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Auferstehung am Gornergrat

Veröffentlicht: 08.08.2020

Nach zwei Tagen Pause hatte ich die Schnauze voll. Die Wetterprognose entwickelte sich hervorragend - ein stabiles Hoch breitete sich über das ganze Wallis aus. Ich musste also unbedingt wieder aufs Radel. Zumal die zweite Tour in Zermatt auf meiner ToDo-Liste auf die Umsetzung wartete. War halt nur die große Frage ob meine noch immer geschwollene Hand das auch so sieht.

Erste kurze Testfahrten in Zermatt verliefen zumindest mal positiv. Die zum Halten des Lenkers notwendigen Sehnen und Muskeln hatten sich wieder etwas beruhigt, und im Großen und Ganzen tat die Hand wieder was sie soll beim Biken. Auch wenn ungeplante Bewegungen schon noch in die Kategorie sehr schmerzhaft fallen konnten. Aber hilft ja nix, es muss ja weiter gehen.

Selbstredend nutzte ich nicht die Gornergrat-Bahn für den Aufstieg. Stattdessen bastelte ich mir eine schöne Aufstiegsroute zusammen, die mich erst noch über die Findelalp mit schönen Blicken auf den gleichnamigen Gletscher Richtung Riffelberg und dann zum Gornergrat führten. An der Endstation der Bahn ergossen sich dann die Massentouristen-Ströme in die Landschaft. Ich weiß wirklich nicht, ob man noch ein Gefühl dafür hat, wie hoch eigentlich 3100 Meter sind, wenn man da im Express-Shuttle hochjettet. Aber wie auch immer, die atemberaubenden Blicke in die Monte Rosa beeindruckten wahrscheinlich jeden hier oben. Für mich war auch spannend, meinen bisher höchsten erreichten Skigipfel in den Alpen, die Signalkuppe, mal aus Schweizer Perspektive zu sehen. Ist ja auch immerhin die Nummer Vier und überragt somit auch noch locker das Matterhorn.

Die Auffahrt war für die Hand jetzt noch nicht so wild, ging alles gut. Aber jetzt kam der Lackmustest, die Abfahrt. Ich hoffte auf einen einfachen Trail, näherte mich den ersten Stufen hyper-vorsichtig an, und holperte in Zeitlupentempo da drüber. Aber hielt alles, keine Schmerzen. Vorsichtig ging es weiter, inmitten von Massen von Wanderern. Nicht ohne Grund nimmt die Bahn Biker erst ab 16 Uhr mit. Wie immer in der Schweiz waren aber alle sehr freundlich, und für einige staunende Blicke reichte es auch noch, trotz meines Handicaps.

Dummerweise wurde der Trail nun aber zunehmend schwieriger, und ich musste doch öfter absteigen wie üblich. Hin und wieder wurde ich im unteren Teil auch zum Hindernis anderer Biker. Aber sei‘s drum. Ich bin ja mehr als froh dass überhaupt wieder was geht, und ich meine Tour am nächsten Tag fortsetzen kann. Vor zwei Tagen war das so noch nicht abzusehen. Der Test war also erfolgreich bestanden.

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