wollte. 

Carole und ich verbrachten ein paar Stunden im Städchen und am Strand und beschlossen nach Puerto Chicama/Malabrigo weiterzureisen. Auch dass war ein Abenteuer, da man in Peru einfach wissen muss, welcher Bus, wann, wo fährt, denn nachschauen kann man es nicht. Nach etwa 40 Minuten Wartezeit in Paijan wusste fast das ganze Dorf, wo wir hinwollten und man zeigte uns den richtigen Bus. Perfekt auf den Sonnenuntergang erreichten wir das Meer. Etwa zwei Minuten später war sie verschwunden. Dank dem Tipp eines Fischers fanden wir ein gemütliches Hostel. 

Am Sonntag wollten wir eigentlich die "längste Welle der Welt" surfen, doch leider ist es um diese Jahreszeit Nebensaison und die Wellen waren zwar lang, aber sehr klein. Also wanderten wir etwas der Küste entlang, rannten eine Sanddüne hinunter, badeten im Meer und genossen die Sonne. Danach machten wir uns auf eine lange aber zwischenfalllose Rückfahrt. Der Trip hat uns so richtig glustig gemacht und wir können es fast nicht erwarten, endlich richtig loszulegen.  

Antworten (1)

Marc
👍👍 Me gusto mucho leer de vosotros. Freue mich schon auf den nächsten Bericht. 👋🏻👋🏻👋🏻

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