Veröffentlicht: 22.10.2018
Die Nacht verlief eher gestört. Die Wände in diesem Motel sind papierdünn und ich habe über längere Zeiträume wachgelegen, weil in dem Zimmer über mir jemand erbärmlich schnarchte. Die Toilettenspülungen des Nachbarzimmers ist so laut, dass man denkt, man selbst liegt unter einem Wasserfall. Was für eine Mist-Bude!
Bei 4°C Außentemperatur und beginnendem Sonnenschein fahren wir rüber zu Tim Hortons, nachdem wir ein paar Panorama-Bilder von Lunenburg geschossen haben. Im Anschluß an das Frühstück klappern wir praktisch alle geöffneten Shops in Lunenburg in der Lincoln und der Montague Street. Dieser Ort wird immer zu den mir liebsten Orten auf der Welt gehören. So mausig und niedlich, so schöne Läden, entspannte Leute.
Gegen 13.00h fahren wir dann Richtung Westen und schlängeln uns entlang einer Bilderbuch-Küste mit schönen Häusern in minikleinen Orten. Wir besuchen einige Leuchttürme und frieren im Wind – trotz der scheinenden Sonne. Endlich wieder SONNE!
Das tut so gut! Aber mehr als 11°C wird es einfach nicht. Nachmittags um 16.30h sinkt das Temperatur schneller als die Sonne. Als wir in Liverpool sind, haben wir noch 7 oder 8°C. Am Fort Point Lighthouse ist auch alles dicht, inklusive der Toiletten. Das Licht ist schön, das Lighthouse auch – ein paar Fotos und dann schnell ins Auto. Dieser Leuchtturm gehörte den sog. „Privateers“, die man eher „Pirates“ hätte nennen können, denn sie brauchten mit Duldung der Regierung hier feindliche Boote auf und erleichterten sie um die Ladung. So war das damals… Auf dem Weg zurück in den Ort passieren wir in der Main Street Hydranten, die hier wie kleine Wachsoldaten angemalt sind. An den Laternenpfählen hängen bunte Fische aus Papier oder Plastik. Ein ganz netter Ort. Wir nehmen die langweilige 103 nach Bridgewater, finden dort aber kein Restaurant, was uns passt und fahren weiter nach Lunenburg und halten noch kurz bei Zwicker an. Das Geschäft, das hier die Umgebung mit Muskoka Chairs in allen Farben versieht wird zwischenzeitlich von einem Schweizer geleitet, mit dem wir noch eine Runde quatschen, da wir auf sein Grundstück fahren, um die schönen Stühle und Bänke zu bewundern.
Im Grand Banker müssen wir fast 30min auf einen Tisch warten und ich esse einen sehr leckeren Heilbutt mit einer pecan-mustard Kruste. Super genial!
Im Hotel mache ich eine prä-finale Endpackung und lande bei gut 22kg. Da muß jetzt noch der Schlafanzug und der Rest vom Waschzeug rein, der Rucksack wird um die 10kg haben. Das wird schon klappen. Wenn ich in Halifax erstmal die große Tasche los bin, wird das alles einfacher. Wie strikt Westjet ist, kann ich gar nicht einschätzen.
Bilderausbeute heute war enorm: 170 Fotos auf der kleinen Kamera, 107 auf der großen. Das Wetter war einfach zu schön heute.
Die Nacht wird ruhiger, als die letzte. Die Gäste, die gestern so einen Radau gemacht haben, sind ausgezogen und man hat in diesem offenbar außer uns so gut wie leeren Hotel die zwei neuen Gäste wieder punktgenau über mein Zimmer gebucht. Versteh das wer will. Die wissen, dass das Haus extrem hellhörig ist und wir haben in einer Reihe von ca. 15 Zimmern zwei nebeneinanderliegende und oben sind 15 Zimmer und man legt ausgerechnet über eins der unten belegten einen Gast.