Bunter Herbst im Osten Kanadas
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7.10.18 Rumlaufen auf dem Meeresgrund

Veröffentlicht: 21.10.2018

Das Wetter ist bedeckt, als wir um 9.00h im Auto sitzen, um nach Hillsborough zu fahren. Die 114 ist wieder unsere Straße, der wir nochmals nach Nord-Osten folgen. Das Cinnamon Soul Café haben wir als geöffnete Location für ein Frühstück gegoogelt. Alles andere in der Ecke hat zu. Nun ist nicht nur die Saison rum, sondern auch noch Sonntag. Da muß man schon informiert sein...Das Cinnamon Soul Café liegt rund 50km von Alma entfernt und wir sind dort kurz vor 10.00h. Die haben im Moment aufgemacht, der Laden ist kalt und wir kapern einen Tisch am Fenster. Nach und nach füllt sich das Café und ist nach 30min knallvoll. Ich bestelle Porridge mit Obst und Toast mit homemage blueberry sauce, dazu einen großen Kaffee. Dafür zahlt man hier knapp 13$, kann man nicht meckern und lecker ist das auch alles und homemade sowieso.

Um 11.08h ist heute Hochwasser um 17.39h Niedrigwasser an den Hopewell Rocks, weswegen wir ungefähr um die Zeit am Rockwell Cape sein wollen. Hier stehen die sog. Flowerpot Rocks, hohe Felsen, die bei Ebbe zu Fuß erreicht werden können, da hier, an der Spitze der Bay of Fundy der höchste Tidehub von bis zu 16, 17 Metern besteht. Die Bay of Fundy ist wie ein Trichter geformt, weswegen hier am Ende die größten Wasserbewegungen sind. Wir sind gerüstet bis ca. 15.00h hier zu warten, um dann bei Ebbe unter den Flowerpot Rocks auf dem Meeresboden herumzulaufen. Begehbar ist der Meeresgrund dort etwa ab 3 Stunden nach dem Flut-Höhepunkt. Der hier ansässige Rocks Provincial Park - also eine offizielle Einrichtung mit Eintritt und Visitor Center, Restaurant und ähnlichem - macht in dieser Jahreszeit einfach immer um 17.00h zu. Auch den Parkplatz. Da sich in den nächsten Tagen natürlich die Ebbe/Flut-Zeiten immer weiter nach hinten verschieben, führt dies automatisch irgendwann dazu, dass man hier nicht mehr dieses Schauspiel angucken und erleben kann, weil die Ebbe dann ggf. um 18.00h erreicht wird und man - wenn man z.B. um 16.30h hier ankommt - kaum noch den Weg zu den Treppen, plus einen Spaziergang auf dem Meeresgrund hinkriegt, ohne zu riskieren, dass ab 17.00h das Auto eingesperrt ist. Man kann als Fußgänger hier solange rumlaufen wie man will. Aber in der Abgeschiedenheit ist der Eingang ohne Auto gar nicht erreichbar. Echt blöd, dass die hier schon Anfang Oktober so tun, als sei tiefster Winter. Immerhin ist in dieser Woche Thanksgiving gewesen und viele Kanadier sind hier auch in den Ferien.

Etwa um 11.30h stehen wir oberhalb der Flowerpot Rocks auf der Aussichtsplattform, die man mit einem etwa 15-20minütigen Spaziergang vom weiter oben am Hang gelegenen Visitor Center erreicht. Der Eintritt ist mit 10$/Person ok - er gilt für 2 Tage. Da hätte man dann ggf. an anderen Tagen die Chance die Ebbe besser zu sehen. Bei unseren 2 Tagen wäre sie aber so zeitverzögert, dass es schlechter wird, da die Ebbe täglich später ist.

Von der Aussichtsplattform kann man jetzt bei Flut noch etwa 3 Etagen tiefer laufen, bis es nicht mehr weitergeht, weil dann die Wasseroberfläche vor einem liegt. Die Felsen haben jetzt nur den oberen Teil oberhalb des Wassers und die darunter liegenden schmaleren Sockel sind komplett unsichtbar. 

Wir gönnen uns eine kalte kurze Fahrt mit einem Shuttle-Bähnchen für 2$ zurück zum warmen Visitor Center, beziehen Position im Restaurant, trinken Kaffee und lesen, denn wir warten nun im Hightide Restaurant darauf, dass man auf den Meeresgrund laufen kann.

Ab 14.08h ist der Meeresboden unter den Flowerpot Rocks heute begehbar. Der Tidehub beträgt heute rund 13 Meter. Wir sind kurz vor 15h dort und erstaunt, dass der Meeresboden nicht matschig ist, sondern man ziemlich gut hier rumlaufen kann. Unter den Felsen ist der Eindruck der 13 Meter schon gigantisch. Plötzlich steht man an den ausgewaschenen Sockeln dieser Felsen, die oben drauf noch Tannenbewuchs haben. Wir laufen etwas hin und her und kommen weiter links über eine schräge Rampe wieder auf Erdoberflächen-Niveau. Hinter dem Snack-Restaurant ist die Abfahrtsstelle des kleinen Shuttles und wenngleich erwartungsgemäß nun gegen 16.00h viele Leute Richtung Visitor Center und Parkplatz wollen, kommt dieses Shuttle-Bähnchen in unveränderter Kapazität mit 7 Sitzplätzen erst nach etwas Wartezeit und einer Runde Warten. Es sind noch etliche Leute hier zu sehen und wir schätzen, dass nicht alle davon wissen, dass der Parkplatz um 17.00h schließt. Wir sind hier auf dem Hinweg vorbei gefahren und wollten um 17.04h auf den Parkplatz fahren, um uns Infos zu holen, da war schon die Schranke unten und die letzten Mitarbeiter stiegen gerade in ihr Auto.

Nach 30km erreichen wir wieder Alma und gehen im Tides Restaurant essen. Da man meinen Lachs statt mit der bestellten Hummersauce mit Limonensoße serviert, kriege ich das komplette Essen umsonst! Wahnsinn. Es ist viel los im Tides Restaurant, da das Thanksgiving-Wochenende ist und nebenan das Restaurant schon closed for the season hat.

Bald sitzen wir in unserem Holzhaus in Jogginghose auf den Sofas und ich schreibe Tagebuch, sortiere Bilder, während im TV wieder nur Quark läuft.

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