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Adieu provence!

Veröffentlicht: 09.04.2023


Bourg-St-Andéol

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Hauts de Cuisse de Poulet Bresse scharf gebraten in Huile d'olive des Alpilles, Schalotten und Knoblauch mit braunen Champignons zu Gnocchi Pomme de Terre, verfeinert mit einer Hand Walnüssen, Mandeln und Rosinen der Baronnies, Crème de Normandie und original thailändischer Pâte de Curry Jaune...

Nun sollen an dieser Stelle zunächst die häufig gestellten Fragen beantwortet werden:
1. Nein, wir haben keine Fotos von den tieffliegenden Pinguinen. Der Mistral hat sie in Überschallgeschwindigkeit bei Nacht und Nebel an uns vorbeidonnern lassen.
2. Nein, wir haben keinen Rotwein im 5l-Pappkarton beim Netto in Port-St-Louis gekauft. Man gab uns die Auskunft, ein Hesse hätte alles leergesoffen.
3. Ja, Zappa arbeitet gerade mit Hochdruck an seiner ersten Broschüre "Kleine Abhandlung über die Zubereitung köstlichster Gourmetküche für den geneigten Maître du Camping auf dem Einflammenherd unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Kochkunst" - Vorbestellungen werden demnächst angenommen.

Markt in Mouriès

Nach der erfolgreichen Wanderung zur Rhonemündung, widersetzen wir uns noch einen Tag dem kalten Nordwind. Doch an einen Nachmittag am Strand mit Sonnenbad ist nicht zu denken, der Mistral lässt uns das Blut in den Adern gefrieren und peitscht uns den Sand in die kleinsten Ritzen.

Also beenden wir den Ausflug ans Meer und begeben uns in die nahe gelegenen Alpillen. Das kleine Kalkgebirge mit Höhen zwischen 300 und 500 Metern wirkt unter dem klaren provenceblauen Himmel und mit den weißen Hügelkuppen ein klein wenig wie die richtigen Alpen, daher der Name.

Hier wird laut Office de tourisme eines der besten Olivenöle der Welt hergestellt und mit malerischen Städtchen und vielen Wanderwegen entlang der schroffen Kalkfelsen und unzähligen Haine mit knorrigen Ölbäumen der Tourist gelockt. Blühender Tymian und Rosmarin locken Bienchen zum Honig sammeln und der erfrischende Duft von Minze verführt dazu, hier und da ein Blättchen zu zupfen und frisch im Mund zergehen zu lassen.

Alpillen-Honig

Dass das Konzept aufgeht, können wir in der nun beginnenden Karwoche gut sehen. Sportiv interessierte Reisende sind bestens ausgerüstet bei vielen Outdooraktivitäten zu beobachten. Wandern, E-Biking, Rennradeln, Mountainbiken, Klettern, Golfen und Segelfliegen sind die herausragenden Betätigungen.
Wir geniessen die Sonne und machen mit, wenigstens beim Wandern.

Les Alpilles

Doch das Ende unserer Reise nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln.
Ich bin froh, dass wir uns für die Fahrt mit dem Wohnwagen entschieden haben. Die Temperaturen liegen während der kompletten Zeit Nachts um 3°C. Und selbst im sonnigen Süden braucht das Thermometer bis zum Mittag, um auf 20°C zu klettern. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, sinken die Temperaturen wieder schnell und empfindlich. Da ist es doch sehr bequem und kuschelig, sich in das Schlößchen zurückziehen zu können, auch wenn es in der Provence meist reicht, die Heizung erst am Morgen zum duftenden Kaffee anzuzünden.

Platz an der Rhône

Außerdem genieße ich es, mir nach dem Frühstück die Gartenspritze mit warmem Wasser zu füllen und im ebenso warmen Caravan eine wohlige Dusche zu zelebrieren. Zumal wir dadurch nicht gezwungen sind, einen der wenigen noch mit Wasser gefüllten Flüsse aufzusuchen und dann auch noch einen Zugang zum reinigenden Nass zu finden. Auch wenn Zappa in den Alpillen mal wieder der Held ist und im kalten Morgenwind zur ganzheitlichen Körperpflege in einen der vielen, mit kristalklarem Bergwasser gefüllten Bewässerungskanäle steigt, der das kostbare Nass eigentlich in die Gemüsegärten der Crau bringt.

Ganz zu schweigen von dem Luxus, den uns der Wohnwagen bei allem Gerappel und Geklapper im tobenden Orkan bietet. Der Mistral pustet zwar immer wieder die Gasflamme des Heizöfchens aus und wackelt und ruckelt am fahrenden Zuhause, doch ich mag mir nicht ausmalen, wie er uns mitgespielt hätte, wären wir lediglich mit dem Kangoo unterwegs. Einen Platz im Windschatten zu finden, war jedenfalls mehr als aussichtslos.

Galette Bretonne - über Nacht fermentierter Teig aus dunklem Buchweizenmehl von nussigen Aromen, einseitig in vieeeeellll! Beurre de truffe (Trüffelbutter) ausgebacken an einer Füllung von legefrischem Ei, Schinkenwürfeln d'Alsace, Tomme de Montagne, hauchdünn geschnittenem Knoblauch, petites Kräutern der Provence, einer Hand von französichen Walnüssen und Mandeln aus eigener Ernte (Mundraub) - abgeschmeckt mit einer Prise frisch gemahlenem Pfeffer aus der Mühle - jaaa, ich weiss: normalerweise wird die Galette zugeklappt...aber für euch habe ich sie offen gelassen, damit ihr die leckeren Zutaten sehen könnt, das Auge speist mit und ich wette, euch läuft schon das Wasser im Munde zusammen!

Es ist natürlich immer eine Herausforderung, mit dem langen Fahrzeug einen Parkplatz zu ergattern. Und das nicht nur an Markttagen in kleinen provenzalischen Städtchen, wo wir schon mal auf die Idee kommen, am späten Abend vorher vor dem Boulodrome zu nächtigen. Um dann am Mittwochmorgen festzustellen, dass das Markttreiben mitten in der Woche außerhalb der Saison doch nicht so wild zugeht.

Café da la Place

Auch Supermarktparkplätze können zum Sorgenkind werden. Nicht nur einmal steht der Wohnwagen in der Lade- oder Ausfahrtzone oder Reisemobile werden mittels Höhenschranke komplett ausgesperrt. Dann schleppen wir unsere Einkäufe kilometerweit durch die Landschaft. Aber nun, Bewegung hat noch keinem geschadet.

Wir freuen uns, eine schöne Reise gehabt zu haben und mit dem Chateau besonders in Frankreich einigen Fans von alten klapprigen Caravans zu begegnen, die winkend und freudestrahlend am Straßenrand stehen.
Vielleicht wird er ja doch noch komplett umgebaut und restauriert...? 

...aber in der Breite? Millimeterarbeit!


Antworten (1)

Andreas
Gute Heimreise...🙋🏼‍♂️

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