Veröffentlicht: 18.02.2019
Knapp drei Autostunden von der Grossstadt Santa Cruz entfernt liegt Samaipata – ein gemütliches kleines Dorf inmitten von grünen Hügeln. Es ist eine Art Aussteiger-Oase und beheimatet einen Haufen europäischer Auswanderer, die mehr oder weniger auf dem spirituellen Weg nach Bolivien gekommen sind. Ruhig, überschaubar und freundlich – genau das, was man für ein erholsames Wochenende brauchen kann. Das gilt auch für viele einheimische Städter, die den Weg hierhin finden. Trotzdem war es aus unserer Sicht alles andere als überrannt – es war ehrlich gesagt nicht sehr viel los.
Nach der Ankunft, dem Check-In und dem ersten obligaten Café-Besuch an der Plaza – so laufen eigentlich die meisten unserer Ankünfte an einem neuen Ort statt – haben wir das ein wenig ausserhalb gelegene «El Refugio» besucht. Die kleine Tierauffangstation wurde vor Jahren von einer Schweizerin gegründet – wussten wir zuerst gar nicht – und beheimatet ein paar Tiere in Käfigen, aber auch viele, die einfach frei herumlaufen. So zum Beispiel ein grösserer Affe (eine Äffin um genau zu sein), ein nettes Pekari (dunkelhaariges Schwein), einige freche Coatis (südamerikanische Nasenbäre) oder Pipi Langstrumpf’s Herr Nilsson. Dazu gehören einige Hunde und zu Seraina’s grosser Freude zwei ganz junge Kätzchen, die herumtapsen. Ein gelungener Nachmittag also J
Trotz erholsamem Wochenende war kein Faulenzen geplant. Wir haben zwei coole Tage in der Umgebung von Samaipata verbracht. Den ersten Tag verbrachten wir in den Ruinen des «El Fuerte». Die Stätte ist noch gar nicht so lange entdeckt und stammt von Kulturen noch vor den Inkas. Sie diente immer wieder als spiritueller, aber auch militärisch strategisch wichtiger Punkt auf dem Hügel mit Blick über das Tal. Es sind einige Grundmauern von Häusern und ein riesiger Felsbrocken mit Inschriften zu besichtigen. Ein gemütlicher Spaziergang führt durch die ganze Anlage und an den wichtigsten Erklärungen vorbei.
Weiter ging es vom kulturellen Schauplatz zu einem schönen Flecken Natur – zu den Cuevas. Und nein, das sind keine Höhlen – es sind Wasserfälle. Warum die irreführende Bezeichnung, wissen wir bis heute nicht. Aber die drei stufenartigen Wasserfälle sind cool und die Abkühlung am doch meist sonnigen Tag absolut willkommen. Mit unserem Tages-Taxi Gabriel ging es dann retour nach Samaipata. Nachtessen gab es zum zweiten Mal im sehr empfehlenswerten «Tierra Libre» - yummy!
Der zweite Tag begann früh. Um 6 Uhr wurden wir von Javier abgeholt und mit nur einer Mitreisenden Schwedin begann die Fahrt – knapp 2 Stunden ging es über die Hügel ins grüne Niemandsland. Ein relativ steiler Trek erwartete uns und die erste Stunde forderte uns ganz schön – danach ging es eher gemütlicher vorwärts. Am Schluss erreichten wir unser Ziel locker – eine Art Hochplateau mit atemberaubend schöner Aussicht auf die umliegende Hügel- und Waldlandschaft. Und mit Blick auf die Kondore. Trotz suboptimaler Wetterlage zeigten sich einige Exemplare, wie sie schier mühelos mit Hilfe der Thermik in den Höhen der Lüfte gleiteten. Nach Lunch und einigen schönen Panoramafotos begann der etwas mühsame Abstieg – doch auch den meisterten wir natürlich. Auf der Rückfahrt gab es dann zur Abkühlung noch einen Besuch am Pajcha Wasserfall – eine sehr kühle aber lohnenswerte Angelegenheit.