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San José & La Fortuna - Liebe auf den zweiten Blick

Veröffentlicht: 07.03.2022

Nach tollen drei Wochen in Mexiko hieß es für uns am 24.02. ‚Adiós México’ und ‚Hola Costa Rica‘. Noch am Flughafen in Cancun sollten uns erste Hindernisse erwarten. Nachdem wir am Checkin Schalter angekommen sind, wurden wir abgewiesen und gebeten, in das Büro der mexikanischen Behörden zu gehen. Es fehlte wohl ein Stempel auf unseren Ausreiseformularen. Okay, halb so schlimm - wir hatten ausreichend Zeit eingeplant. Nachdem wir diesen Stempel dann auch mühelos nach etwas Wartezeit bekommen haben, stellten wir uns wieder am Schalter an und sind bei einer anderen Dame gelandet. Diese hatte nach einem Weiterreise Ticket gefragt. Da wir jedoch über Land per Bus die Grenze nach Panama überqueren wollten, hatten wir nichts vorzuweisen. Auch Hotelbuchungen in Panama haben die Dame nicht davon überzeugt, dass wir gut vorbereitet sind und Costa Rica nach zwei Wochen verlassen wollten.


Also mussten wir den Schalter erneut verlassen und entweder Flug- oder Bustickets buchen, die beweisen, dass wir ausreisen. Glücklicherweise hatten wir bereits einen Backup Plan. Es gibt diverse Webseiten, bei denen man sich echte Flugtickets für 12€ ausleihen kann. Die Webseite bucht im Prinzip einen Flug und storniert diesen 48 Stunden später wieder. Mit diesen Tickets im Gepäck hat der dritte Anlauf geklappt und wir durften unsere Rucksäcke abgeben und einchecken. Juhu - es lebe die Bürokratie!


Der Flug war entspannt und hat 2 Stunden und 15 Minuten gedauert. Danach sind wir zügig durch die Kontrollen gekommen und sind mit dem Bus in die City nach San José Downtown gefahren. Im Bus konnten wir bereits ein erstes Zwischenfazit ziehen: Mexiko ist deutlich touristischer und somit auch besser auf die Bedürfnisse von Touristen ausgelegt. Während man in Mexiko zu nahezu jeder Tages- und Nachtzeit in komfortablen Bussen von A nach B reisen kann, erfordert es in Costa Rica einen etwas größeren Aufwand Weiterreisen zu planen. Die Infrastruktur ist aufgrund der Gebirgslandschaft teilweise nicht gut ausgeprägt oder erfordert einen teilweisen mehrstündigen Umweg. Zudem sind die Straßen größtenteils sehr schmal und von Schlaglöchern überseht. Ein super Training für die Wirbelsäule! Auch die Busse sind in Costa Rica nicht annähernd so gut ausgestattet wie in Mexiko. Dennoch ist Costa Rica eine Reise wert! Die Landschaft hier ist unglaublich.


Nachdem wir im Hotel angekommen sind, haben wir unsere Rucksäcke verstaut und sind in die Stadt gegangen. Es war erst 12 Uhr, also hatten wir noch 3 Stunden bis zum Checkin und somit genug Zeit, um Geld abzuheben, eine Simkarte zu kaufen und etwas zu essen. Leonie hat neben der Verantwortung über die Snacks auch die Internet bzw. Fotoverantwortung. Daher ist sie auch diejenige, die immer die neue Simkarte bekommt und dauerhaft Internetzugang hat. Nach den Erledigungen wollten wir uns Downtown näher anschauen und schon einmal zum Busterminal gehen und Fahrkarten kaufen, da wir am nächsten Morgen den einzigen Bus weiter nach La Fortuna nehmen wollten.


Nach ein paar Straßen fühlten wir uns plötzlich immer unwohler. Die Menschen haben uns sehr intensiv beobachtet und vor allem Leonie wurde von der männlichen Seite regelrecht begafft. Wir sind dann schnell in das Busterminal gegangen und uns wurde erklärt, dass wir Tickets nur direkt beim Busfahrer kaufen können - na klasse, jetzt sind wir umsonst in diese Gegend gelaufen. Auf dem Rückweg sind wir schnellstmöglich aus dieser Gegend geflüchtet und haben uns noch ein paar Gebäude angeschaut, bevor wir relativ schnell zurück ins Hotel gegangen sind. Uns war die Laune vergangen, durch die Stadt zu laufen. Später haben wir gelesen, dass es nicht empfohlen wurde, als Touristen zu Fuß zum Terminal zu gehen. Daher haben wir am nächsten Morgen auch ein Uber genommen und auch unsere Fahrerin hatte bestätigt, dass dieser Teil der Stadt der unschönere Teil war und selbst von Einheimischen gemieden wird.


Nach La Fortuna sind wir etwa 3 Stunden gefahren und haben zwischendurch ein paar Stopps eingelegt. Übrigens hieß die Stadt nicht immer so. Sie wurde damals in ‚La Fortuna‘ - zu deutsch: ‚das Glück‘ umbenannt als sie von dem Vulkan verschont geblieben ist, das dieser nur westlich ausgebrochen ist. Im Bus war zufällig auch ein Reisebegleiter an Bord, der privat gereist ist. So wurden wir den ganzen Weg über mit Infos über La Fortuna versorgt und regelmäßig daran erinnert, auf unsere Sachen aufzupassen, da man nie wüsste, welche Leute auf der Strecke mit einstiegen. In La Fortuna angekommen, ist dann leider genau das aufgetreten, wovor uns der Reiseleiter gewarnt hatte. Ein Dieb hatte das Handy einer Touristin im Bus geklaut. Er hatte sie beim Aussteigen geschubst und die Möglichkeit genutzt, das Handy aus der Handtasche zu klauen. Leider hat dies niemand bemerkt, sodass der Dieb mitsamt der Beute flüchten konnte - schon wieder ein negatives Erlebnis, dass uns Costa Rica bisher nicht schmackhaft gemacht hat. Auch die Sicht auf den Vulkan konnte die Gemütslage erstmal nicht ändern. So haben wir den Rest des Tages genutzt, um einzukaufen und abends gemeinsam zu kochen.


Dabei stellten wir wieder einmal fest, wie riesig das Obst und das Gemüse in Costa Rica ist. Vor allem die Größe der Ananas hat uns beeindruckt (das Bild zeigt es leider nicht so deutlich). Am nächsten Tag hat es den Vormittag geregnet, sodass wir diesen damit verbracht haben, unsere weitere Route zu planen. Am Nachmittag haben wir „El Salto“ besucht. Einen Fluss, den sowohl Einheimische als auch Touristen gerne nutzen, um sich abzukühlen und zu schwimmen. Wie der Name vermuten lässt, konnte mithilfe einer Liane Saltos ins Wasser gemacht werden. Roman hat es sich nicht nehmen lassen und hat es ausprobiert. Es war eine tolle Abkühlung und hat Spaß gemacht!


Am Abend mussten wir erneut feststellen, dass Costa Rica deutlich teurer ist als Mexiko. Die Preise sind mit europäischen Preisen zu vergleichen und vor allem die Touren sind nicht gerade preiswert. Nichtsdestotrotz hatten wir uns entschieden am nächsten Tag eine ganztägige Hiking- Tour zu buchen. Wir wurden pünktlich um 8 Uhr abgeholt und sind mit einer kleinen Reisegruppe zu erst zum Wasserfall gefahren. Etwa 70 Meter stürzt dieser in die Tiefe und ist damit wirklich beeindruckend! Da wir außerhalb der Regenzeit reisen, war es sogar möglich am Fuße des Wasserfalls ein kleines Bad zu nehmen. Danach sind wir für etwa 2 Stunden Richtung Vulkan gewandert und konnten über das Vulkangestein auf einen Aussichtspunkt klettern. Auf unserem Weg durch den Regenwald haben wir auch das erste Faultier und eine giftige Schlange sehen können. Der Guide erzählte uns, dass die Schlange einen Menschen mit einem einzigen Biss ohne Gegengift innerhalb von 45 Minuten töten könnte. Beim gemeinsamen Mittagessen, es gab typisch costa- ricanisch Reis, Bohnen, Salat, Kochbanane und ein Stück Fleisch oder Fisch, hat uns außerdem ein Waschbär ähnliches Tier besucht. Zudem konnten wir Kolibris aus direkter Nähe beim Nektarschlürfen beobachten. Zum Abschluss der Tour fuhren wir zu den heißen Quellen, die durch den immer noch aktiven Vulkan auf ca. 36 Grad erwärmt wurden. Hier durften wir etwa eine Stunde im knietiefen Wasser entspannen, bevor wir wieder zum Hotel gebracht wurden. Im Nachgang können wir sagen, dass sich diese Tour wirklich gelohnt hat und jeden Cent sowie den 5- tägigen Muskelkater in Leonies Waden wert war!


Die anfängliche Skepsis und dem Land gegenüber ist verflogen und wir konnten Costa Rica endlich genießen. Am darauffolgenden Tag sind wir dann auch weiter nach Monteverde gezogen, welcher durch den einzigartigen „Nebelwald“ bekannt ist.
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