Veröffentlicht: 05.06.2018
ABSCHIED VON DEN PANCAKES
Ich habe meine Pancakes an diesem Morgen noch einmal extra ausführlich genossen, weil mir schon klar war, dass ich solch gute für laaange Zeit nicht mehr bekommen würde. Mmmmh! Ich habe nach dem Frühstück noch ein bisschen mit Betty geredet, über ihr Enkelkind zum Beispiel, das ab 12 Uhr zu Besuch sein würde. Und bevor ich dann raus bin, hat sie mir noch ein ganz tolles Kompliment gemacht. Sie meinte nämlich, dass man sieht, dass ich ein glücklicher Mensch wäre. Sie würde auch immer mit einem Strahlen durch die Gegend rennen und sich über Kleinigkeiten wie Pancakes freuen, aber das täten ja viel zu wenige Leute. Daher solle ich mir das unbedingt beibehalten, das würde sie genauso machen! Darüber habe ich mich wirklich gefreut.
ETAPPENZIEL 1: KINSALE
Wieder im Auto - mein Audi war mittlerweile mein zweites Zuhause geworden - bin ich erst einmal Richtung Kinsale gefahren. Laut Reiseführer DIE Gourmet-Hauptstadt Irlands. Ich hatte mir für diesen Tag absichtlich weniger vorgenommen. So war es dann auch möglich, dass ich mal in aller Ruhe durch das kleine Städtchen laufe. Eigentlich wollte ich auch so eine spaßige Speedboat-Fahrt machen, die einen zu den Delfinen bringt, aber die Saison hatte noch nicht gestartet und kein Speedboat war in Sicht.
Kinsale ist voll bunter Häuser, die waren wirklich hübsch anzuschauen! Und, wie auch in anderen Städtchen, die auf meiner bisherigen Route lagen, wurde sehr auf Sauberkeit geachtet. Überall hingen Schilder, dass man für Verschmutzungen jeder Art (Hund, Kaugummipapier usw.) empfindliche Strafen aufgebrummt bekommen würde. Alles im Kampf darum, einer der Gewinner vom "Ireland's tidy towns" Wettbewerb zu werden. Das nehmen die hier echt ernst!
ETAPPENZIEL 2: COBH
Ich hatte den Reiseführer mal wieder nicht ordentlich gelesen. Ich war nämlich einigermaßen überrascht, als das Navi mich auf dem Weg nach Cobh auf einmal an einer Autofähre "abstellte". Die war ein bisschen wie die bei uns am Rhein, also nicht zu groß und mit einer Überfahrt von max. 2 Minuten. Hätte man fast schwimmen können ;-).
Cobh, die "Stadt der Schiffskatastrophen", liegt nämlich auf einer kleinen Insel im Naturhafen von Cork. Und war die letzte Station der Titanic, bevor sie dann 3 Tage später mit dem Eisberg zusammengestoßen und im Meer versunken ist.
Cobh ist bestimmt normalerweise ein schönes Städtchen, aber ich hatte Pech, denn am Tag meines Besuchs wurden einfach fast alle Straßen im Umkreis erneuert. Überall lärmten Bagger und andere Baustellenfahrzeuge. Ich habe aber trotzdem Halt gemacht und ein leckeres Eis auf dem Weg hoch zur St. Colman's Cathedral gefunden. Die Kathedrale sticht sehr aus dem Stadtbild hervor, eben weil sie so weit oben liegt und einfach riesig ist. Und, ähnlich wie in Kinsale: viele bunte Häuschen drum herum.
ETAPPENZIEL 3: ROCK OF CASHEL
Zurück ans Festland ging es wieder mit der Fähre und, da er praktisch auf dem Weg zum B&B lag, habe ich noch einen Stopp am Rock of Cashel gemacht, einem Berg mit langer irischer Geschichte. Auch hier das Problem: Um 16:45 Uhr war der letzte Einlass. Ich kam um 16:50 Uhr am Tor zur Burg, die mitten auf dem Berg thront, an. Keine Chance, ich musste draußen bleiben!
Stattdessen bin ich ein wenig den Medieval Way entlang gelaufen. Der verbindet verschiedene wichtige kulturelle Stätten miteinander. Ich bin aber nur bis zur nächsten Klosterruine gelaufen, weil ich zeitnah Richtung B&B aufbrechen wollte. Der kurze Weg war aber schon wirklich spannend. Andauernd musste man über Mauern klettern, sich durch kleine Holz-Gatter quetschen und viel Kuh-Mist auf der Wiese ausweichen ;-)!
B&B NR. 4 // DAS „CRADOG FARMHOUSE“ NAHE KILKENNY
Vom Rock of Cashel waren es nur noch wenige Kilometer zu meiner nächsten Unterkunft, dem Cradog Farmhouse. Und eine Farm war es wirklich: um mich herum nur Wiesen, holprige Straßen und muhende Kühe! Und ein toller Sonnenuntergang!
Liz, die Gastgeberin, war sehr nett und machte mir erst mal einen Tee zum Ankommen. Mit mir vor Ort waren - mal wieder - Amerikaner, Mutter und Sohn, die sich Europa gemeinsam anschauen wollten.
Wie die beiden bin ich dann auch noch einmal nach Kilkenny rein gefahren, 20 Kilometer über kleine Landstraßen. Da es schon spät war, war das Bummeln durch den Ort sehr entspannt, nicht viel los auf der Straße! Kilkenny Castle war bereits geschlossen, also bin ich nur durch den Schlosspark spaziert und habe mich ein bisschen umgeschaut, bevor es zurück zu "Meiner kleinen Farm" ging.
Und morgen: Wo ist nur die Zeit geblieben? Die Rundreise ist vorbei, es geht zurück nach Dublin!
WAS MAN SONST NOCH ERWÄHNEN KÖNNTE
*** Traue nie dem Wetterbericht: Der hatte in Deutschland eine Woche voll Regen und kalten Temperaturen gezeigt. Und jetzt schwitzte ich hier bei 25 Grad und hatte definitiv zu wenig Shirts im Gepäck. Und einen fetten Sonnenbrand noch dazu! *** Öffnungszeiten: Immer dran denken, dass die Sehenswürdigkeiten oft zeitig schließen - und nicht enttäuscht sein, wenn man, wie ich, einige Male vor verschlossenen Türen steht ;-). ***