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Die Kiwi Farm

Veröffentlicht: 07.10.2019

Gleichzeitig mit der Verabschiedung von Thomas ging auch unser erstes halbes Jahr zu Ende. Schräg festzustellen, dass wir mit dem Blog so weit hinterher hinken…

Wir planten eine weitere längere Arbeitsphase damit wir die anschließende Reise, hoffentlich zwei bis drei Monate, komplett finanzieren können. Wir entschlossen eine weitere Woche zu Wwoofen. Während dieser Zeit suchten wir nach dem nächsten bezahlten Job und bekamen eine Zusage im Far North. Genauer gesagt in Kerikeri und vielleicht erinnert ihr euch noch an unsere ersten Einträge, denn genau in dieser Stadt verbrachten wir die erste Woche nach dem „Horrible Hostel“.

Eine knapp 4 stündige Fahrt lag vor uns. Laut dem kurzen Telefonat handelt es sich bei der Tätigkeit um das Kiwifruit Pruning, also das zurückschneiden der Bäume. Außerdem soll es eine Wohnung geben, in der wir während der Zeit leben dürfen. Klang für uns perfekt und wir waren gespannt, was uns erwarten wird. Nach einem kurzen „hi“, zeigte uns der Chef D. ca. 500 Meter von der Kiwifarm entfernt seine zweite Plantage, auf der ein kleines Haus stand. In wenigen Minuten wurden beiläufig Räumlichkeiten und Regeln vorgestellt und ohne weiteren Datenaustausch zogen wir ein, D. verschwand und wir warteten auf die nächste Nachricht. Ganz schön schräg. In dieser Unterkunft durften wir Backpacker (insgesamt fünf), gegen die Bezahlung des Stroms, leben.

Mit Sicherheit gibt es einige Interessante Geschehnisse von diesem ACHTUNG 11-wöchigen Aufenthalt. Immerhin sind das fast drei Monate und wir waren selbst etwas erschrocken so lange an diesem Ort gewesen zu sein, auch wenn sich das jetzt schlimmer liest als es war. Zusammengefasst hatten wir nämlich ein Dach über dem Kopf, ohne Miete zu zahlen, eine warme Dusche, eine Küche, Kühlschrank und Waschmaschine. Außerdem überbrückten wir die regenreiche Winterzeit. In anderen Teilen des Landes hätten wir durchaus mit frostigen Nächten und matschiger Umgebung tagelang im Auto verbringen können.


Zur Arbeit

Wie heißt es so schön „manchmal sagen Bilder mehr als 1000 Worte“:


Die Arbeit bestand aus wenigen allerdings sehr stupiden und repetitiven Tätigkeiten. In den ersten Wochen lernten und führten wir das „pruning“ aus. Unsere Aufgabe war es die Kiwi Pflanzen der gerade vergangenen Saison auszusortieren und zurückzuschneiden. Im nächsten Arbeitsschritt wurden die verbliebenen einzelnen Äste im vorgegebenen Abstand sortiert und befestigt. Die Arbeit erfolgte ausschließlich über Kopf, acht Stunden am Tag, Feld für Feld, Reihe für Reihe, Block für Block, ein Ende kaum in Sicht.


Diese Arbeit war während des Regens nicht möglich, denn frische Schnitte oder abgebrochene Zweige konnten eine Pilzbildung ermöglichen.

Bei Starkregen wurde die Arbeit ganz eingestellt. Waren die Bedingungen noch annehmbar, bereiteten wir in einem anderen Gebiet das Wachstum junger Pflanzen vor. Dafür knoteten wir Schnüre und spannten sie in luftige Höhen. Ihr ahnt es, Feld für Feld, Reihe für Reihe, Block für Block.


Bedingt durch viel Niederschlag und keine Option für Überstunden waren Arbeitswochen mit knapp über 30 Stunden keine Seltenheit. Das bedeutet natürlich auch weniger Lohn. Caro und ich kalkulierten mit abnehmender Motivation fleißig. Wir wollten diesen Ort zwar früher verlassen, in anderen Teilen des Landes war das Wetter jedoch noch schlechter. Wir entschlossen uns einige Wochen länger durchzuhalten um abschließend zweieinhalb Monate mit genug Kapital sorgenfrei Reisen zu können. Außerdem planten und buchten wir bereits einen Urlaub auf einer Südpazifik Insel, welcher kurz vor unserer Heimkehr das Sahne Häubchen unserer Reise sein sollte.


Zum Team

Einige von euch haben schon während unseres Aufenthaltes lebhafte Erfahrungsberichte rund um unser Team mitgeteilt bekommen. Wir möchten an dieser Stelle betonen, einige sind interessant oder gar erschreckend. Das Team war einfach besonders o.0!

Nationen. England, Frankreich, Brasilien, Deutschland, KIWI

Diese Geschichten ergeben sich jedoch aus dem Kontext, verschriftlicht würde das den Rahmen sicher sprengen. Gerne sind wir verbal bei Speis und Trank dazu bereit von der Chaotenbande zu berichten!

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