Veröffentlicht: 22.10.2018
Der Wecker geht gnadenlos um 5.45h. Es ist wundersamerweise draußen vorübergehend trocken. Das Inklusiv-Frühstück ist erstaunlich gut. Der Frühstücksraum hat zwar nur 4 kleine Tische aber Bagels, Muffins, English Muffins, Obst, Joghurt, Kaffee/Tee und Marmelade, cream cheese - ist hier vorhanden. Eine Stunde nach dem Aufstehen rollen wir vom Parkplatzund schaffen es tatsächlich uns noch auf den 5 Minuten zu verfahren. Es ist stockfinster und fängt schon wieder an zu regnen. Um 7.00h sind wir in der Schlange zur Einschiffung, haben unsere Reservierung gegen boarding Pässe getauscht und rollen 30 Minuten später auf das Autodeck der nicht ausgebuchten Fähre nach Digby (Nova Scotia). Die MS Fundy Rose ist ein ziemlich modernes Schiff mit sehr vielen Sitzgelegenheiten, zwei Cafeterias, freiem WLAN und einem Sonnendeck, das heute eher Regendeck heißt. Während wir ablegen und während der 2:15h dauernden Überfahrt nach Nova Scotia regnet es ohne Unterlass.
Um 10.15h sind wir wieder in Nova Scotia und da wir so früh nicht ins Hotel kommen, fahren wir im anhaltenden Regen erstmal zu Tim Hortons und gönnen uns einen Kaffee.
In Ermangelung echter Alternativen bis wir in unser Hotel einchecken können, entscheiden wir uns in diesem Mistwetter zu einer kleinen Rundfahrt Richtung Digby Neck, einer unterhalb von Digby verlaufenden rund 60 Kilometer langen Landzunge oder Halbinsel, die irgendwann nur noch mit einer Fähre verbunden ist und sich als "Long Island" fortsetzt. Wir erkennen schemenhaft Bäume, die Weitsicht beträgt bestenfalls 100m durch den Dunst. Bei Sonne soll das schön sein, es gibt hier Laubwald (vermutlich bunt) und Seen (vermutlich blau) aber für uns bleibt alles ziemlich unsichtbar im konstanten Regen. Wir drehen um und fahren durch Digby nach Annapolis Royal, was knapp 40km hinter Digby liegt. Hier huschen wir zwischen zwei Regengüssen in das Bistro East und ich bestelle mir Scallops. Digby ist berühmt für seine Scallops und ich weiß jetzt schon, dass ich heute abend auch nochmal welche essen möchte. Wir sitzen noch beim Essen, als es draußen wieder mit Starkregen losgeht. Als es weniger regnet streifen wir noch durch die 3 geöffneten Läden neben dem Bistro, finden nix und fahren im Regen aus diesem eigentlich netten 600-Seelen-Dorf zurück nach Digby.
Das Hotel findet erstmal unsere Reservierung nicht, aber hat dann doch das passende Zimmer frei. Wir rollen noch 350m die Main Street hinunter, bis wir an dem Haus sind, in dem die Apartments sind. Das Zimmer ist ein bißchen wie ein Apartment, inkl. Esstisch, Mikrowelle, Kühlschrank, Balkon. Im Kühlschrank steht ein kleiner Korb mit allerlei Dingen für's Frühstück morgen. Der Blick vom Balkon geht auf den Fischerhafen, in dem echt viel Betrieb zu sein scheint. Hochgestapelte lobster traps sind zu sehen, an denen Dutzende Markierungsbojen hängen. Da es trocken ist, bummeln wir diese Hauptstraße bis zum Leuchtturm und zurück, checken die Speisekarten der 3-4 Restaurants, die tatsächlich noch offen haben und reservieren uns einen Fenstertisch in einem (das macht morgen auch zu bis April!). Um 18.30h sitzen wir beim Essen, 2 Häuser neben unserem Quartier. Ich esse nochmal Scallops, wie geplant.
In Digby beginnt die Lobster season am 14.10. in der Nacht und endet am 1.1.19. Wir hatten ja schon in Neils Harbour auf Cape Breton davon gehört, dass Lobster Fangzeiten regional vorgegeben sind und deswegen dort seinerzeit nur noch Hummerfleisch, nicht aber ganze Hummer auf der Speisekarte waren. Nun rotten sich hier Dutzende Fischer zusammen und warten quasi auf den Startschuß für dieses Fanggebiet, das bis recht weit nach oben in die Bay of Fundy reicht.
Dies war ein wettertechnischer Mist-Tag, morgen soll es aber trocken sein aber bewölkt. Wir werden uns morgen noch den Fischerhafen ansehen, bevor wir dann rund um den südlichen Teil von Nova Scotia nach Lunenburg starten. Sollte das Wetter doch noch mieser sein, werden wir quer über Nova Scotia nach Lunenburg fahren.